RN/107
16.34
Abgeordnete Mag. Martina von Künsberg Sarre (NEOS): Herr Präsident! Herr Minister! Herr Staatssekretär! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer! Ja, die Schule soll ein sicherer Ort sein, ein Ort der Entfaltung, ein Ort der Wertschätzung und ein Ort, an dem man sich sicher fühlt. Dass das nicht auf alle Schulen zutrifft, hat die Tragödie, der Massenmord in Graz gezeigt, und es hat auch gezeigt, dass wir in vielen Bereichen, auch was die Sicherheit und die psychosoziale Stärkung der Schülerinnen und Schüler betrifft, noch besser werden müssen.
Schulen benötigen ein gestärktes Netzwerk an Unterstützung durch Psycholog:innen und Sozialarbeiter:innen, und gleichzeitig braucht es auch Programme, um die Qualifizierung der Lehrpersonen zu verbessern, um Krisen vorzubeugen, zu erkennen und um die Resilienz von Kindern und Jugendlichen zu stärken.
Bis 2027 wird es 140 zusätzliche Planstellen für die Schulpsychologie und 65 neue für die Schulsozialarbeit geben. Erstmals wird Sozialarbeit auch an Bundesschulen möglich sein. Beispielsweise wäre das vielleicht auch am Borg in Graz wichtig gewesen.
Die Schulworkshops zum Thema mentale Gesundheit – es gibt die neue Initiative „Starke Schule, starke Gesellschaft“ – beinhalten ein umfassendes Präventionsprogramm. Dieses bietet Schulen kostenlose Workshops sowohl im Bereich Mental Health als auch in der Extremismusprävention und stärkt dadurch die Sensibilisierung und Resilienz von Schülerinnen und Schülern und auch Lehrkräften. Es ist das Nachfolgeprogramm vom bisherigen Programm Extremismusprävention macht Schule und ist deutlich erweitert worden.
Was jetzt neu kommen wird, ist die verpflichtende Suspendierungsbegleitung. Bis jetzt waren suspendierte Schüler:innen de facto vom Schulbesuch ausgeschlossen und sich selbst überlassen. Das bringt natürlich wenig. Eine verpflichtende Suspendierungsbegleitung setzt nämlich genau hier an. Kinder und Jugendliche werden künftig pädagogisch und psychologisch, psychosozial begleitet. Man schaut gemeinsam auf ihr Verhalten, schaut, was der Kern oder das Problem ist, warum ein Schüler auffällig wird, und versucht, dieses Thema zu lösen.
Auch die Erziehungsberechtigten werden künftig eingebunden und müssen eingebunden werden. Ziel ist es natürlich, dass ein Schüler, eine Schülerin wieder in den Schulunterricht zurückkommen kann. Und ich glaube, es ist wichtig, zu betonen: Kein Kind kommt gewalttätig auf die Welt, viele brauchen Halt, viele brauchen einen Gesprächspartner, einen Rahmen oder einfach nur jemanden, der an sie glaubt. Und genau diese verpflichtende Suspendierungsbegleitung wird zumindest einen Beitrag dazu leisten können. (Beifall bei den NEOS.)
Um Schulabbrüche nicht einfach hinnehmen zu müssen, wird es künftig auch eine gezielte Unterstützung in diesem Bereich geben. Wenn ein Schüler die Schule abbrechen möchte, wird es in der Schule Perspektivengespräche geben, um herauszufinden, was das Thema für den Schüler, die Schülerin ist, was die Ursachen für den Schulabbruch sind, ob das Schulklima beispielsweise auch ausschlaggebend gewesen ist, und auch zu reflektieren beziehungsweise zu erfahren, was es überhaupt für Möglichkeiten gibt, wenn man die Schule abbricht.
All das wird notwendig sein, um die Zahl solcher Massenmorde in Österreich – wir werden sie nicht ganz verhindern können – zu minimieren. Es ist wichtig, dass Kinder, die belastet sind, Halt finden, einen Ansprechpartner haben. Und ich glaube, dass die Programme, die wir jetzt hier aufsetzen oder vergrößern, zumindest einen guten Beitrag leisten. (Beifall bei NEOS und ÖVP.)
16.38
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet: Frau Abgeordnete Zadić. – Ihre eingemeldete Redezeit beträgt 4 Minuten. Bitte, Frau Abgeordnete.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.