RN/169

20.29

Abgeordneter MMag. Jakob Grüner, LL.M. (ÖVP): Frau Präsidentin! Geschätzte Präsidentin des Rechnungshofes! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir diskutieren heute einen Bericht des Rechnungshofes zum Lehrermangel. Wir alle wissen, dass es da große Herausforderungen gibt. Wir haben es schon gehört.

Eines ist klar: Bildung, Bildung, Bildung, Bildung und noch einmal Bildung, denn Bildung ist die Antwort auf alle unsere Probleme – sozial, wirtschaftlich, gesellschaftlich. War der Lehrermangel vor einigen Jahren vielleicht noch ein Zukunftsproblem, so steht er heute mitten in der Klasse, mitten im Raum – oder eben nicht. 

Es ist ja doch so – seien wir uns ehrlich –: Speziell im Bildungsbereich stehen wir uns regelmäßig selbst im Weg, indem wir dauernd alle ideologisch hineinbuttern, was nur geht, und Reformen verhindern beziehungsweise am Ende des Tages Mindestkompromisse herauskommen – speziell im Bildungsbereich! Im Bildungsministerium, manche nennen es auch K.-und-k.-Ministerium, ändert man keinen einzigen Beistrich, ohne jahrelang darüber zu diskutieren. Wir wissen, Lehrer wachsen nicht auf Bäumen, aber wir pflanzen uns regelmäßig gegenseitig. Wir sollten vielleicht weniger über Fridays for Future – eine wichtige Initiative – und mehr darüber diskutieren, wie wir unsere Lehrer von Montag bis Freitag in die Schulklassen bekommen. 

Hohes Haus! Der Bericht des Rechnungshofes streicht ein Problem deutlich heraus, und das möchte ich herausgreifen. Sehr viele starten in die Ausbildung und gehen dann nicht in den Beruf. Das ist ein Phänomen, das wir branchenweit in ganz Österreich erkennen, das ist ein großes Problem und sollte uns alle beunruhigen, denn unser Staat kann nur funktionieren, wenn jeder seinen Arbeitsbeitrag leistet. Wenn manche nicht mehr arbeiten wollen, dann haben wir vermutlich ein anderes Problem, ein gesellschaftliches Problem, vielleicht ein kulturelles Problem, aber nicht immer ein wirtschaftliches Problem, denn auch im Bildungsbereich kommt das Geld nicht aus dem Bankomaten. Wir müssen dieses Wohlstandsproblem, das wir, glaube ich, ganz offensichtlich haben, also dringend gemeinsam in den Griff bekommen. (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte positiv abschließen und mich ganz herzlich bei allen Lehrerinnen und Lehrern im Land bedanken, die tagtäglich Großartiges leisten, für unsere Kinder da sind und sie auf das Leben vorbereiten. Ich bin selbst Vater zweier Kinder im Volksschulalter und habe am Montag beim Elternabend gesehen und gespürt, mit wie viel Liebe und Einsatz unsere Kinder das Rechnen, das Schreiben, das Lesen, soziale Fähigkeiten, Freundschaften, Emotion, Verantwortung, Zuversicht et cetera lernen. – Sie geben unseren Kindern damit viel auf den Weg. Sie geben ihnen die Welt und prägen junge Persönlichkeiten. Vielen herzlichen Dank. (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Abschließend: Wir gemeinsam haben sehr viel aus dem Rechnungshofbericht gelernt. Vielleicht sollten wir uns vornehmen, diese Empfehlungen schnellstmöglich gemeinsam umzusetzen. – Vielen Dank. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

20.33

Präsidentin Doris Bures: Als Nächster ist Herr Abgeordneter Wolfgang Moitzi zu Wort gemeldet. – Bitte, Herr Abgeordneter.

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