RN/202
22.40
Abgeordneter Ing. Thomas Elian (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Frau Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Wir stehen an einem Wendepunkt der technologischen Entwicklung. Künstliche Intelligenz ist keine Zukunftsmusik mehr, sie prägt bereits heute unseren Alltag, unsere Wirtschaft, unsere Gesellschaft – und sie entscheidet über unsere Wettbewerbsfähigkeit aktiv mit. Darum ist es entscheidend, jetzt die richtigen Weichen zu stellen. Dieser Antrag, den wir heute diskutieren, ist ein solcher Weichensteller, denn künstliche Intelligenz kann Motor für Fortschritt und Innovation sein, oder – wenn wir nichts tun – unseren jetzigen Standpunkt und unsere bestehenden Ungleichheiten verfestigen.
Die Fakten sind eindeutig: Künstliche Intelligenz wird vorwiegend von Männern entwickelt. Gleichzeitig zeigen Studien, dass Frauen künstliche Intelligenz viel seltener nutzen und ihr weit kritischer gegenüberstehen. Das Ergebnis sind verzerrte Systeme, einseitige Perspektiven und das Fehlen jener Stimmen, die wir so dringend brauchen. Wenn Frauen im Entwicklungsprozess fehlen, fehlen auch ihre Ideen und ihre Sichtweisen, und das schwächt Qualität und Akzeptanz der künstlichen Intelligenz.
Genau da setzt unser Antrag an: Mit Initiativen wie She goes AI bekämpfen wir die geschlechterspezifische Voreingenommenheit aktiv. Wir öffnen Mädchen und Frauen Türen in die Welt der künstlichen Intelligenz, in Forschung und in Unternehmen. Wir schaffen auch Bedingungen, damit Frauen in diesem Zukunftsfeld selbstverständlich dazugehören.
Es geht aber nicht nur um die Fachkräfte von heute, es geht auch um die nächsten Generationen. Darum müssen wir in den Schulen ansetzen. Junge Menschen brauchen nicht nur die Fähigkeit, künstliche Intelligenz zu bedienen, sondern auch die Fähigkeit, sie zu verstehen. Wo liegen Chancen, wo liegen Risiken? Wie erkenne ich, dass ein Algorithmus nicht neutral ist, sondern von Daten geprägt wird? Genau dieses kritische Denken müssen wir fördern – bei Mädchen und Burschen gleichermaßen.
Meine geschätzten Damen und Herren, Vielfalt ist kein nettes Extra. Vielfalt ist die Voraussetzung dafür, dass künstliche Intelligenz fair, innovativ und vertrauenswürdig ist. KI ist ein Werkzeug, das über Teilhabe, Innovation und Wohlstand entscheidet. Deshalb dürfen wir Frauen nicht nur ermutigen, sich kritisch einzubringen, sondern müssen sie aktiv dabei unterstützen, diese Zukunft mitzugestalten.
Darum begrüße ich diesen Antrag ausdrücklich, denn er schafft Chancen, öffnet Türen und sendet ein klares Signal. Geschlechtergerechtigkeit in der künstlichen Intelligenz ist keine Randnotiz, sie ist Grundbedingung für Fortschritt, Qualität und Fairness in Österreich und darüber hinaus. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ und NEOS.)
22.43
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Nächste Rednerin: Ricarda Berger. Eingemeldete Redezeit: 2 Minuten.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.