RN/205
22.50
Abgeordnete Tina Angela Berger (FPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Frau Minister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich muss wirklich sagen: Was man da so hört – ich bin fassungslos, es ist unfassbar. (Abg. Brandstötter [NEOS]: Mindblowing! – Heiterkeit und Zwischenrufe bei SPÖ und Grünen.)
Ich muss auch sagen, dieser Antrag wirkt ja auf den ersten Blick positiv und vermittelt den Eindruck, man würde nur die Chancen für Frauen im technischen Bereich verbessern wollen. Wer könnte da eigentlich etwas dagegen haben? Ich sage Ihnen aber, was ich dagegen habe: Während Frauen in unserem Land noch immer schlechter bezahlt werden als Männer (Abg. Brandstötter [NEOS]: Ja, genau deswegen!), während Mütter keinen Betreuungsplatz für ihre Kinder finden und während zahlreiche Frauen mit Teilzeitbeschäftigung direkt in die Altersarmut schlittern, diskutieren wir heute allen Ernstes über mehr Geschlechtergerechtigkeit (Abg. Lindner [SPÖ]: Ihr wollt die Herdprämie haben!) in der Künstlichen Intelligenz. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Brandstötter [NEOS]: Got a point!)
Statt die echten Herausforderungen von Frauen und Mädchen anzugehen (Abg. Lukas Hammer [Grüne]: Dann sezieren wir mal das frauenpolitische Konzept der FPÖ!), flüchtet sich die Verliererampel immer mehr in Showpolitik. Man kümmert sich lieber um theoretische Fragen in der digitalen Welt, statt den Alltag jener Frauen zu verbessern, die jeden Tag schuften, die am Ende des Monats nicht wissen, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen (Abg. Brandstötter [NEOS]: Deswegen sollen sie in die Mint-Berufe!), und die sich auf dem Heimweg im Dunkeln nicht mehr sicher fühlen. Dieser Antrag ist nichts anderes als Alibipolitik, die von den wirklichen Sorgen ablenken will. (Beifall bei der FPÖ.)
Statt Motivation und Anreize für Frauen in Mint-Berufen zu schaffen, fordert man ideologische Eingriffe in Algorithmen. (Abg. Zorba [Grüne]: Was ist daran ein ideologischer Eingriff?) Das ist ein gefährlicher Irrweg. Damit werden Manipulation und politischer Einflussnahme Tür und Tor weit aufgestoßen. Künstliche Intelligenz ist ein technisches Werkzeug und sie muss unabhängig von parteipolitischen Interessen bleiben.
Meine Damen und Herren, wir Freiheitliche lehnen diesen Antrag aber sowas von ab. Der bringt keiner einzigen Frau in diesem Land konkrete Verbesserungen. (Abg. Brandstötter [NEOS]: ... echt die Amish unter den Parteien!) Er ist ein weiteres Beispiel für die abgehobene, realitätsfremde Frauenpolitik der Einheitspartei, fernab des Alltags, fernab dessen, was Frauen in Österreich wirklich bewegt. (Abg. Lindner [SPÖ]: Herdprämie!)
Zu diesem Gendertheater sagen wir einmal klar: Nein. (Beifall bei der FPÖ.)
22.52
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Zorba. 3 Minuten eingemeldete Redezeit. – Bitte schön.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.