RN/209
23.07
Abgeordnete Mag.a Dr.in Petra Oberrauner (SPÖ): Vielen Dank, Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Hohes Haus! Nur eine KI-Forschung, in der Frauen involviert sind, ist kraftvoll, vielfältig und vollständig. Unterschiedliche Zugänge sind die Voraussetzung für Innovation und Fortschritt.
Zurzeit liegt der Frauenanteil in der KI zwischen 22 und 30 Prozent. Das heißt aber auch, dass viel zu oft die Stimmen der Frauen fehlen, in einer Technologie, die unsere Zukunft prägen wird – für alle, für Männer und für Frauen. Eine Studie der Boston Consulting Group zeigt: Paritätisch besetzte Teams erzielen 19 Prozent mehr Umsatz über Innovation. Und Fakt ist: Unterschiedliche Blickwinkel führen zu besseren Lösungen und zu besseren Produkten.
Ein Beispiel möchte ich da nennen, damit wir die künstliche Intelligenz endlich als Intelligenz wahrnehmen: Entwickelt ein rein männliches Team eine KI für Herzkrankheiten, bezieht es seine Informationen meistens aus männlichen Daten, männlichen Erfahrungen und männlichen Bedürfnissen. Typische Symptome, die bei Frauen anders sind und damit andere Bedürfnisse nach sich ziehen, werden übersehen. Ein Team mit Frauen und Männern erkennt solche Lücken besser und schneller. Es erweitert die Daten und den Blickwinkel und entwickelt eine KI, die allen dient. So ist es auch in der Medizin. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Genau darum geht es bei der Maßnahme She goes AI. Es geht darum, mehr Frauen für den KI-Bereich von Forschung und Wirtschaft zu interessieren. Damit entsteht Folgendes: Es entstehen KI-Systeme, die gleichberechtigte Gesellschaften unterstützen. Es werden Produkte geschaffen, die für alle interessant sind. Und es werden vertrauenswürdige Technologen made in Austria und made in Europe entwickelt, die auf der ganzen Welt gefragt sind. So sichern wir Gleichbehandlung auch in neuen Technologien, so gewinnen unsere Unternehmen an Stärke und so wird die Forschung immer innovativer.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, die KI darf nicht nur zur Hälfte richtig sein. Sorgen wir mit Programmen wie She goes AI dafür, dass alle Bedürfnisse von Männern und Frauen abgedeckt und in der KI eingebracht sind, um Gleichbehandlung offline und online sicherzustellen!
Ich möchte noch einen Satz zu den Beiträgen der Frauen der Freiheitlichen Partei verlieren: Ich bin wirklich bestürzt darüber, dass Sie Vergleiche bringen, die weder Hand noch Fuß haben, obwohl Sie wirklich intelligente Personen sind. (Abg. Martin Graf [FPÖ]: Das glaub ich nicht, dass Sie bestürzt sind!) Frauen in Mint-Berufe zu schicken – wenn Sie schon solche Vergleiche machen –, wird keine einzige Frau auf der Straße retten. Also ich weiß nicht, welche Vergleiche ihr zieht, aber ich weiß, dass ihr gar keine Ahnung von der künstlichen Intelligenz habt. – Danke. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)
23.10
Präsident Peter Haubner: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Romana Deckenbacher. – Ich stelle die Uhr auf 3 Minuten ein, Frau Abgeordnete.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.