RN/210

23.11

Abgeordnete Mag. Romana Deckenbacher (ÖVP): Danke, Herr Präsident! Frau Bundesminister! Hohes Haus! Künstliche Intelligenz prägt unseren Alltag, prägt unsere Arbeitswelt und prägt vor allem auch die Art und Weise, wie wir Zukunft gestalten. Bei aller Innovationskraft, die so wichtig ist, müssen wir aber auch teilweise sehr kritisch hinschauen. 

Warum sprechen wir eigentlich von Alexa und nicht von Alex? – Virtuelle Sprachassistenten wie Siri und Alexa haben zu Beginn ausschließlich weibliche Stimmen programmiert. Dahinter steckt ein gesellschaftliches Rollenbild, das bei Weitem nicht mehr zeitgemäß ist und auch in unserer Technologie keinen Platz finden soll. Künstliche Intelligenz entwickelt sich rasant, dabei dürfen wir eines nicht übersehen: erstens einmal die Art und Weise, wer KI entwickelt und für wen sie entwickelt wird. 78 Prozent der Personen in Europa, die künstliche Intelligenz mit ihren Programmen und ihren Algorithmen gestalten, sind Männer – eine klare Unterrepräsentation der Frauen. 

Lassen Sie mich ein paar Beispiele nennen, warum Frauen genau aus diesem Grund vor allem auch diskriminiert werden: Wir haben schon gehört, es gibt KI-gestützte Bewerbungssysteme, die Frauen benachteiligen, weil sie aus Daten der Vergangenheit, in denen viele Branchen auch noch männerdominiert waren, gelernt haben. Auch in der Medizin liefern KI-Systeme oft weniger präzise Diagnosen für Frauen, da sie überwiegend mit Daten männlicher Personen trainiert wurden. Hinzu kommt auch noch der Missbrauch von KI, etwa durch manipulierte Videos, Fotos oder Audios, die täuschend echt wirken und zunehmend für Gewalt gegen Frauen eingesetzt werden. Das zeigt, KI kann bestehende Ungleichheiten verstärken, wenn wir nicht bewusst entgegensteuern. 

Wir müssen KI aber auch als Chance verstehen, denn künstliche Intelligenz ist gekommen, um zu bleiben. Sie ist heute fester Bestandteil unseres Alltags und wird uns auch in Zukunft noch präsenter erscheinen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.) 

Vielleicht ist es für den einen oder anderen auch überraschend, dass hinter Chat-GPT eine Frau steht, nämlich Emira Murati. Sie ist eine Inspiration für Frauen weltweit, die eine Karriere im Technikbereich anstreben. Wenn Frauen die KI der Zukunft mitgestalten – und es geht um Mitgestaltung –, wird auch Technologie inklusiver, aber vor allem gerechter. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.) 

23.13

Präsident Peter Haubner: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Ines Holzegger. – Ich stelle Ihre Redezeit auf 3 Minuten ein, Frau Abgeordnete. 

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.