RN/211
23.14
Abgeordnete Ines Holzegger (NEOS): Uff, wir haben jetzt viel – nennen wir es – Interessantes zum Thema KI gehört, auch von der FPÖ. Zum Factchecken komme ich dann nachher – kleine Preview. Es ist viel über Frauen im KI-Bereich gesprochen worden, jetzt würde ich gerne als Frau in der Technik einmal meine Geschichte erzählen.
Eigentlich wäre mein beruflicher Weg ja ganz linear gewesen. Ich habe ein sprachliches Gymnasium gemacht, habe Lehramt studiert und hätte dann bis zur Pension – sollte es sie dann noch geben – unterrichtet. Sprachlich interessiert war ich immer, deswegen war für mich die technische Laufbahn eigentlich relativ schnell vom Tisch. Aber warum? Warum geht nicht beides? (Zwischenruf des Abg. Deimek [FPÖ].) Technik und Sprachen: Warum nicht?
Wie Sie sehen, stehe ich ja jetzt vor Ihnen und spreche über Frauen in der Technik, weil ich mich spät, aber doch dafür entschieden habe, einen neuen Weg zu gehen, in eine Branche einzutauchen, die mir bis dahin sehr fremd war. Das ist natürlich ein Risiko. Ich habe es gemeistert, aber ich wäre sehr dankbar über Orientierungshilfen und Hilfestellungen gewesen: Wie geht es? Wie komme ich von einer ganz anderen Branche in die Technik? Ich habe es aber – und das kann ich allen sagen, die sich vielleicht überlegen, umzusteigen – keine Sekunde bereut, in die IT zu gehen.
Ich bin mir nicht so sicher, aber wir sind uns hoffentlich alle einig, dass wir mehr Frauen in technische Berufe bringen wollen, nicht, um Quoten zu erfüllen, sondern weil Frauen wichtige Erfahrungen und Blickwinkel einbringen, die auch wirtschaftlich einen positiven Effekt haben. Dass das offensichtlich kein Selbstläufer ist, sehen wir alleine deswegen, weil wir schon seit Jahrzehnten davon sprechen; es gibt ja auch schon viele Initiativen in diesem Bereich. Darum, Frau Ministerin, habe ich auch sehr hohe Erwartungen an das Maßnahmenpaket – dass es eben nicht zu einem Marketinggag verkommt, sondern tatsächliche nachhaltige Effekte haben wird. Ich bin da aber guter Dinge, dass das was wirklich Gutes und Großartiges für Frauen in der Technik sein wird.
Eines möchte ich aber auch sagen: Die Statistiken, die auf Selbsteinschätzung basieren, sagen rein gar nichts über die Eignung von Frauen für die Technik aus. Vor zehn Jahren hätte ich mich vermutlich selbst noch unterschätzt, heute darf ich hier stehen und zu Ihnen sprechen, dass es – hoffentlich bald – in Zukunft mehr Frauen in die Technik, in die IT oder zur KI zieht.
Ich möchte mir ganz zum Schluss noch erlauben, ein bisschen Facts zu checken, weil mich das wirklich sehr sprachlos gemacht hat, was da teilweise von den Kolleginnen und Kollegen der FPÖ gekommen ist:
Zu Kollegin Berger: Wir wollen nicht in die Algorithmen eingreifen, die Datenbasis ist das Problem. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ.)
Kollege Leinfellner, Sie sollten wirklich einmal googeln, wer da hinter Chat-GPT und anderem steckt. Das wäre sicher ein Bildungsauftrag. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ.)
Und zur FPÖ: Wenn Sie sich wirklich für die Sicherheit und die Rechte von Frauen einsetzen wollten, dann hätten Sie heute für die Änderung des Waffengesetzes gestimmt. (Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ. – Zwischenruf des Abg. Martin Graf [FPÖ].)
23.18
Präsident Peter Haubner: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Roland Baumann. – Ich stelle Ihre Redezeit auf 3 Minuten ein, Herr Kollege.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.