RN/212
23.18
Abgeordneter Roland Baumann (SPÖ): Danke, Herr Präsident! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Ich weiß ja, dass Unbekanntes und Veränderung Angst machen kann, aber mit dem Versuch, aus dieser Angst heraus dieses Thema zu einer Gender- und Migrationsdebatte zu machen, zeigt die Freiheitliche Partei, dass mit ihr in dieser Schockstarre kein Staat zu machen wäre. Das ist der Beweis dafür. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der NEOS.)
Ich bin ganz klar beim Kollegen Elian, der gesagt hat, es sei eine Frage von Wohlstand und Teilhabe. Es geht um die Frage, ob wir in Österreich in Zukunft auch eine funktionierende Wirtschaft und ordentliche, gut bezahlte Arbeitsplätze haben – und das für Männer und Frauen. Warum sage ich das? – Eine schlecht programmierte KI verbraucht bis zu einem Drittel mehr Strom, mehr Energie als eine gut programmierte, und das größte Problem, das die österreichische Wirtschaft gerade hat, sind die Energiepreise. Ihr gefährdet das gerade mit eurer Debatte.
Gleichzeitig hat man beim AMS gesehen, wozu es führt, wenn ein Chatbot schlecht programmiert ist. (Zwischenrufe bei der FPÖ.) Dieser Chatbot hat strukturell Frauen benachteiligt. (Abg. Schartel [FPÖ]: ... Gender!) Er hat strukturell Männer in die gut bezahlte IT- und Metallindustriebranche geschickt und hat Frauen in die Hotellerie, in das Gastgewerbe und so weiter geschickt – also in Branchen, die strukturell schlechter bezahlt sind. (Abg. Darmann [FPÖ]: KI ... kann eine Kleinstadt mit ...!) Das kann es nicht sein. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenruf des Abg. Leinfellner [FPÖ].)
Wie funktioniert eine KI? KIs sind Systeme, die mit Daten gefüttert werden. Dann entstehen Muster, und auf Basis dieser Muster werden dann Regeln erstellt und dann werden Vorhersagen und Entscheidungen getroffen. Diese Daten an der Basis kann man beeinflussen, und da ist die Einbindung von Frauen unumgänglich. (Abg. Deimek [FPÖ]: ... auf Trainingsdaten!) Es ist eine rasante Technologieentwicklung, die da gerade passiert, und unsere Organisationen tun sich oft schwer, da mitzukommen. Ja, es wird zu Veränderungen in der Arbeitswelt kommen. Es werden gewisse Tätigkeiten wegfallen, es werden sich welche verändern. Es werden aber auch neue Tätigkeiten hinzukommen. Dazu braucht es auf jeden Fall Maßnahmen, um lebenslanges Lernen und Umschulungen zu ermöglichen. Genau da setzt dieser Antrag auch an.
Wir haben ja in diesem Haus schon oft diskutiert: Es gibt ein Problem, es gab es in der Vergangenheit. Wir sehen das im Gender-Pay-Gap, wir sehen das in den schlechteren Karrieremöglichkeiten von Frauen und in den Möglichkeiten von medizinischen Behandlungen. Wir dürfen diese Fehler von früher nicht in die Zukunft mitnehmen; und deshalb ist es so notwendig, dass wir diese Technologie, die so irrsinnig viele Möglichkeiten bietet, auch mitgestalten. Da wird es notwendig, dass wir alle zusammenhelfen, dass wir Frauen einbinden, dass wir Frauen diese Möglichkeit geben und somit dafür sorgen, dass wir diese Technologie für eine gleichberechtigte Zukunft (Abg. Martin Graf [FPÖ]: Wir werden diesen Antrag dem Zuckerberg und dem Elon Musk schicken, damit ...!) nutzen – und für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort Österreich. (Beifall bei der SPÖ.)
23.21
Präsident Peter Haubner: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Wünscht die Frau Berichterstatterin ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall. (Abg. Martin Graf [FPÖ]: Ich glaube, dass ... nächsten UNO-Auftritt Österreich wieder erwähnt wird als ... Ort!)
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.