RN/42
11.45
Abgeordnete Elisabeth Feichtinger, BEd BEd (SPÖ): Danke, Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Der Grüne Bericht 2025 zeigt uns ein Bild der Landwirtschaft in Österreich, und dieses Bild gleicht einer Landschaft, die im Wetterjahr durchwachsen ist. Zum einen sieht man Felder, die gut blühen, wo es gedeiht, wo sich etwas Positives entwickelt, auf der anderen Seite natürlich auch Flächen, die brachliegen.
Positiv ist aber, dass die bäuerlichen Einkommen um 4,5 Prozent gestiegen sind: ein guter Ertrag nach harter Arbeit. Vor allem im Süden und Südosten Österreichs ist das zu sehen, wo das Obst und das Gemüse dementsprechend gewachsen sind. Das sieht man nicht nur auf den Feldern, sondern auch in den Bilanzen.
Doch diese Entwicklung kam natürlich nicht von selbst. Sie war das Ergebnis nicht nur von gutem Wetter, sondern auch von einer gezielten staatlichen Unterstützung. Das Impulsprogramm, das unter anderem die Öpul-Prämien erhöht hat, hat sich da ganz klar bemerkbar gemacht. Man sieht das auch in den Biobetrieben, wo ein Plus von 5 Prozent zu verzeichnen ist, wo die Politik eben einen Boden aufbereitet, der gut vorbereitet ist, um dementsprechend Wachstum zu sichern. (Beifall bei der SPÖ.)
Auch zwischen Haupterwerb und Nebenerwerb geht die Einkommensschere massiv auseinander. Das ist ein Thema, das uns wirklich betrifft. Die einen leben von der Landwirtschaft, die anderen leben mit der Landwirtschaft, können aber nicht von ihr leben. Nur 3 Prozent des Einkommens von Nebenerwerbslandwirten stammen überhaupt noch aus der Land- und Forstwirtschaft.
Aber es sitzen auch nicht alle auf demselben Traktor. Während die stärksten Betriebe ein Pro-Kopf-Einkommen von rund 76 000 Euro erwirtschaften, schreiben die schwächsten ein dickes Minus von satten 8 000 Euro. Das ist absolut eine Schieflage, bei der wir nicht wegschauen können. (Beifall bei der SPÖ.)
Auch der Blick auf die Geschlechter bringt einen Unterschied zutage – wenn man da genauer hinschaut. Während ein männlicher Betriebsleiter im Schnitt 37 Hektar bewirtschaftet, sind es bei Frauen nur 21 Hektar. Das ist definitiv kein Naturgesetz. Das ist etwas, das man unglaublich schnell ändern muss. Das ist eine strukturelle Ungleichheit, und das müssen wir definitiv durchbrechen. (Beifall bei der SPÖ.)
Gleichzeitig sinkt aber auch die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe. Ein Minus von 1,5 Prozent seit 2020 ist ersichtlich. Dass Höfe sterben, ist ganz klar. Sie verschwinden, und es ist nicht nur eine Zahl in der Statistik, es geht um die Kulturlandschaft, die nicht mehr erhalten wird, um die gelebte Tradition und natürlich auch um die Nahversorger.
Ich möchte auch noch kurz zu den Imkerinnen und Imkern etwas sagen. Auch die werden immer weniger, vice versa werden auch die Bienenvölker weniger. Da geht es nicht nur um die Biodiversität, sondern auch darum, dass die Bestäubungsleistung in der Landwirtschaft massiv darunter leidet: ohne Bienen kein Obst, keine Vielfalt und vor allem auch kein Gleichgewicht.
Die Landwirtschaft sollte man so sehen wie einen Acker: Was man sät, das erntet man auch. Und kluge Maßnahmen, gezielte Förderungen und vor allem ein klares Bekenntnis zur Vielfalt, zur Fairness und natürlich dazu, dass dieser Boden aufbereitet wird, sichern uns eine nachhaltige, gerechte und vor allem auch eine zukunftsfähige Landwirtschaft. – Vielen Dank. (Beifall bei SPÖ und ÖVP sowie der Abg. Doppelbauer [NEOS].)
11.48
Präsident Peter Haubner: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Maximilian Linder. – Ich stelle Ihre Redezeit auf 2 Minuten ein, Herr Abgeordneter.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.