RN/57
12.19
Abgeordneter Michael Seemayer (SPÖ): Danke, Herr Präsident! Herr Bundesminister! Ich möchte hinsichtlich Grünem Bericht nur ganz kurz auf die Einkommen in der Landwirtschaft eingehen. Neben der Entwicklung der Einkommen ist natürlich auch interessant, wie die Einkommen verteilt sind: Da ist, wenn man sich die Nettohaushaltseinkommen der Haupt- und der Nebenerwerbsbetriebe anschaut, festzustellen, dass das durchschnittliche Nettoeinkommen mit allen Einkünften im Haupterwerb bei knapp 76 000 Euro liegt, während es im Nebenerwerb rund 48 000 Euro beträgt.
Obwohl ja im Nebenerwerb das Haupteinkommen aus unselbstständiger Arbeit kommt und der landwirtschaftliche Betrieb nebenbei bewirtschaftet wird, wenn man das so sagen will, ist mit knapp 28 000 Euro die Differenz zum Haupterwerb doch erheblich. Es wird aber keiner die Behauptung aufstellen, dass der Unterschied beim Arbeitsaufwand zwischen einem Haupterwerbsbetrieb und einem Nebenerwerbsbetrieb – der ja auch die unselbstständige Arbeit beinhaltet – genauso groß ist. Das heißt, der Arbeitsaufwand ist annähernd gleich, wobei das Einkommen, das damit erzielt werden kann, sehr, sehr große Unterschiede aufweist.
Die Zahlen zeigen also das, was ohnehin bekannt ist: Es gibt in der Landwirtschaft eine klare Verlagerung von vielen kleinen Nebenerwerbsbetrieben hin zu weniger, aber dafür größeren Haupterwerbsbetrieben. Das bestätigt auch die Entwicklung der Pro-Kopf-Einkommen der Bäuerinnen und Bauern, die derzeit im Durchschnitt bei rund 31 000 Euro liegen.
Wenn man sich genau anschaut, wie sich der Durchschnitt errechnet, stellt man fest, dass das unterste Viertel der Bäuerinnen und Bauern mit rund minus 7 800 Euro sogar ein negatives Ergebnis erwirtschaftet – also einen Verlust von 7 800 Euro. Das zweite Viertel kommt auf ein Pro-Kopf-Einkommen von rund 14 500 Euro. Das dritte Viertel liegt mit rund 33 000 Euro ziemlich genau im Durchschnitt, aber das obere Viertel hat bereits ein Einkommen von über 76 000 Euro, was mehr als doppelt so viel ist wie der Durchschnitt. Diese Entwicklung zeigt uns also, dass es auch eine Verschiebung gibt zu weniger Betrieben, dafür aber mit höheren Einkommen.
Wenn wir aber diese Entwicklung nicht nur beobachten, sondern ihr auch ein Stück weit entgegenwirken wollen, braucht es Anstrengungen, und es braucht vor allem den Willen dazu. Es gibt einige Möglichkeiten – nicht nur, aber zum Beispiel auch das Fördersystem –, um diese Entwicklungen zu beeinflussen und auch die kleinen Nebenerwerbsbetriebe zu erhalten. – Danke. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)
12.23
Präsident Peter Haubner: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Klaus Mair. – Ich stelle Ihre Redezeit auf 2 Minuten ein, Herr Abgeordneter.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.