RN/61

12.30

Abgeordnete Irene Neumann-Hartberger (ÖVP): Vielen Dank, Herr Präsident! Geschätzter Herr Bundesminister! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Bei der FPÖ weiß man nicht, woran man ist. Die eine bezeichnet den Grünen Bericht als „Schönwetterbericht“, der andere glaubt, wenn er Schweinefleisch isst, ist er ein Landwirtschaftsexperte. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.) 

Ich möchte mit etwas Positivem beginnen. Heute ist Weltlandfrauentag, der Tag der Wertschätzung für die in der Landwirtschaft tätigen Frauen. Frauen tragen seit jeher Verantwortung auf unseren Höfen. Auf rund einem Drittel der Betriebe sind Frauen alleinige Zukunftsmotoren, Gestalterinnen und Unternehmerinnen. Dort, wo die junge Generation und Frauen landwirtschaftliche Betriebe leiten, entstehen nämlich neue Perspektiven – Nachhaltigkeit, soziale Innovation, Konsument:innenbildung und regionale Wertschöpfung. All das sind Ansätze, die den Betrieben Zukunftschancen, Freude am Tun geben, wobei man gleichzeitig auch bemüht ist, die echten Werte unserer Landwirtschaft für alle sichtbar zu machen. Es muss nämlich in den Köpfen der Menschen ankommen, dass Lebensmittelproduktion im eigenen Land ein Sicherheitsfaktor für die gesamte Bevölkerung ist. 

Nur der Grüne Bericht zeigt aber auch die Realität. Er bildet ab, dass unsere Produktion nicht jene Einkommenshöhe und Steigerung erzielt, die wir brauchen, um unsere Betriebe für die heranwachsenden Generationen attraktiv und lebenswert zu erhalten. 

Morgen ist Welternährungstag. Er trug lange Zeit den Zusatz: Bäuerinnen ernähren die Welt. 

Ernährung ist die Basis für uns alle – oder für alles. Es geht um Lebensmittel, die Mittel zum Leben sind, um Lebensmittel, die in Österreich unter höchsten Standards produziert werden und die einen Wert haben, was auch im Bewusstsein der Bevölkerung verankert werden muss. 

Stattdessen diskutieren wir die Mehrwertsteuersenkung auf Grundnahrungsmittel für alle. Dabei werden nur mehr 11 Prozent eines Haushaltseinkommens für Lebensmittel ausgegeben. Vor Jahrzehnten waren es 50 Prozent. Gleichzeitig landen heutzutage Lebensmittel im Wert von 800 Euro pro Jahr und Haushalt im Müll – eine fatale Entwertung unserer harten Arbeit, denke ich. (Beifall bei der ÖVP.)

Daher ist auch die Diskussion um die Mehrwertsteuersenkung nicht angebracht, weil diese nicht treffsicher beim Konsumenten ankommen würde, und das System Gießkanne wollen wir nicht. 

Der Grüne Bericht zeigt deutlich, dass nicht die Landwirtschaft der Preistreiber für die Lebensmittelteuerung ist. Viel eher brauchen wir Entlastungsmaßnahmen für unsere Betriebe in allen Produktionsbereichen. Wir brauchen aber keine Symbolpolitik ohne Wirkung an der Kassa.

Wir müssen uns tagtäglich weiter dafür einsetzen, dass der Produktionsauftrag von den Konsumentinnen und Konsumenten für unsere österreichischen Lebensmittel im Regal erhalten bleibt. Deshalb gibt es auch seit vielen Jahren die Forderung der österreichischen Bäuerinnen nach mehr Lehrinhalten in den Schulen über die Produktion und Verwendung von Lebensmitteln und das Bewusstsein für gesunde, heimische, selbst zubereitete Nahrung. 

Wir wollen bei den Jüngsten beginnen, sie für dieses Thema zu begeistern, sie aber auch kompetent in diesem Thema zu machen, denn es sind auch unsere Bäuerinnen und Bauern, die Zukunft mitgestalten und Österreichs Aufschwung und Stabilität mittragen. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

12.34

Präsident Peter Haubner: Als Nächster ist Herr Abgeordneter Josef Hechenberger zu Wort gemeldet. – Ich stelle Ihre Redezeit auf 2 Minuten ein, Herr Abgeordneter. 

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.