RN/94
14.25
Abgeordnete Mag.a Dr.in Petra Oberrauner (SPÖ): Geschätzte Präsidentin! Geschätzte Bundesministerin! Hohes Haus! Liebe Zuseherinnen und Zuseher von zu Hause! Psychische Gesundheit ist kein Luxus. Eine gebrochene Seele gehört genauso behandelt wie ein Herzinfarkt. Darum stellen wir heute sicher, dass Österreich auch morgen genug Psychotherapeutinnen und -therapeuten hat, die Menschen, die in einer Krise stecken, helfen.
Letzte Woche, am 10. Oktober, war der Welttag der psychischen Gesundheit – ein Tag, der uns daran erinnert, dass so viele Menschen mit Ängsten, Stress und Depressionen kämpfen, darunter auch viele Kinder und Jugendliche. In Österreich suchen jedes Jahr über 900 000 Menschen Hilfe wegen psychischer Belastungen. Gleichzeitig werden in den nächsten zehn Jahren rund 40 Prozent der heutigen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Pension gehen. Darum ist es notwendig, dass wir jetzt handeln.
Ab dem Wintersemester 2026/2027 stehen an öffentlichen Universitäten 500 Studienplätze für das neue Masterstudium Psychotherapie zur Verfügung. Genauso wichtig wäre es, dass diese Plätze von Studierenden besetzt werden, die in Österreich bleiben und hier auch als Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten arbeiten werden. Ziel ist, das Angebot für die Bevölkerung stark zu verbessern.
Mit dieser vorliegenden Novelle stellen wir diesen Punkt sicher, denn in Zukunft werden 75 Prozent der Studienplätze in Humanmedizin und Psychotherapie nicht nur Maturantinnen und Maturanten in Österreich vorbehalten sein, sondern auch all jenen Menschen, die in Österreich Studienberechtigungsprüfungen haben – etwa diplomierten Pflegekräften, die sich weiterentwickeln wollen. Das ist eine entscheidende Verbesserung und mir besonders wichtig, denn das sichert nicht nur eine ausreichende Versorgung mit Ärzten und Psychotherapeutinnen und -therapeuten, die neue Regelung bringt auch mehr Chancengleichheit und mehr Durchlässigkeit, die es im Bildungssystem braucht. Das ist gut für alle – für die Patientinnen und Patienten, für die Studierenden und für die zukünftigen Ärztinnen und Therapeuten.
Zur Kritik von den Grünen, dass die Universität für Weiterbildung Krems einen Master anbieten soll, nur so viel: Gerade für Menschen, die bereits im Berufsleben stehen, ist Krems eine wichtige Chance, weil die Weiterbildungsuni Krems Ausbildungsangebote für Berufstätige sicherstellt und ihnen die Chance gibt, sich weiterzubilden und eine Ausbildung in diese Richtung zu machen.
Mit dieser Gesetzesänderung setzen wir ein starkes Zeichen. Psychische Gesundheit ist uns wichtig, weil jeder Mensch ein Recht darauf hat, zeitnah gut behandelt zu werden. Wir sorgen mit dieser Novelle heute für die Expertinnen und Experten von morgen. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP und NEOS.)
14.28
Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Rudolf Taschner.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.