RN/182

19.28

Abgeordnete Ricarda Berger (FPÖ): Danke schön, Frau Präsident! Geschätzte Frau Minister! Geschätzte Kollegen! Liebe Österreicher! Wer Kinder schützt, schützt unsere Zukunft. – Das ist keine leere Floskel, sondern eine Verpflichtung unsererseits, eine Verpflichtung, die wir als Staat endlich auch ernst nehmen müssen, denn Kinderschutz ist keine Nebensache. Er entscheidet darüber, ob Kinder sicher aufwachsen können, ob Eltern vertrauen haben und Vertrauen haben können und ob Zukunft überhaupt möglich ist. 

Die Fälle im SOS-Kinderdorf haben uns auf ganz, ganz grausame Weise gezeigt, was passiert, wenn dieses Vertrauen zerstört wird. Kinder, die dort eigentlich Schutz und Geborgenheit finden sollten, wurden schutzlos ausgeliefert. Das ist ein Versagen des Systems und das darf nie wieder vorkommen, denn zurückgeblieben sind verletzte und zerstörte Kinderseelen. 

Und aus solchen Fällen müssen wir Konsequenzen ziehen: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser – aber vor allem, wenn es um unsere Kinder geht. Es braucht klare Regeln, strengere Kontrollen und ein lückenloses Schutznetz, denn wer mit Kindern arbeitet, egal ob im SOS-Kinderdorf, im Hort oder im Ferienlager, muss gründlich überprüft werden. Ein erweitertes Führungszeugnis für alle Betreuenden muss selbstverständlich sein. Täter dürfen nie wieder Zugang zu Kindern haben. 

Wer einem Kind Leid antut, darf auch nicht mit milden Strafen davonkommen. Wir fordern hier ganz harte Konsequenzen bis hin zu lebenslanger Haft und ein lebenslanges Tätigkeitsverbot. Und eines muss ganz klar sein: Einrichtungen, die auch verurteilte Kinderschänder beschäftigen, dürfen keine einzige öffentliche Förderung mehr erhalten. Kein Steuergeld darf in solche Einrichtungen fließen, die den Schutz unserer Kinder missachten. (Beifall bei der FPÖ.)

Und auch die Opfer dürfen nicht länger alleingelassen werden. Der Staat muss für die Therapie und das Verfahren aufkommen und sich das Geld auch wieder vom Täter zurückholen. Außerdem darf Gerechtigkeit nicht an den Verjährungsfristen scheitern. Wer Kindern die Kindheit raubt, soll sich nie wieder sicher fühlen. 

Meine Damen und Herren! Kinderschutz heißt hinschauen, handeln, Verantwortung übernehmen. Unsere Kinder sind das Wertvollste, das wir haben, und sie verdienen Sicherheit, Geborgenheit, Vertrauen und eine echte Zukunft. 

Zum Schluss vielleicht noch: Wissen Sie eigentlich, wie der Leitspruch der SOS-Kinderdörfer lautet? – Also ich war ganz verwundert, muss ich ehrlich sagen, denn er lautet nämlich: „Jedem Kind ein liebevolles Zuhause.“ Dieser Leitspruch ist eine Verhöhnung der Menschlichkeit und des Vertrauens, das kann man sich eigentlich nicht einmal ausdenken. (Beifall bei der FPÖ.)

19.31

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Lukas Brandweiner

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