RN/208
20.53
Staatssekretärin im Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport MMag. Michaela Schmidt: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Hohes Haus! Es freut mich wirklich sehr, dass ich heute mit Ihnen meinen Geburtstag hier verbringen darf! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP, NEOS und Grünen.)
Das Jahr 2024 war wirklich ein außergewöhnliches Jahr sowohl für den internationalen, aber auch für den österreichischen Sport. Es war ein Jahr voller Emotionen, Höchstleistungen und auch von gesellschaftlichen Signalen, die weit über den Sportplatz hinaus strahlen. Die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris waren nicht nur ein sportliches Großereignis mit schönen Medaillengewinnen für Österreich, sie waren vor allen Dingen auch ein Meilenstein für die Gleichstellung. Erstmals in der Geschichte der Olympischen Spiele waren gleich viele Frauen wie Männer vertreten. Das ist nicht nur symbolisch bedeutsam, das ist ein Fortschritt, auf den wir alle lange hingearbeitet haben, und zeigt: Sport kann Vorreiter sein, wenn es um Gleichberechtigung und um Sichtbarkeit geht. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Disoski [Grüne]. – Zwischenruf des Abg. Linder [FPÖ].)
Auch die Paralympischen Spiele haben neue Maßstäbe gesetzt. Sie haben uns eindrucksvoll vor Augen geführt, was möglich ist, wenn Inklusion nicht nur versprochen, sondern auch gelebt wird. Der internationale Sportverband hat eine klare Botschaft gesendet und wir in Österreich schließen uns dieser Entwicklung mit voller Überzeugung an.
Überhaupt möchte ich an dieser Stelle sagen, dass wir in Österreich auf unsere Sportlerinnen und Sportler wirklich stolz sein dürfen. Unsere Fußball- und Handballnationalteams haben bei den Europameisterschaften groß aufgespielt, und im Winter hat der ÖSV wieder einmal eindrucksvoll gezeigt, dass Österreich zur Weltspitze gehört. (Zwischenruf des Abg. Stefan [FPÖ].) Vieles von dem, was ich Ihnen jetzt erzählt habe, können Sie in diesem eindrucksvollen Sportbericht nachlesen, wofür ich mich auch ganz herzlich bei den Mitarbeiter:innen bedanken möchte. (Beifall bei der SPÖ, bei Abgeordneten von ÖVP und NEOS sowie der Abg. Disoski [Grüne].)
Und ja, viele der Maßnahmen wurden unter der Verantwortung von Sportminister Werner Kogler auf den Weg gebracht, und viele davon werden wir mit großem Engagement weiterführen. Eines steht nämlich ganz oben auf unserer Agenda: Der Zugang zum Sport muss für alle Menschen offen sein, egal wo sie leben, egal wie alt sie sind, woher sie kommen oder wie viel ihre Eltern verdienen. Nur dann ist der Sport wirklich für alle da, und das muss unser gemeinsames Ziel sein.
Darüber hinaus setzen wir uns mit Nachdruck für mehr Vielfalt, Chancengleichheit und vor allem für Sichtbarkeit von Frauen im Sport ein, nicht nur am Spielfeld, sondern auch dort, wo die Entscheidungen im Sport getroffen werden – in den Gremien, in den Entscheidungsebenen –, weil der Sport eine enorme gesellschaftliche Strahlkraft hat, die wir nutzen müssen, um die Gleichstellung nicht nur zu fordern, sondern auch täglich zu leben. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP und NEOS.)
Gleichzeitig müssen wir noch mehr dafür tun, dass unsere Kinder sich schon in jungen Jahren für den Sport begeistern. Und ja, ein besonderes Herzensanliegen ist mir die tägliche Bewegungseinheit für Kinder und Jugendliche. Trotz der angespannten Haushaltslage haben wir die Maßnahmen daher ausdrücklich von den Kürzungen ausgenommen und investieren da sogar zusätzlich, und das mit gutem Grund. (Abg. Darmann [FPÖ]: Deswegen gibt es sie noch immer nicht!) Da darf mir nur eine Anmerkung erlaubt sein: Der Antrag der FPÖ, der in der allgemeinen Bundesförderung die Mittel für den organisierten Sport auf 20 Prozent beschränken würde, würde die tägliche Bewegungseinheit in der Form, wie wir sie heute erleben, getragen durch den organisierten Sport, von heute auf morgen beenden. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Obernosterer [ÖVP].)
Bewegung ist eben mehr als nur Sport, ist mehr als nur Wettbewerb, sie ist Gesundheitsvorsorge, stärkt das Selbstbewusstsein und fördert die Konzentration, die Teamfähigkeit und auch die Integration in unsere Gesellschaft. Sie schafft eine dauerhafte Begeisterung für ein gesundes und aktives Leben. Deswegen freut es mich sehr, dass es gelungen ist, den ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick für die Schirmherrschaft als Botschafter der täglichen Bewegungseinheit zu gewinnen. Und es freut mich sehr, dass es uns heute gelungen ist, mit dem ÖFB ein großes Projekt zur Förderung des Mädchenfußballs auf den Weg zu bekommen. (Beifall bei SPÖ und Grünen.) Fußball ist die Breitensportart in Österreich und sollte nicht nur 50 Prozent der Gesellschaft zur Verfügung stehen. (Präsident Rosenkranz übernimmt den Vorsitz.)
Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, wenn man frühzeitig und in der Schule mit Sport in Berührung kommt. Ich selbst habe durch eine engagierte Turnlehrerin zu meiner Sportart gefunden und dann jahrelang Leistungssport betrieben. Ohne diesen entscheidenden Impuls der Turnlehrerin hätte ich diesen Weg mit Sicherheit nicht eingeschlagen. Deswegen freut es mich sehr, dass wir auch die tägliche Bewegungseinheit um eine vierte Säule erweitern und in einer Pilotphase die Sportfachverbände noch stärker in die Schulen einbinden und es so den Kindern ermöglichen, aus einer Vielzahl von Sportarten hoffentlich diese zu finden, für die sie sich begeistern können. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Bogner-Strauß [ÖVP].)
Sehr geehrte Damen und Herren, der Sport in Österreich steht dank unzähliger engagierter Menschen, mutiger Athleten und natürlich nachhaltiger politischer Weichenstellungen auf einem starken Fundament. Die Medaillengewinne der Spitzensportler, der Athleten und Athletinnen sind immer ihr eigenes Werk, niemand kann den Athlet:innen die mentalen und körperlichen Herausforderungen, die notwendig sind, um Olympiamedaillen zu gewinnen, abnehmen, aber was wir alle gemeinsam tun können, ist, ein politisches Umfeld zu bieten, das die Infrastruktur sichert, das engagierte Trainer und Trainerinnen sichert und das alles tut, damit unsere Athlet:innen sich auf das konzentrieren können, was notwendig ist, um diese Medaillen auch zu machen. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Deswegen möchte ich heute im Namen der gesamten Bundesregierung klar sagen: Danke an alle, die ihre Zeit, ihr Wissen, ihre Energie für den Sport geben. Rund 600 000 Ehrenamtliche im Sport sind das Rückgrat unseres Sportsystems und ohne sie wäre das alles nicht möglich.
Ich hoffe darauf, dass wir diesen Weg gemeinsam weitergehen können – mit Energie, mit Leidenschaft und mit dem festen Glauben an das, was der Sport für unsere Gesellschaft und für unser aller Zukunft leisten kann. – Vielen Dank. (Beifall bei SPÖ und ÖVP sowie bei Abgeordneten der NEOS.)
21.00
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Danke, Frau Staatssekretärin.
Als Nächster zu Wort gemeldet: Herr Abgeordneter Pfeifer. Eingemeldete Redezeit: 3 Minuten.
Ich möchte diese besondere Konstellation hier zum Anlass nehmen, um nicht nur der Frau Staatssekretärin, sondern auch dem nächsten Redner zum Geburtstag zu gratulieren. (Beifall bei SPÖ, FPÖ, ÖVP und NEOS sowie bei Abgeordneten der Grünen.)
Herr Abgeordneter, Sie sind am Wort.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.