RN/222

21.34

Abgeordneter Ing. Thomas Elian (ÖVP): Vielen Dank, geschätzter Herr Präsident! Werte Frau Staatssekretärin, auch von mir alles Gute zum Geburtstag! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ja, der Antrag der FPÖ, über den wir heute sprechen, trägt zwar im Titel das Wort Gerechtigkeit, aber wenn man sich die Details ansieht, dann findet man keine Gerechtigkeit. Was man hingegen findet, ist reiner Populismus. Es ist Symbolpolitik und ein Angriff auf funktionierende Strukturen, der dem österreichischen Sport mehr schaden als nutzen würde. 

Wie wir von den Vorrednerinnen und Vorrednern bereits gehört haben, ist unter anderem geplant, dass nur noch 20 Prozent der Mittel der allgemeinen Bundessportförderung an den organisierten Sport gehen dürfen, also an unsere Verbände und an unsere Vereine. Das würde unter anderem bedeuten, dass eben diese tägliche Turnstunde, die tägliche Bewegungseinheit in den Schulen, die heute Tausende von Kindern in Bewegung bringt, kaum mehr finanzierbar wäre, ebenso wie viele Projekte im Nachwuchs- und Olympiabereich. Das alles sind Programme, die funktionieren, weil sie auf guten und klaren Strukturen aufbauen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Darmann [FPÖ]: Ihr habt die Sportförderungen gekürzt! Was redest denn du da?)

Wenn man dem organisierten Sport Mittel wegnimmt, so wie es in diesem Antrag geplant ist, angeblich, um mehr Gerechtigkeit zu schaffen, stärkt man damit nicht die Kleinen (neuerlicher Zwischenruf des Abg. Darmann [FPÖ]), sondern gräbt den Vereinen das Wasser ab. Man schwächt jene, die das Rückgrat des Sportes bilden: die Trainerinnen und Trainer, die Platzwarte, die Funktionärinnen und Funktionäre, die ihre Freizeit opfern, damit unsere Kinder und Jugendlichen überhaupt eine sportliche Heimat haben. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Ich komme aus einer Region, wo der Sportverein mehr als nur ein Freizeitangebot ist. Er ist Treffpunkt und Identität. Dort, wo Verantwortung übernommen wird, lernen Kinder Fairness, Teamgeist und Zusammenhalt. Und genau dort, werte Kolleginnen und Kollegen, braucht man keine FPÖ-Schlagzeilen, sondern verlässliche Unterstützung und planbare Förderungen. 

Wer da leichtfertig kürzt, gefährdet das, was unser Land stark macht: das Ehrenamt, die Gemeinschaft und die Begeisterung für den Sport. Diese Politik der FPÖ teilt, anstatt zu verbinden. Sie spielt den einen gegen den anderen aus, und das ist, meine geschätzten Damen und Herren, genau das Gegenteil des Sportgeists. Den Tausenden Ehrenamtlichen, den Familien, die ihre Freizeit investieren, um anderen Bewegung und Freude zu ermöglichen, gebühren Anerkennung und Respekt, nicht Misstrauen und Kürzung. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ und NEOS.)

Erlauben Sie mir abschließend noch einen Appell an die geschätzten Kolleginnen und Kollegen der FPÖ! Auf die Gefahr hin, dass Ihnen zwar ein Parteiausschluss droht, wenn Sie nicht das tun, was Ihnen von oben diktiert und gesagt wird, so wie sieben Mandataren Ihrer Partei in meinem Heimatbezirk, die Verantwortung übernommen haben: Gehen Sie noch einmal in sich und überlegen Sie, was das Richtige für den Sport, für die vielen Ehrenamtlichen und für unsere Kinder und Jugendlichen ist! (Abg. Schnedlitz [FPÖ] tritt vor das Rednerpult und hebt mit ausgestrecktem Daumen und Zeigefinger die Hand in Richtung Präsident Rosenkranz.) Haben Sie Mut und erkennen Sie, dass dieser Antrag nicht gut für den Breitensport ist, sondern gegen den Breitensport gerichtet ist! 

Wir jedenfalls lehnen diesen Antrag ab, aus Verantwortung für unsere Vereine, aus Verantwortung für die Kinder und Jugendlichen und für den Sport in ganz Österreich. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

21.38

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Nächste Wortmeldung: Herr Abgeordneter Schnedlitz. 2 Minuten eingemeldete Redezeit. (Abg. Gödl [ÖVP]: Aber so werden keine Reden eingemeldet, Herr Präsident! Herr Präsident, so werden keine Reden eingemeldet! Nein, so werden keine Reden eingemeldet! Entschuldigung! Entschuldigung! Herr Präsident, was ist denn das für eine Art? Eine Unart! So herausgehen und einmelden: So geht’s nicht! Unmöglich, so was! – Rufe und Gegenrufe zwischen FPÖ und ÖVP.

Herr Abgeordneter Gödl, es ist an sich verständlich genug, wie man eine Einmeldung macht, damit man auch zeitökonomisch vorgehen kann. (Abg. Gödl [ÖVP]: Zur Geschäftsordnung!) Es ist von mir auch hier eingemeldet worden. 

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.