RN/124
17.18
Abgeordnete Mag. Marie-Christine Giuliani-Sterrer, BA (FPÖ): Frau Wotschke hat uns gerade sehr schön beschrieben, was ein Shrink, wie er flapsig heißt, ein Psychotherapeut, alles sein sollte. Vielen Dank dafür, das war eine sehr schöne Beschreibung! Ich finde auch das Projekt Gesund aus der Krise ein ganz wunderbares. Es wird Zeit, dass es endlich im Plenum durchgewunken wird. Es ist eigentlich ursprünglich eine Initiative der FPÖ gewesen (Abg. Shetty [NEOS] – erheitert –: Wann?) und es war immer ein Covid-Projekt.
Frau Nussbaum, Sie haben gemeint, das wird auf jeden Fall wirksam sein. Das muss man sich anschauen, das wäre schön – aber notwendig ist dieses Projekt in jedem Fall. Ich denke trotzdem, dass es nicht unbedingt ein Leuchtturmprojekt ist, aber es ist zumindest ein Lichtlein, das in einer ganz großen Problematik, die wirklich fürchterlich für Kinder und Jugendliche und junge Erwachsene ist, endlich brennt.
Ich kann Ihnen sagen, ich hatte während der Covid-Krise Menschen auf meinem Sofa sitzen, die plötzlich in der Psychiatrie waren, mit schlimmen Diagnosen – ich möchte nicht näher darauf eingehen –, plötzlich unter Medikamenteneinfluss standen, die aus diesem System nicht mehr herausgefunden haben, weil zwischendurch dann wieder Lockdowns waren, und die am Schluss nicht mehr gewusst haben, wie ihre Reise weitergehen kann.
Das sind fürchterliche Schicksale; und der Grund war nichts anderes, als dass ihnen aufgrund der Einsamkeit und der Vereinzelung der Freundeskreis gefehlt hat, die Möglichkeit, sich wegen einer ein bisschen traurigen Liebesgeschichte auszutauschen – das ist in der Zeit, wenn man 13, 14 ist, unendlich wichtig, weil sich das dann relativiert –, und gelandet sind sie in der Psychiatrie. Es waren viele mit Migrationshintergrund, die sowieso nicht einmal mit irgendwem darüber sprechen können – nur, um das einmal wirklich klarzumachen.
Es ist vielleicht wirksam, aber man sollte immer daran denken: Es ist nicht so, dass es jetzt ein paar neue Mechaniker gibt, die dann ein paar Schrauben festdrehen. So einfach wird es nicht sein – vor allem deswegen nicht, weil ja nichts dafür getan wird, dass die Krise endet. Wenn Sie Gesundheit suchen – und deswegen sitze ich hier bei der FPÖ –, dann finden sich dort die Grundlagen, die man für Gesundheit benötigt: Souveränität, Selbstbestimmung, Recht auf persönliche Entscheidung, weg von der Bevormundung, Wertschätzung, Zuhören und vor allem Neutralität, Dialog, Frieden und Freiheit. Das ist etwas ganz Wichtiges, hier geht es um Werte. Wenn wir als Psychotherapeuten mit jungen Menschen arbeiten, dann versuchen wir, mit ihnen alles an ihren Werten festzumachen – und das sind wichtige Werte.
Wenn ich mir den Rest des Saals anschaue, dann wird die Krise ununterbrochen prolongiert: Zuerst hatten Sie Coronamaßnahmen, Lockdowns, einen völlig falschen Umgang mit der Problematik. Rauf, runter, keiner hat gewusst, was er eigentlich tun soll. Impfen, nicht impfen, darf man wo hingehen, mit wem, wie viele, ja, nein? – Unfassbar! Lügen über den Impfstoff; keine Studien gibt es, das ist mittlerweile draußen, es war ein neues Produkt, eine Notzulassung. Sie haben eine Impfpflicht verordnen wollen, die Leute haben sich gewehrt. Sie haben eine Spaltung der Gesellschaft verursacht, die ihresgleichen sucht: Geimpfte gegen Ungeimpfte, du hast die richtige Meinung, du hast die falsche! Das läuft noch immer weiter.
Dann haben wir die ganze CO2-Lüge: Klimakrise, wir werden alle sterben. Putin-Panik durch Medien (Abg. Schallmeiner [Grüne]: Wissenschaftliche Fakten ...!) auf jegliche Art und Weise. Die Grünen, die ich einmal gewählt habe, waren nicht mehr die für den Frieden, sondern die sagen jetzt: Wir brauchen Waffen für den Frieden! (Abg. Stögmüller [Grüne]: ... Tschüss!) Das ist eine Kriegshetzerpartei geworden. Wie wollen Sie denn hier aus einer Krise kommen? (Zwischenruf des Abg. Schallmeiner [Grüne].)
Haben Sie den Film „Angst essen Seele auf“ gesehen? Schauen Sie sich diesen Film an, denn Angst und Stress laufen parallel und das verlässt die jungen Menschen (Zwischenruf der Abg. Totter [ÖVP]), seitdem sie 13, 14 sind, nicht mehr. Die laufen seitdem in einem furchtbaren Angstprogramm und sie sehen keinen Sinn für ihr Leben, keine Entscheidung für einen Beruf und nicht wirklich eine positive Zukunft, weil sie ununterbrochen nur Angst haben müssen. Das muss einmal ganz klar gesagt werden.
Wenn Sie gesund aus einer Krise kommen wollen, meine Lieben, dann bedeutet das ja – das kennen sicher alle –, dass eine Krise eine Chance ist. Schon einmal gehört? Wieso sagt man denn das? – Man sagt es deswegen, weil die Chance besteht, die Krise aufzuarbeiten, zu schauen: Was ist falsch gelaufen, warum und welchen Fehler habe ich gemacht? Psychotherapeuten sagen ihren Klienten auch sehr gerne: Leute, macht nicht immer dieselben Fehler! Es gibt so viele Fehler, die man machen kann, sucht euch einen anderen aus! Ist das nicht ein wenig dämlich und langweilig? (Abg. Herr [SPÖ]: ... besser ...!)
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Wenn ich mir jetzt anschaue, was ihr macht: Die Krise hat 32 Prozent mehr Psychopharmaka für junge Menschen bedeutet. Bei den Mädels sind es überhaupt 40 Prozent, die waren also besonders betroffen und belastet durch diese Vereinsamung. Wenn ich mir das jetzt anschaue, dann sehe ich, Sie ziehen keine Konsequenzen aus der Krise: Sie wollen weder über Covid reden noch wollen Sie eine Coronaaufarbeitung noch wird irgendetwas über Nebenwirkungen kommuniziert, obwohl der ganze Kontinent Amerika keine Promotion mehr für die Covid-Impfung macht – komisch aber auch! Wieso wird das bei uns totgeschwiegen? Sind die alle dumm oder haben die keine Wissenschaftler, die darüber nachdenken? Trust the Science! (Abg. Schallmeiner [Grüne]: Nein, die werden alle hinausgeschmissen!) – Halten Sie den Mund! (Abg. Lindner [SPÖ]: Herr Präsident!) Trust the Science bedeutet (Unruhe im Saal) – war mal fällig (Beifall bei der FPÖ) – hinterfragen, immer, alles. (Unruhe im Saal.)
Das ist Science und Science bedeutet, eine Meinung weiterzuentwickeln und nicht dort stehenzubleiben, wie man es von der Politik her gerne haben möchte. (Abg. Stögmüller [Grüne]: Unterbrechen Sie sofort!) Liebe Leute, wir haben durch Corona ein kollektives Trauma hinter uns (Zwischenrufe bei ÖVP und Grünen) – und wir von der FPÖ werden alles tun, damit Sie unsere jungen Leute in diesem Land nicht wieder retraumatisieren. (Zwischenrufe bei den Grünen.) – Mein lieber Freund, Sie haben heute schon genug geredet und niemand hat Ihre Postion verstanden!
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.