RN/49
11.56
Abgeordnete Mag. Gertraud Auinger-Oberzaucher (NEOS): Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ja, es ist heute ein historischer Tag und alle verweisen darauf, was gestern stattgefunden hat – nämlich ein Fußballmatch –, aber es gab auch ein weiteres großes historisches Ereignis: Es wurde in einem Auktionshaus in New York ein Rekordwert erzielt. Das ist bekanntlich jene Stadt, in der auch viele Laternen stehen, aber es gibt dort noch mehr, es gibt auch Auktionshäuser. (Zwischenruf des Abg. Steiner [FPÖ].) Dort wurde ein Klimt-Werk um rund 204 Millionen Euro ersteigert – und das zeigt uns: Der Markt funktioniert. (Beifall bei den NEOS.)
Wenn wir wissen wollen, wie es in der Kultur in Österreich aussieht und wie es dieser Kultur so geht, dann sollten wir nicht nur in den Kulturbericht blicken, sondern wir sollten vor allem hinausgehen und dort sein, wo Kultur tatsächlich entsteht: nämlich in Proberäumen, in Ateliers, in Offspaces und vielen anderen Räumen. Dort merkt man sofort, was der Kulturbericht nur bedingt zum Ausdruck bringt: nämlich, dass künstlerische Realität sich wesentlich rascher bewegt, als es ihre Strukturen tun. Das zeigt uns, dass wir noch einen Weg vor uns haben, bei dem es auch darum geht, diese Strukturen zu reformieren, und dass noch einiges zu tun ist.
Ich darf auch noch die Liste der Aktivitäten, die bereits in der österreichischen Kulturpolitik verankert wurden, die Kollegin Auer bereits aufgezählt hat, ergänzen, nämlich um eine Musikstrategie, an der gerade sehr aktiv gearbeitet wird (Abg. Mölzer [FPÖ]: ... ist ja noch nicht fertig! Das war unsere Initiative!) und mit der der Soundtrack für die Zukunft geschaffen wird, dann auch für die FPÖ. (Abg. Mölzer [FPÖ]: Wer hat’s initiiert?)
Der Bericht (Abg. Mölzer [FPÖ]: Wer war das?), der Kulturbericht - - (Abg. Mölzer [FPÖ]: Na, na!) –Darf ich deine Frage hören? (Abg. Mölzer [FPÖ]: Die Musikstrategie, die Musikstrategie! Wer hat sie initiiert? Wer war das? Wer hat den Antrag ...?) – Wir alle. (Abg. Mölzer [FPÖ]: Ja, ...!) Sie ist auch Teil eines Regierungsprogramms. Der Kulturbericht, den wir vor uns haben, beschreibt eine Kulturlandschaft, die auf vielen Ebenen sehr stark arbeitet – von den großen Bundesinstitutionen bis zur freien Szene, und bemerkenswert ist da vor allem die Durchlässigkeit. Die besten Entwicklungen entstehen bekanntlich immer dort, wo es Zusammenarbeit und Räume, die auch Freiheit erlauben, gibt.
Ich glaube, wichtig ist zu sagen, dass Kultur wirklich die Vielfalt der liberalen Demokratie offen hält – und überall dort, wo man sie vorsortierend kommentiert, ist das selten Ästhetik, sondern zeigt eher einen engen Horizont. Ich glaube, gerade Bad Ischl – und das ist auch im Kulturbericht erwähnt – hat im Vorjahr gezeigt, wie produktiv auch Reibung sein kann. Kontroverse ist da kein Problem, sondern ein Arbeitsprinzip von künstlerischer Qualität.
In Österreich haben wir eine Reihe von Kulturdaten. Das ist ein bisschen so wie beim Sammeln von Souvenirs: Man hat sie, aber man nutzt sie nur wenig. Deswegen freue ich mich, dass jetzt auch eine langjährige NEOS-Forderung umgesetzt wird – mit diesem Antrag, dass wir bestehende Daten auf ihre Effizienz prüfen, verknüpfen und schauen, dass wir ohne zusätzliche Erhebungen durch kluges Zusammenführen Vorhandenes wirklich sinnvoll einsetzen können. Es geht um die Verbesserung der Datengrundlage, sodass man danach auch wirklich weiß, wie und wo öffentliche Fördermittel sinnvoll eingesetzt werden können, wo man natürlich auch den Markt noch einbeziehen kann, und wo es auch einen Schritt in Richtung Satellitenkonto geht.
Ich glaube, in der Kunst und Kultur brauchen wir ein Umfeld und eine Politik, die ihre Vielfalt unterstützt, aber vor allem auch aushält. – Danke schön. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der ÖVP.)
11.59
Präsident Peter Haubner: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Elisabeth Götze. Ich stelle die Redezeit auf 4 Minuten ein.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.