RN/59

12.36

Abgeordneter Ing. Thomas Elian (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Vergangenes Wochenende war ich – wie so oft, wenn es meine Zeit zulässt – in der Wiener Staatsoper. Am Programm stand eine sehr dramatische Oper von Donizetti, Lucia di Lammermoor – eine Oper, die mich jedes Mal aufs Neue beeindruckt. Diese Mischung aus musikalischer Leidenschaft, tragischer Handlung und dramatischen Wendungen und Momenten, in denen eine ganze Welt in einem einzigartigen, einzigen Ton verdichtet erscheint. Als Lucia im Wahnsinnsfinale ihr Schicksal besingt, spürt man, wie viel Kraft und Energie im Kulturerbe unseres Landes steckt: in jeder Stimme, in jedem Orchesterklang, in jeder Geste. 

Vielleicht gerade auch deshalb, weil ich selbst großer Opernfan bin, hat mich dieser Abend wieder daran erinnert, wie wichtig Kultur für uns alle ist, wie sehr die Menschen dadurch bewegt werden, wie sehr sie verbindet und begeistert und wie sehr sie von einem dichten Netz aus großen Institutionen, kleinen Bühnen und engagierten Menschen getragen wird.

Der Kunst- und Kulturbericht 2024 unterstreicht diese Vielfalt. Österreich schöpft seit Generationen aus einer starken kulturellen Tradition, von den großen Häusern bis zu den Initiativen in den Gemeinden, die Kultur ganz nah zu den Menschen bringen.

Im vergangenen Jahr hat der Bund rund 669 Millionen Euro für Kunst und Kultur bereitgestellt. Ein großer Teil davon fließt in die zentralen Institutionen, die unser Land prägen und international großes Ansehen genießen. Dies ist ein deutliches Bekenntnis zu unserem kulturellen Erbe.

Gleichzeitig zeigt der Bericht, wie breit die Förderung darüber hinaus wirkt. Viele kleinere Theater und Gruppen und Initiativen tragen unser kulturelles Leben entscheidend mit. Wenn ich an solche Bühnen denke, fallen mir auf Anhieb viele kleine Vereine ein, von der Theatergruppe Kulisse-Schwarzau in meiner Heimatgemeinde bis zum Theater am Schönbach, bei dem mein parlamentarischer Mitarbeiter Werner Vogl Regie führt. Dort gibt es zwar keine Bundesförderungen, aber man spürt, wie wichtig solche Bühnen oder Initiativen sind, denn genau dort, wo Menschen miteinander in Kontakt kommen, entsteht kulturelle Identität.

Besonders sichtbar wird dies auf den Sommerbühnen und Festivals in unserem Land, von den großen Leuchttürmen wie den Salzburger oder Bregenzer Festspielen bis hin zu den kleineren in Reichenau oder Mörbisch. Diese Mischung aus internationaler Strahlkraft und regionalem Engagement hält Tradition lebendig, zieht viele Menschen in die Regionen und stärkt den Tourismus.

Ein weiterer Schwerpunkt des Berichtes ist die Digitalisierung. Mit dem Kulturpool stehen inzwischen über 1,5 Millionen Objekte vom historischen Dokument bis zum Kunstwerk online bereit. So bleibt unser kulturelles Erbe auch aus der Ferne zugänglich und Tradition wird mit moderner Technik verbunden. Das erleichtert insbesondere Schulen, Vereinen und Interessierten im ganzen Land den Zugang. 

Ich danke allen, die Kunst und Kultur in Österreich möglich machen – in großen Häusern, auf kleinen Bühnen, bei Festivals und im Rahmen der vielen ehrenamtlichen Vereine. Sie sorgen dafür, dass unsere kulturelle Identität lebendig bleibt. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

12.40

Präsident Peter Haubner: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Christoph Steiner. – Ich stelle die Redezeit auf 4 Minuten ein, Herr Abgeordneter. 

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.