RN/60
12.40
Abgeordneter Christoph Steiner (FPÖ): Danke, Herr Präsident. – Zuerst muss ich einmal auf ein paar Vorreden eingehen.
Frau Kollegin Auer, das war ja ganz lustig. Sie reden von unserem Antrag, in dem es um Sponsorings und die steuerliche Absetzbarkeit, wenn man Kunst- und Kultursponsoring betreibt, geht, und sagen, das wäre ein Anschlag auf die Künstler. Frau Kollegin, schlagen Sie Ihr eigenes Regierungsprogramm auf! Auf Seite 204 steht genau dasselbe – das nur als Tipp. (Beifall bei der FPÖ.) Sie, Herr Babler, haben anscheinend einen Anschlag auf alle Künstlerinnen und Künstler in Österreich vor.
Und dann haben Sie, Frau Kollegin, die FPÖ noch mit einem Fußballspiel verglichen, und gesagt, wir spielen nur rechts am Spielfeld. Erstens ist es besser, die SPÖ sitzt so wie gestern Kollege Babler nur auf der Tribüne und steht nicht am Spielfeld, aber, Frau Kollegin – das weiß man, wenn man vielleicht ein bisschen Fußballwissen besitzt –, wenn man nur über links spielt, wird man kein einziges Match gewinnen (Abg. Schroll [SPÖ]: ... nicht erwiesen!), und genau so geht es dieser sozialistischen Partei mit Genossen Babler. (Beifall bei der FPÖ.)
Lustig war ja auch – jetzt sehe ich ihn nicht; doch! – Herr Kollege Oberhofer. (In Richtung des sich zwischen den Sitzreihen mit anderen Personen besprechenden Abg. Oberhofer [NEOS]:) Einmal umdrehen! Der gefällt mir ja am besten. Er schreibt sich zu Hause seine Rede und schreibt dann schon: Zwischenruf Steiner. Ich sitze da; und obwohl Steiner überhaupt keinen Zwischenruf macht, li est er es trotzdem vor! (Heiterkeit bei Abgeordneten der FPÖ.) Ich glaube also, Kollege Oberhofer leidet unter Steinerischem Verfolgungswahn. (Beifall bei der FPÖ.) Herr Kollege, vielleicht reden wir mal ein bisschen. Du kannst dich schon umdrehen, brauchst dich nicht zu genieren. Wir reden einmal ein bisschen, dann nehme ich dir die Angst vor mir, kein Problem, dann musst du in der Nacht nicht noch einen Zwischenruf von mir in deine Reden einbauen.
Wenn wir aber schon bei Kollegen Oberhofer sind: Minister Babler hat ja gesagt: Wir legen den Kunst- und Kulturbericht vor. Das ist ja eine ganz liebe Anekdote aus dem Ausschuss: Der Herr Vizekanzler wollte den Bericht natürlich nicht vorlegen, weil es seitens des Kulturministers ein bisschen schlecht ausschaut, wenn der vorhergehende Kulturminister der Grünen so unterwegs war: Koste es was es wolle!, und der jetzige Kulturminister einsparen muss. Herr Kollege Oberhofer hat es sich dann nicht nehmen lassen und den Antrag gestellt. Gratuliere, Herr Kollege Oberhofer, aufgrund deines Antrages haben wir jetzt den Bericht im Plenum und können ihn diskutieren, auch wenn ihn der Regierungskollege nicht im Plenum haben wollte! So viel also einmal zur Entstehung der Tagesordnung, zu diesem Punkt heute. Die SPÖ wollte den Bericht nicht diskutieren, aber Kollegen Oberhofer ist ein Lapsus passiert und jetzt diskutieren wir ihn trotzdem.
Der Kunst- und Kulturbericht zeigt schon einiges, auch, wo die Reise unter Vizekanzler Kogler hingegangen ist: alles in eine sehr, sehr linke Richtung. Ich sage nur: Bei dem, was wir alles so gefördert haben, stehen einem die Haare zu Berge! (Zwischenruf des Abg. Schroll [SPÖ].) Nur damit wir einmal wissen, wo die Reise hingegangen ist: Internationaler Kulturausschuss – Kulturaustausch, Entschuldigung! –: Förderungen von 9 Millionen Euro; Heimat- und Brauchtumspflege: satte 28 000 Euro.
Dafür haben wir dann anderes gefördert, Herr Kollege Kogler, und wir haben oft einmal bei der Filmförderung den kulturellen Inhalt schwer erkannt. Wir haben den Film „Mädchen, Mädchen!“ gefördert. Der Film handelt von den Freundinnen Inken, Vicky und Lena, die – und jetzt gut zuhören – „endlich ihren ersten Orgasmus erleben“ wollen. „Auch Vicky will endlich kommen, holt sich anstelle eines Orgasmus aber erstmal einen Vaginalpilz.“ Das haben wir in Millionenhöhe gefördert, Herr Kogler! (Zwischenrufe bei den Grünen.) Ich sage es Ihnen ganz ehrlich: Da ist mir jedes Brauchtum in Österreich lieber als Förderungen für solche Filme, in denen es um Vaginalpilz von Kindern und Mädchen geht. (Beifall bei der FPÖ.)
Ich sage Ihnen aber: Wir schaffen es auch ganz ohne Förderung. Ich mache noch ein bisschen Werbung in eigener Sache: Wir sind unterwegs, Brauchtum leben wir. Ich bin wieder mit meinem Nikolausverein unterwegs und ich freue mich schon ganz besonders auf die ganz, ganz vielen Kinderaugen, die dann leuchten (Zwischenruf der Abg. Prammer [Grüne]), wenn der Nikolaus sie wieder in den Schulen, in den Kindergärten, wo Gott sei Dank auch noch die Kreuze an der Wand hängen, besuchen kommt. Dann gibt es auch den Weihrauch zu Hause, wenn sich alle freuen, dass der Nikolaus kommt. (Zwischenruf der Abg. Scheucher-Pichler [ÖVP].)
Leider Gottes sind wir schon ausgebucht. Ihr hättet so etwas ja auch gebraucht, Herr Babler auf der Regierungsbank, aber der Nikolaus wäre eh nicht so gut gewesen. Am besten, glaube ich, bräuchte man die Teufel, die Sie dann auch zum Teufel jagen. (Beifall bei der FPÖ.)
12.45
Präsident Peter Haubner: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Frau Abgeordnete Katrin Auer zu Wort gemeldet. – Bitte, Frau Abgeordnete, Sie kennen die Bedingungen. (Ruf bei der FPÖ: Jetzt bin ich gespannt! – Abg. Wurm [FPÖ]: Wegen links außen und rechts außen wär’s!)
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.