RN/79
13.37
Abgeordneter Mag. Harald Schuh (FPÖ): Vielen Dank, Frau Präsidentin. Frau Staatssekretärin! Vor Kurzem war in der Zeitung zu lesen: Neue Fotovoltaikanlage „wird jährlich rund 7,5 GWh Strom erzeugen und damit rund 1500 Haushalte mit sauberem Sonnenstrom versorgen.“ – Das klingt schön und das ist es grundsätzlich auch. Es liest sich jedoch so, als würden die bezifferten Haushalte mit einem Schlag stromautark werden, und das ist natürlich nicht der Fall.
Ich habe mir selbst vor knapp 15 Jahren meine erste PV-Anlage zugelegt. Gedanken über das Stromnetz habe ich mir damals ehrlicherweise nicht gemacht, die Politik etliche Jahre später auch noch nicht. Die Bürger spüren aber mittlerweile, dass dezentrale Stromerzeuger einen unangenehmen Nebeneffekt haben, sie erzeugen nämlich nicht nur Strom, sondern auch Netzkosten. Wer bezahlt die? – Ich glaube, dass wir jetzt nicht dreimal raten müssen. Alleine im laufenden Jahr sind die Netzkosten für die Haushalte um 23 Prozent gestiegen. Solche Prozentsätze kennt man sonst nur in der Wirtschaftskammer.
Es ist jedenfalls verwunderlich, dass neue Erzeugungsanlagen nach wie vor so groß gefeiert werden, wo doch der Fokus jetzt verstärkt auf der Stabilisierung des Netzes liegen sollte. Jubel ist aus meiner Sicht somit dann angebracht, wenn Überkapazitäten aus Anlagen wie der eingangs erwähnten netzdienlich gespeichert und bei Bedarf abgerufen werden können.
Entsprechende Speicherkapazitäten sind unter anderem auf Österreichs Straßen in Form von E-Auto-Batterien unterwegs. Sie stellen somit ein relevantes Potenzial zur Stabilisierung der Stromnetze dar. Das Zauberwort in diesem Zusammenhang lautet bidirektional. Vielleicht muss ich jetzt den einen oder anderen enttäuschen: Das ist kein neues Geschlecht, sondern es bedeutet, dass etwas in beide Richtungen geht, in dem Fall Strom.
Das Schöne ist, bidirektionales Laden ist technisch längst möglich. So gesehen ist mir nicht klar, was die Koalition mit diesem doch schwammigen Antrag eigentlich bezweckt (Abg. Kühberger [ÖVP]: Hast es nicht durchgelesen, Herr Kollege!), nämlich Antrag an sich selbst. Ohne konkrete Vorschläge entsteht nämlich der Eindruck, dass Sie krampfhaft versuchen, eine inhaltliche Leere zu füllen. (Beifall bei der FPÖ.)
Wir werden diesem Antrag aber zustimmen, denn Technologien sind nicht ideologisch gegeneinander auszuspielen. Gute Gelegenheiten, die sich bieten, sind zu nutzen, egal wer sie ins Plenum trägt. (Beifall bei der FPÖ.)
13.40
Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Bernhard Herzog.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.