RN/80
13.40
Abgeordneter Bernhard Herzog (SPÖ): Danke, Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Staatssekretärin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Stellen Sie sich vor, Ihr eigenes Auto könnte Sie nicht nur von A nach B bringen, sondern versorgt in der Zeit, in der es in der Garage steht, auch gleich Ihren Haushalt mit Strom! Science-Fiction? – Nein, das ist auch jetzt schon möglich. Das ist eine Technologie, die wir heute zur Verfügung haben. Genau darum geht in diesem Antrag: E-Autos als Stromspeicher zu nutzen; eine Technologie, die uns heute zur Verfügung steht und die wir auch den Menschen, den Konsumentinnen und Konsumenten nutzbar machen wollen.
Worum geht es bei dieser Idee? – Schauen wir uns ein typisches Auto, auch E-Auto an: Das wird im Normalfall täglich so 1 Stunde bewegt, wird gefahren, die restlichen 23 Stunden steht es irgendwo, wird geparkt – und damit auch die Batterie. Ein kostbarer Energiespeicher bleibt ungenutzt. Gleichzeitig produzieren Sonne und Wind oft mehr Strom – vor allem am Tag –, als wir in diesem Moment verbrauchen. Und am Abend, wenn zu Hause gekocht wird, ferngesehen wird, die Wäsche gewaschen wird, dann bräuchten wir aber mehr Energie im Netz. Da ist es eigentlich naheliegend, das E-Auto als Speicher mitzudenken, also quasi tagsüber und in der Nacht kann man laden, und dann am Abend, wenn die Spitzenzeiten sind, wird der Strom abgegeben. Das Ganze entlastet also die Stromnetze, das spart Geld für die Haushalte und angesichts der Klimakrise bringt es uns auch den Klimazielen einen wichtigen Schritt näher.
Es ist als hätten wir Tausende kleine virtuelle Kraftwerke im ganzen Land verteilt, und genau damit fließt dann auch die Energie dorthin, wo wir sie brauchen: zu den Menschen nach Hause. Ich möchte das hervorheben und es auch zuspitzen: Das ist eine Demokratisierung der Energie.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist: Diese Technologie stärkt auch unsere Widerstandsfähigkeit. Die Batterie des E-Autos kann im Falle eines Stromausfalls oder eines Blackouts eine Notstromversorgung darstellen. Und jede Kilowattstunde, die aus dem Auto-Akku kommt, ist auch eine Kilowattstunde, die weniger aus einem Gaswerk zum Beispiel kommt.
Das ist ein wichtiges politisches Signal, das wir heute setzen: dass wir als Politik diese Technologie des bidirektionalen Ladens für Österreich nutzbar machen wollen, vor allem für die Konsumentinnen und Konsumenten. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Ich möchte unterstreichen, dass damit die Stromrechnungen ebenso günstiger werden, und die Sozialdemokratie kämpft mit aller Kraft gegen hohe Preise – gegen die hohen Preise im Supermarkt, gegen die hohen Preise bei den Mieten und ebenso gegen die hohen Preise bei der Energie. Die Regierung hat soeben das wichtige Elektrizitätswirtschaftsgesetz für billigen Strom auf den Weg gebracht und das ist gut so, denn wir müssen jede Chance nutzen, gegen die Teuerung und gegen die hohen Preise vorzugehen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Bogner-Strauß [ÖVP].)
13.43
Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Andreas Kühberger.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.