RN/81
13.43
Abgeordneter Andreas Kühberger (ÖVP): Danke, Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Staatssekretärin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Damen und Herren auf der Galerie! Ich bin heute stolz und dankbar, weil wir hier über einen Antrag reden, der ein riesiges Potenzial für Haushalte, für unser Stromnetz, aber generell auch für die Energiewende bietet. Es geht um das bidirektionale Laden von E-Autos.
Meine Damen und Herren, das hört sich vielleicht kompliziert an, aber es ist ganz einfach. Wir kennen das: Ein E-Auto, der Akku ist leer, ich stecke das Kabel an, der Strom geht hinein und die Batterie wird geladen. Bidirektionales Laden ist genau umgekehrt: Der Strom geht aus der Batterie raus und ins Haus.
Es gibt hier zwei Anwendungen: Die eine – sie wurde von den Vorrednern schon beschrieben – ist von Vehicle-to-Home. Da kann man Strom billig kaufen oder den eigenen Strom von der PV-Anlage in der E-Autobatterie speichern und ich nehme ihn dann von dort, wenn ich nur teureren Strom zur Verfügung habe zum Beispiel oder wenn durch die Sonne gerade kein Strom produziert wird. Die zweite Anwendung ist Vehicle-to-Grid. Meine Damen und Herren, das hilft vor allem unserem Stromnetz. Warum? – Da kann man Strom günstig kaufen, ihn speichern und dann wieder ins Netz zurückladen oder auch den eigenen PV-Strom ins Netz zurückladen. Das heißt, das ist ein riesiger mobiler flexibler Speicher, auf den wir natürlich bei Stromengpässen zurückgreifen können.
Ich habe mich auch mit dem VCÖ ausgetauscht, und dort geht man davon aus, dass ein durchschnittliches E-Auto den Strombedarf für einen Haushalt für vier Tage speichern kann. Und wenn man sich Folgendes anschaut – aktuell haben wir circa 250 000 E-Autos in Österreich –, dann sieht man: Diese Speicherung würde ausmachen, dass von allen, von sämtlichen PV-Flächen in Österreich, eine Volllaststunde gespeichert werden kann. Und das, meine Damen und Herren, ist schon eine Riesenchance für die Netzstabilität, aber auch für den Strom.
Was bringt es uns, den Konsumentinnen und Konsumenten? – Wir haben das Billigstromgesetz beschlossen, gestern im Ministerrat auf den Weg gebracht. Genau darum geht es auch: dass ich meinen eigenen Strom verbrauchen kann, ich mir aber auch Kosten erspare.
Herr Kollege der Freiheitlichen Partei! Ich frage mich schon, wenn Sie sagen, wir brauchen hier keine Gesetze. Ja, wir haben einen Antrag gestellt, mit dem wir das klar regeln wollen, denn es geht schon darum, dass wir bidirektionales Laden erst ermöglichen, dass wir auch schauen, dass wir Standards schaffen (Abg. Hammerl [FPÖ]: ... seit 2021 möglich!) – zuhören und dann wissen Sie, warum wir das Gesetz beschließen (Beifall des Abg. Oberhofer [NEOS]) –, damit auch zum Beispiel das Auto mit den anderen Geräten kompatibel ist, damit wir auch rechtliche Sicherheit für die Konsumentinnen und Konsumenten schaffen; darum ist es auch in diesem Ausschuss behandelt worden. Es geht natürlich auch um klare Zuständigkeiten: wenn der Strom zum Beispiel wieder ins Netz zurückgeht, wer darauf zugreifen kann. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Hammerl [FPÖ].)
Meine Damen und Herren, wir haben hier einen Antrag, einen sehr wichtigen Antrag, der im Labor funktioniert, und durch unseren Beschluss soll er in Zukunft auch in unser aller Garagen funktionieren. – Danke. (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten der SPÖ sowie des Abg. Oberhofer [NEOS]. – Abg. Hechenberger [ÖVP]: Sensationell! Sehr gut!)
13.47
Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Christoph Pramhofer.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.