RN/82
13.47
Abgeordneter Mag. Christoph Pramhofer (NEOS): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Staatssekretärin! Sehr geehrte Damen und Herren hier im Hohen Haus! Sehr geehrte Zuseher:innen zu Hause und hier im Saal! Es freut mich heute ganz besonders, zu diesem Thema sprechen zu dürfen. Als HTL-Absolvent im Bereich Elektronik und Technische Informatik weiß ich jetzt, warum ich in Energietechnik und Leistungselektronik bei Herrn Prof. Parzer immer ganz besonders aufgepasst habe: damit ich mich heute mit diesen Themen beschäftigen darf.
Es freut mich auch ganz besonders, dass wir heute hier im Bereich bidirektionales Laden eines der modernsten Gesetze in diesem Segment schaffen, weil wir uns eben nicht nur mit dem Thema Vehicle-to-Home beschäftigen, sondern auch den rechtlichen Rahmen für Vehicle-to-Grid schaffen. Das ist eben zentral, um auch ins Netz einspeisen zu können und nicht nur, um den Strom dann selbst verwenden zu können.
Wenn es um das Thema günstiger Strom, Günstiger-Strom-Gesetz geht, dann geht es auch darum, wie wir mit dem Netzumbau, mit dem Netzausbau umgehen. Da gibt es zwei Varianten: Entweder ich baue ein kräftigeres Stromnetz mit dickeren Kabeln und stärkeren Transformatoren, oder ich mache es smarter. Und bidirektionales Laden ist ein Thema, wie ich dieses Netz smarter machen kann, beispielsweise mit dem Thema netzdienliches Verhalten.
Was ist darunter zu verstehen? – Das bedeutet, wenn ich untertags mein Auto anstecke – die Sonne scheint, ich produziere Strom, der Strom hat vielleicht sogar einen negativen Preis, das heißt, ich muss etwas zahlen, wenn ich einspeise –, dann kann ich diesen Strom nutzen und in mein Auto einspeichern, laden. Dann am Abend, an den Spitzen beim Verbrauch – wenn alle heimkommen, wenn der Fernseher eingeschaltet wird, oder in der Früh, wenn ich die Kaffeemaschine einschalte –, wenn der Strom sehr teuer ist, weil wir sehr viel verbrauchen, aber aktuell wenig produzieren, kann ich den Strom aus diesen Akkus nehmen, aus diesen Batterien aus diesen Autos und kann ihn verwenden oder sogar einspeisen. Das führt dann dazu, dass wir einerseits die Netze entlasten, aber andererseits auch Möglichkeiten schaffen, dass man ein bisschen etwas verdient, wenn man das Auto oder die Batterie zur Verfügung stellt.
Ich muss aber auch dazusagen, was es ganz klar nicht ist: Mit diesem Vehicle-to-Grid kann man Spitzenlastausgleich betreiben, also ich kann vielleicht ein, zwei Tage die Lastspitzen im Netz ausgleichen. Was aber nicht geht, ist, dass man über saisonale Schwankungen drübergeht. Das heißt, das funktioniert nicht, dass ich, wenn im Sommer die Sonne scheint, das dann im Winter für die Wärmepumpe verwende. Das muss auch ganz klar sein. Das muss man auch sagen, denn gerade in der Energiepolitik kommt es mir manchmal so vor, als dass die Politik glaubt, man kann physikalische Grundgesetze ausschalten. Das ist es definitiv nicht. Das sei an dieser Stelle auch erwähnt, vor allem meine lieben Kollegen von den Grünen.
Ja, und weil die FPÖ fragt, wozu man das Gesetz eigentlich braucht, dann bitte: Es geht darum, wie man mit Garantien umgeht, was die Akkus betrifft. Wie geht man mit Definitionen von mobilen und stationären Speichern um? Wie schafft man Netzeinspeisegebühren und so weiter? – Das alles ist juristisch zu regeln, um die Rahmenbedingungen zu schaffen, und genau deswegen haben wir diesen Antrag auch gemeinsam – herzlichen Dank an alle Kolleginnen und Kollegen – im Konsumentenschutzausschuss beschlossen. Ich freue mich sehr, dass wir einen sehr mutigen, sehr großen Schritt in Richtung Zukunft gehen. – Vielen Dank. (Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)
13.51
Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Jakob Schwarz.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.