RN/164

19.38

Abgeordnete Mag.a Dr.in Petra Oberrauner (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Ministerin! Sehr geehrter Herr Minister! Hohes Haus! Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer! Kinder müssen die Chance haben, sich entsprechend ihrer Talente und Interessen zu entfalten. Alles, was im Kindergarten ermöglicht wird, ist entscheidend für ihren Start in das spätere Schul- und Arbeitsleben. Das gilt für alle Kinder gleich, egal ob Mädchen oder Buben. 

Der vorliegende Antrag von ÖVP, SPÖ und NEOS stärkt die Chancengleichheit von Mädchen mit Fokus auf den technischen Bereich. Das ist wichtig für ihre Zukunft, aber auch für die Unternehmen, die auf Technik angewiesen sind und auch weibliche Perspektiven brauchen, damit Innovation vollständig gedacht werden kann. 

Mädchen wie Buben sind von Natur aus neugierig auf Forschung und Technik. Ein Beispiel aus meiner Villacher Heimat: Im Forschungskindergarten mit Minilabs erforschen Kinder spielerisch Technik. Mädchen stehen dort sogar früher auf, damit sie als Erste gleich in der Früh den Platz am Labor bekommen. Sie wollen forschen, tüfteln, entdecken, genau wie die Buben. Die Begeisterung ist bei allen Kindern vorhanden. Das gilt auch für Jugendliche, wenn sie neugierig gemacht werden und starke Vorbilder haben.

Ein Beispiel aus Kärnten ist auch das Projekt Girls in Data Science. Dieses Projekt bringt Schülerinnen mit Frauen aus den Bereichen Informatik und Datenwissenschaft zusammen. Durch kreative Projekte werden Mädchen für Technik begeistert.

Diese Beispiele zeigen: Interesse, Neugier und Talent sind vorhanden. Trotzdem verliert Österreich stärker als andere EU-Länder viele Mädchen auf dem Weg in technische und naturwissenschaftliche Laufbahnen. Nur 25,4 Prozent der Beschäftigten in Forschung und Entwicklung sind Frauen, der EU-Schnitt liegt bei 34 Prozent; in Branchen wie Maschinenbau liegt der Anteil überhaupt nur unter 10 Prozent. Das ist eine Ungleichheit und ein Standortproblem.

Unsere Aufgabe in der Politik ist, gemeinsam Wege zu finden, um das zu ändern. Wir müssen sicherstellen, dass Mädchen wie Buben ihre Begeisterung für Forschung und Technik entdecken und behalten. Viele engagierte Pädagoginnen und Pädagogen setzen sich dafür bereits ein. Gute Ideen, konkrete Maßnahmen und viel Engagement vom Kindergarten bis zum Berufseinstieg für die Entwicklung von Mädchen in diesem Bereich sind entscheidend.

Der heutige Antrag von SPÖ, ÖVP und NEOS unterstützt diesen Weg, indem darin die Regierung ersucht wird, gemeinsam „mit dem Österreichischen Fonds zur Stärkung und Förderung von Frauen und Mädchen Konzepte zur Förderung der Chancengleichheit von Mädchen im technisch-gewerblichen Bildungswesen“ zu entwickeln. Ich ersuche daher alle Abgeordneten um breite Zustimmung. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP und NEOS.)

19.41

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Georg Strasser

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.