RN/173

Abgeordnete Dr. Susanne Fürst (fortsetzend): Unser Antrag, die zwei biologischen Geschlechter verfassungsrechtlich abzusichern, ist alles andere als nebensächlich, unpassend oder rassistisch oder was immer hier behauptet wird, gerade auch vom Kollegen Lindner in seiner völlig unrichtigen Rede. – Ich bezeichne sie so, wenn ich darf. (Ruf bei den Grünen: Was hat er falsch gesagt? – Abg. Voglauer [Grüne]: Was hat denn da nicht gestimmt?) Er ist leider aktuell, und es geht um ein äußerst brisantes und absolut wichtiges Thema, welches größte Aufmerksamkeit verdient. 

Ich erkläre Ihnen, warum: Die Europäische Union möchte jede Altersbeschränkung für die freie Geschlechtswahl aufheben. (Ruf bei den Grünen: Das stimmt nicht!) Ich betone: jede. Die EU-Kommission hat dies gerade in ihrer Gleichstellungsstrategie 2026 bis 2030 veröffentlicht. Darin setzt sie den Irrweg der letzten Jahre fort, betrieben von einer kleinen, aggressiven Transaktivistengruppe in Brüssel, bestens finanziert von NGOs und medial sehr gut vernetzt (Beifall bei der FPÖ – Rufe bei den Grünen: Ah! NGOs!), aber nicht in der Bevölkerung verankert.

Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher, ich richte mich vor allen Dingen an Sie, denn Sie müssen das wissen. Alle, die Kinder haben, aber auch alle anderen, müssen wissen, was die EU, was Kommissionspräsidentin von der Leyen, aber auch unsere Bundesregierung meinen, wenn sie von der Werteunion sprechen, von Chancengleichheit und von Selbstbestimmung. 

Was bedeutet freie Geschlechterwahl ohne jede Altersbeschränkung? – Ihre 15-jährige Tochter kommt zu Ihnen, sagt, sie sei jetzt nonbinär, und Sie als Eltern haben das zu akzeptieren. (Abg. Schallmeiner [Grüne]: Ja, richtig!) Auch die Schule und die Behörde behandeln sie jetzt als nonbinär und nicht mehr als weiblich. Sie schwebt jetzt über den Geschlechtern. Kommt Ihr elfjähriger Sohn zu Ihnen und sagt, er möchte jetzt als Mädchen leben, haben Sie als Eltern das zu akzeptieren. Auch in der Schule und vom Staat wird er nun als Mädchen behandelt. (Zwischenrufe bei den Grünen.) Teilt Ihnen Ihre achtjährige Tochter mit, sie möchte jetzt als Junge leben und sie möchte zum Beispiel Thomas genannt werden, dann haben Sie das zu tun, und die Lehrer haben ihn/sie auch so anzusprechen. (Zwischenruf der Abg. Voglauer [Grüne].) Und: Sie dürfen Ihre Kinder dann auch nicht von der Einnahme von Hormonpräparaten oder gar von Geschlechtsoperationen abhalten. – Für all das sind Sie, das zeigen Sie jetzt auch gerade mit Ihren Zwischenrufen. Sie alle unterstützen das. (Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Voglauer [Grüne].)

Was Sie als verantwortungsvolle Eltern nun natürlich machen würden, ist: Sie reden mit Ihrem Kind. Sie sagen: Du wirst deine Meinung wahrscheinlich noch ändern. Nur weil drei Klassenkollegen sich gerade als nonbinär erklärt haben, brauchst du das nicht auch zu machen. Entziehe dich dem Gruppendruck, entziehe dich den Tiktok-Trends (Abg. Schallmeiner [Grüne]: Wer glaubt, dass das eine Mode ist, hat es auch nicht verstanden!), propagandistischen Trends! Warten wir einmal ab! Sie sagen: Die Jugend, die Pubertät ist ein schwieriges Alter. Es gibt Phasen, in denen man nicht weiß, wo man hingehört, und wenn es wirklich ein grobes Problem gibt, gehen wir zu einem Psychologen. – Nein, nein, nein! So ist das nicht. Das ist alles nicht erlaubt. Denn wenn Sie dies machen, stehen Sie als Eltern, auch als Freund oder als Arzt mit einem Bein im Kriminal. Wenn Sie Ihr Kind von seinem Wunsch, das Geschlecht zu wechseln oder sich jenseits der Geschlechter zu verankern, abbringen wollen, dann machen Sie sich strafbar. Das muss man sich vorstellen! (Zwischenrufe bei den Grünen.)

Der Wille der EU ist, dass die Kinder eben völlig frei und absolut bestimmen können, welches Geschlecht sie haben wollen – gegen den Willen der Eltern, gegen ärztlichen Rat und in jedem Alter. Dies ebnet den Weg zur Einnahme von Hormonpräparaten, zu Geschlechtsoperationen. Das ist alles irreversibel und ein zutiefst verbrecherisches Milliardengeschäft, das da gerade entsteht. (Beifall bei der FPÖ.)

Wer dieses Strategiepapier der EU kritisiert, macht sich der Hassrede schuldig – wir kennen das schon. Staaten, die diese gewissenlose und verabscheuungswürdige Strategie nicht umsetzen wollen, sollen keine EU-Gelder mehr bekommen und werden so diszipliniert. 

Und weil wir von der FPÖ wissen, dass unsere Bundesregierung alles, aber auch alles bedingungslos umsetzt, was aus Brüssel kommt (Abg. Disoski [Grüne]: Woher wissen Sie das?), ist unser Antrag notwendig. Sie sind ja, im Gegensatz zu uns Freiheitlichen, stolz darauf, so proeuropäisch zu sein. (Zwischenrufe bei den Grünen.) Ich gebe zu, wir sind hinterwäldlerisch, wir sind nämlich pro Österreich, pro Österreicherinnen und Österreicher und pro unsere Kinder, und zwar unverrückbar. (Beifall bei der FPÖ.

Und weil Sie eben alles absegnen wollen und offensichtlich auch der Meinung der EU sind, ist der Antrag mehr als notwendig. Wir werden sehen, wer hier aufsteht und wer nicht. (Abg. Mölzer [FPÖ]: Die ÖVP sicher nicht!)

Zum Abschluss noch ein Zitat der deutschen Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard, die sagt – ich zitiere –: Es gibt nur zwei biologische Geschlechter. Zweimal X-Chromosom heißt weiblich, einmal X, einmal Y heißt männlich (Abg. Voglauer [Grüne]: Und was ist mit XXY?), alles andere ist Wunschdenken. Und der Gedanke, das eigene Geschlecht ändern zu können, ist Unfug. (Beifall bei der FPÖ.

Das, was diese Biologin und Wissenschafterin sagt, ist das, was unsere Kinder im Biologieunterricht in den Schulen hören sollten – und nicht irgendeinen Unfug. (Beifall bei der FPÖ.)

20.10

Präsidentin Doris Bures: Herr Abgeordneter Andreas Hanger, Sie haben das Wort. (Abg. Mölzer [FPÖ]: So, Kollege Hanger, was machen wir jetzt?!)

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.