RN/186

20.33

Abgeordneter Wolfgang Zanger (FPÖ): Hohes Haus! Sehr geehrte Frau Präsidentin! (Abg. Michael Hammer [ÖVP]: Das ist das Croquis vom Kassegger, ... nicht vorlesen!) Frau Präsidentin, Sie sind für mich ein Vorbild an Gerechtigkeit, ich kenne Sie ja auch schon lange genug, und im Zuge dessen möchte ich Sie bitten: Sie haben – vielleicht auch zu Recht – Herrn Kollegen Leinfellner einen Ordnungsruf deswegen gegeben (Abg. Michael Hammer [ÖVP]: Ah! Ah! Ah!), weil er den Begriff Schwachsinn verwendet hat. Ich darf Sie aber darauf hinweisen – und appelliere an Ihren Gerechtigkeitssinn –, dass Frau Abgeordnete Disoski bei einer tatsächlichen Berichtigung in Richtung meiner Kollegin Ricarda Berger den Begriff ebenfalls verwendet hat und Herr Abgeordneter Hanger im Zuge eines Zwischenrufes auch. – Also bitte gerecht sein! Schwachsinn ist für alle ein Wort, das vielleicht mit einem Ordnungsruf geahndet werden sollte (Zwischenruf des Abg. Michael Hammer [ÖVP]); aber das wird von unserer Fraktion auch bei der nächsten Präsidiale zum Thema gemacht. (Beifall bei der FPÖ.)

So, und jetzt zum Gegenstand der aktuellen Debatte (Abg. Scherak [NEOS]: ... ein wichtiger Beitrag!): Ich will mich jetzt nicht auf diese akademische Diskussion einlassen, die da geführt worden ist. (Heiterkeit bei Abgeordneten von NEOS und Grünen. – Abg. Kassegger [FPÖ]: Was ist jetzt da dran so witzig?) Ich bin im Jahr 1968 geboren, habe in den Siebzigerjahren meine Kindheit verbracht – wunderschön! In den Achtzigerjahren war ich jugendlich – was kann es Schöneres geben? Und in den Neunzigern habe ich geheiratet (Abg. Michael Hammer [ÖVP]: Bravo!) – eine Frau –, habe Kinder bekommen und eine Familie gegründet, denn das war normal. (Zwischenrufe der Abgeordneten Schallmeiner [Grüne] und Koza [Grüne].) Und in all diesen Jahren – mit Schulkollegen und anderen – haben wir alles erlebt, was es zu erleben gibt; ich glaube, diejenigen, die im selben Alter sind wie ich, können sich daran zurückerinnern. Es hat natürlich auch die Schwulen gegeben, und es hat ein paar gegeben, die lesbisch waren; das war für uns genauso normal, denn das hat ja keiner raushängen lassen. (Heiterkeit bei Abgeordneten von ÖVP, SPÖ, NEOS und Grünen.)

Jeder hat daheim machen können, was er wollte, und es war normal. Dieses Herausheben hat dann halt irgendwann einmal begonnen, ist modern geworden, aber das wollen die ja selber zum Teil nicht. Herausheben will sich von diesen Schwulen und Lesben ja nur derjenige Teil, der meint, er braucht jetzt eine Bühne und will sich dadurch vermarkten und möglicherweise Geld verdienen oder sonst etwas; er braucht politische Unterstützung und einfach ein Theater und einen Markt. (Beifall bei der FPÖ.)

Wisst ihr, in der Steiermark geht die Geburtenrate zurück – das war jetzt gerade ein großes Thema in der „Kleinen Zeitung“ –, das erste Mal unter 10 000 Kinder. (Zwischenruf der Abg. Disoski [Grüne].) Wisst ihr, warum das passiert? Wisst ihr, warum die jungen Leute immer später Eltern werden? – Weil sie sich sehr spät entscheiden, und zwar deshalb, weil sie sagen (Abg. Gewessler [Grüne]: Kinderbetreuung!): Was ist denn in diesem Land überhaupt los (Zwischenruf bei den Grünen), von welchen Themen reden wir noch? Wer versteht uns denn noch, was wir echt für Sorgen haben? (Abg. Gewessler [Grüne]: ... Kinderbetreuung!) Da geht es um irgendwelche Geschichten von Schwulen, Inter- - weiß der Teufel, was (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der FPÖ – Zwischenrufe bei ÖVP und SPÖ), von irgendwelchen Paraden, wo irgendwelche Gockel herumhüpfen wie im Fasching? Na, bitte, wo sind wir da?! Wer von euch hat denn von den echten Problemen im Leben überhaupt eine Ahnung? (Beifall bei der FPÖ.)

In Deutschland geht es so weit, da kann ich mir jeden Tag mein Geschlecht neu aussuchen. – Ja super, dann bin ich heute ein Ofenröhrl, bin ich ein Warmer, morgen bin ich ein Gießkandl und bin wieder hetero – oder was?! Also hört mir doch auf! 

Und eines sage ich euch jetzt noch: In der vorherigen Debatte – Gewaltschutz, bei der Dringlichen – ist es ausschließlich um Mandl und Weibl gegangen; die Frauen als Opfer, die Männer die Gewalttäter. Wo waren da diese ganzen anderen Kasperl, die es da jetzt eurer Meinung nach noch gibt? (Ruf bei den Grünen: Hallo! – Unruhe im Saal.)

Ich sage euch jetzt eines: Der Bürger, der draußen ist, der einkaufen geht, den du auf der Straße triffst, der sich vielleicht einmal in ein Café setzt, eine Zigarette im Gastgarten raucht – drinnen darfst du es ja auch nicht mehr –, der fragt sich wirklich, mit welchen Themen ihr euch auseinandersetzt (Abg. Hanger [ÖVP]: Euer Antrag!), was für eine Politik ihr macht. Ihr macht da eine Randgruppenpolitik für die - - (Zwischenrufe bei den Grünen.) – Nein, nein, für den Bürger draußen gibt es ein Mandl, ein Weibl, eine Familie und Kinder. Das ist die Normalität, und so soll es auch bleiben. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Zorba [Grüne]: Euer Antrag!)

20.38

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.