RN/6
Abgeordneter Mag. Heinrich Himmer (SPÖ): Guten Morgen, Herr Präsident! Guten Morgen, Herr Minister! Ich glaube, es ist ein unglaublich guter Tag, wenn wir am Internationalen Tag der Kinderrechte Bildung ganz an den Anfang der Sitzung hier stellen. Das freut uns alle sehr und es ist auch ein großes Danke, glaube ich, dass wir damit den Menschen, die in der Bildung arbeiten, ausdrücken.
Ganz besonders freut es mich und uns in der Sozialdemokratie, dass eine langjährige Forderung aus der Praxis, aus der Wissenschaft, jetzt auch umgesetzt wird, nämlich mehr Autonomie und Flexibilisierung in der Deutschförderung.
Meine Frage dazu lautet, Herr Minister:
„Welche konkreten Möglichkeiten werden durch das neue schulautonome Deutschfördermodell mit dem Ziel einer besseren sprachlichen Förderung der Schüler:innen geschaffen?“
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Herr Bundesminister, bitte.
Bundesminister für Bildung Christoph Wiederkehr, MA: Sie haben es richtig angesprochen, es wurde lange aus der Sprachwissenschaft, aber auch aus der Praxis eingefordert. Es gibt da auch eine begleitende wissenschaftliche Evaluierung von Frau Prof.in Spiel, die aufgrund ihrer Analyse genau darauf hingewiesen hat, nämlich dass es autonome Spielräume in der Deutschförderung geben soll. Das ist die eine Säule, mit der in Zukunft die Schulen die Möglichkeit haben werden, ein noch besseres Modell für sie zu entwickeln.
Es gibt auch weitere Begleitmaßnahmen, nämlich dass auch die Form der Spracherhebung über den Mika-D-Test verbessert wird. Auch das war Teil der Evaluierung von Frau Dr.in Spiel, dass der Mika-D-Test in Zukunft die Sprachfähigkeit der Schülerinnen und Schüler besser auch im Kontext feststellen soll und damit auch eine größere Flexibilität bekommt.
Es gibt da auch eine Entbürokratisierung für die Schulen, nämlich dass dieser Mika-D-Test in Zukunft einmal pro Jahr verpflichtend sein wird und damit auch die Belastung für die Schulen in diesem Bereich reduziert wird.
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Zusatzfrage? (Abgeordneter Himmer [SPÖ] verneint dies.) – Nein? Dann gibt es eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Schwaighofer. – Bitte.
RN/6.1
Abgeordneter Sebastian Schwaighofer (FPÖ): Geschätzter Herr Minister, trotz größter Bemühungen linker Schlepper-NGOs und linker Politiker ist es noch so, dass es in Österreich doch auch Kinder gibt, die Deutsch als Muttersprache haben, und über die müssen wir jetzt kurz einmal reden, weil es schlicht und ergreifend so ist, dass viele Kinder, die sozusagen die letzten Österreicher in ihrer Klasse sind, mit großem Mobbing aufgrund ihrer Herkunft konfrontiert sind, und über dieses Mobbing sollte man meiner Meinung nach nicht hinwegsehen. Wir sehen durch ganz Europa schockierende Videos von Demütigungen an den einheimischen Kindern dieser Nationen. Das gibt es auch in Österreich.
Deswegen meine Frage ganz konkret: Was wollen Sie als Minister unternehmen, dass eben diesen Kindern, die in Brennpunktschulen die letzten Österreicher sind, auch gegen Mobbingerfahrungen geholfen wird, oder sind die schlicht und ergreifend vergessen worden?
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Herr Bundesminister.
Bundesminister für Bildung Christoph Wiederkehr, MA: Ich möchte, dass alle Kinder, unabhängig von der Herkunft, in Österreich gut gefördert werden, und so selbstverständlich auch die von Ihnen angesprochene Gruppe der autochthonen Österreicherinnen und Österreicher. (Zwischenrufe bei der FPÖ.) Alle haben ein Recht auf gute Förderung, und da gibt es auch unterschiedliche Gruppen, nämlich diejenigen, die Förderbedarf haben, nämlich auch Mängel im Spracherwerb haben, und diejenigen, die exzellent sind und besonders gefördert gehören.
Alle diese Gruppen sollen im Schulsystem über individuelle Förderung miterfasst werden, weil die Frage zur Deutschförderung ist: Ja, es gibt auch Kinder von österreichischen Eltern, die Förderbedarf in der deutschen Sprache haben, und auch die sollen eine Förderung bekommen, denn unabhängig von der Herkunft sollen alle Kinder gut die deutsche Sprache beherrschen, sowohl in schriftlicher als auch in mündlicher Form.
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Wir gelangen nunmehr zur 4. Anfrage, 59/M, jener der Frau Abgeordneten Mag. Martina von Künsberg Sarre.