RN/12
Abgeordneter Dipl.-Ing. Christian Schandor (FPÖ): Guten Morgen, Herr Präsident! Herr Bundesminister!
„Welche konkreten Maßnahmen werden Sie angesichts des deutlichen Anstiegs von Mobbing- und Gewaltvorfällen an Österreichs Schulen, die allein in Wien im vergangenen Schuljahr 2024/25 zu 784 Suspendierungen führten, setzen?“
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Herr Bundesminister, bitte.
Bundesminister für Bildung Christoph Wiederkehr, MA: Die Anzahl der Suspendierungen in ganz Österreich ist zu hoch. Sie haben Wien herausgegriffen, hier ist es über die letzten drei Jahre auf hohem Niveau recht stabil: Es waren im Schuljahr 2024/25 784; das ist zwar etwas mehr als im Schuljahr davor mit 756, allerdings weniger als im Schuljahr 2022/23 mit 814. Damit befinden wir uns auf einem sehr hohen Plateau. Das Ziel muss sein, diese Zahlen in allen Bundesländern zu senken.
Es ist auch gerade eine Maßnahme zur Suspendierungsbegleitung in Gesetzwerdung, nämlich dass Schülerinnen und Schüler, die wegen Gewalt von der Schule suspendiert werden, nicht mehr einfach in den Park oder ins Einkaufszentrum geschickt werden, sondern eine Suspendierungsbegleitung mit pädagogischen und psychosozialen Elementen besuchen müssen, um so ihr Fehlverhalten zu reflektieren und damit eine Integration in die Klasse wieder gut stattfinden kann. Mit diesem Format bin ich zuversichtlich, dass wir die Anzahl der Suspendierungen mittelfristig senken können.
Gleichzeitig gibt es auch von außerhalb Angebote für Lehrkräfte: einerseits beispielsweise über die Schulpsychologie, aber auf der anderen Seite auch über kostenlose externe Workshops durch Starke Schule, starke Gesellschaft, wo Schülerinnen und Schüler für das Thema Mobbing, aber auch Extremismus sensibilisiert werden können und mit ihnen zu diesen Themen gearbeitet werden kann.
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Eine Zusatzfrage?
RN/12.1
Abgeordneter Dipl.-Ing. Christian Schandor (FPÖ): In welchen konkreten Programmen zur Prävention von Gewalt werden Lehrkräfte künftig ausgebildet oder geschult, um eben im Schulalltag deeskalierend und präventiv eingreifen zu können? Gibt es solche Programme?
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Herr Bundesminister, bitte.
Bundesminister für Bildung Christoph Wiederkehr, MA: Es gibt solche Programme, und es ist die Aufgabe der pädagogischen Hochschulen in Österreich, im Rahmen der Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften auch in diesem Bereich, nämlich Extremismusprävention und Konfliktmanagement, Schulungen und Fortbildungen anzubieten. Da gibt es unzählige Formen der Weiterbildung, die auch sehr gut angenommen werden. Wenn im Akutfall etwas passiert, gibt es auch Unterstützungsmaßnahmen, beispielsweise über die Schulpsychologie, die Lehrpersonen im Konfliktfall konkret unterstützt und ihnen auch Hilfestellungen zur Hand gibt.
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Wir gelangen nunmehr zur 10. und letzten Anfrage, 58/M, jene der Frau Abgeordneten MMag. Dr. Agnes Totter. – Bitte, Frau Abgeordnete.