RN/16
10.14
Abgeordneter Hermann Brückl, MA (FPÖ): Vielen Dank, Herr Präsident! Geschätzter Herr Bundesminister! Hohes Haus! Wir diskutieren hier den Bericht des Qualitätssicherungsrats für Pädagoginnen- und Pädagogenbildung für den Berichtszeitraum 2024 – ein Dokument, das uns wie seine Vorgänger auch vor Augen führt, dass das System der Lehrerbildung in Österreich nach wie vor mit massiven Herausforderungen konfrontiert ist.
Der Qualitätssicherungsrat erhebt in seinem Bericht zwei zentrale Forderungen. Die eine ist, die Weiterbildung für alle Lehrkräfte als obligatorischen und integralen Bestandteil des Berufslebens der Lehrerinnen und Lehrer zu etablieren, und die zweite, die Ausbildung zu schützen und sicherzustellen, sodass Studierende ihr Studium abschließen können, bevor sie die volle Verantwortung im Klassenzimmer übernehmen.
Das liest sich gut, entspricht in der Realität aber leider nur einem Wunschdenken, denn das Zittern am jeweiligen Beginn eines Schuljahres im Herbst geht weiter. Es steht immer wieder infrage, ob tatsächlich in jeder Klasse eine Lehrerin oder ein Lehrer steht. Der Mangel an Lehrpersonal hat sich zementiert. Nach wie vor steht eine sehr hohe Anzahl an Lehramtsstudenten in den Klassenzimmern und unterrichtet. Wissen Sie, das ist, als würden Sie einen Informatikstudenten im dritten Semester in einer Bank anstellen und ihm dann die Sicherheit des gesamten Bankensystems übertragen. Das mag zwar das Personalproblem lösen – das tut es ja auch –, aber es schafft natürlich massive Qualitäts- und Sicherheitsrisiken. Im Schulkontext gesehen würde das am Ende des Tages die Qualität der Bildung für die Schülerinnen und Schüler gefährden und es überfordert selbstverständlich die Studierenden selbst.
Laut dem im September erschienenen OECD-Bericht hatte Österreich – um noch einmal auf diesen Lehrermangel zurückzukommen – den zweithöchsten Lehrermangel unter den teilnehmenden Ländern, nur in Schweden war die Situation noch prekärer. Die Statistik Austria sagt uns einen Anstieg der Schülerzahlen bis 2029/2030 voraus und die Lehrergewerkschaft berichtet uns von der bevorstehenden Pensionierungswelle, die im Jahr 2026 den Höhepunkt erreichen wird. Der Lehrermangel bleibt also evident.
Was kann man jetzt noch in diesem Bericht lesen? Vor allem was lässt sich zwischen den Zeilen lesen – das ist ja das Entscheidende? – Man liest von einem System, das sich in komplexen Strukturen, in Curricula und in Stellungnahmeverfahren verliert, während sozusagen draußen in der Realität in unseren Schulen nichts mehr richtig rund läuft. Der Lehrermangel in manchen Regionen und Schulformen ist eklatant.
Was gehört mit zu den großen Problemverursachern, Hohes Haus? – Es sind einerseits die hohe Arbeitsbelastung und der Stress, der auf die Lehrer wirkt. Wenn du mit Lehrkräften sprichst, berichten sie dir ganz einfach davon, dass sie zu wenig Zeit für die individuelle Förderung der einzelnen Schüler haben, dass sie hohem Stress ausgesetzt sind und dass die vielfältigen Herausforderungen im Schulalltag einschließlich natürlich der Gewaltprobleme und der Sprachprobleme einfach enorm sind. Diese Faktoren führen dazu, dass viele den Beruf vorzeitig verlassen oder ganz einfach früher in Pension gehen.
Als Hauptursache, Hohes Haus, für diese Zustände ist diese leider Gottes im Jahr 2015 in Österreich angekommene und seither weitergehende unsägliche Massenzuwanderung anzuführen, gleichzeitig natürlich auch diese glorreich gescheiterte Integrationspolitik, die darauf gefolgt ist. Das ist auch in unseren Klassenzimmern angekommen. (Beifall bei der FPÖ.)
Daher, Hohes Haus, ist es wichtiger denn je, dass dafür Sorge getragen wird, dass Schüler nur dann am Regelunterricht teilnehmen, wenn sie zumindest die Grundkenntnisse der Sprache beherrschen, wenn sie zumindest dem Unterricht folgen können. Eine Verwässerung der Deutschförderklassen, Herr Bundesminister, darf es nicht geben. Eine zeitlich begrenzte Teilung in den Hauptfächern Deutsch und Mathematik ist notwendig. Sie ist notwendig, weil wir damit jene, die schlechter sind, an ein höheres Niveau heranführen können und weil wir damit nicht jene in ihrer Bildung einbremsen, die Deutsch können.
Schlussendlich – das betone ich immer wieder auch am Ende meiner Reden –: Schuld an dieser Situation ist die unsägliche Massenzuwanderung, und solange wir diese in unserem Land nicht stoppen, wird sich auch im Bildungssystem nicht sehr viel ändern und nicht sehr viel verbessern. (Beifall bei der FPÖ.)
10.20
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Als Nächste zu Wort gemeldet: Frau Abgeordnete von Künsberg Sarre. Eingemeldete Redezeit: 5 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.