RN/31
11.10
Abgeordnete Lisa Schuch-Gubik (FPÖ): Vielen Dank, Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Liebe Österreicher! Ich glaube, wir sind uns da herinnen alle einig, dass es wichtig und richtig ist, dass unsere Lehrer die beste Ausbildung bekommen. Aber leider ist auch die allerbeste Ausbildung zu wenig, wenn die Probleme in unseren Schulen immer weiter eskalieren.
Was passiert aktuell? – Vielerorts steht in den Schulen nicht mehr das Lernen und Lehren im Mittelpunkt, sondern das permanente Eindämmen immer größerer Krisen und Konflikte. Lehrer werden ausgebildet, um zu unterrichten, um den Schülern das Wissen zu vermitteln, das sie als Fundament für ein gutes Leben brauchen. Aber die Realität sieht leider in vielen, vielen Klassenzimmern schon ganz anders aus. Lehrer wurden in den letzten Jahren immer mehr zu einem Auffangbecken.
Sie, liebe Vertreter der Regierung – der aktuellen, aber auch der letzten Regierung –, hängen den Lehrern die Konsequenzen Ihres eigenen politischen Totalversagens um. Sie laden die Probleme einfach in den Klassen ab.
Lehrer sind heute vielerorts schon Krisenmanager, weil die unkontrollierte Massenzuwanderung seit Jahren durch unser Land zieht. Lehrer sind vielerorts Dolmetscher, weil immer weniger Kinder Deutsch sprechen. Lehrer sind immer mehr Konfliktmanager, weil die Eskalationen in den Klassenzimmern inzwischen auf der Tagesordnung stehen. Sie sind immer mehr Psychologen, Kriseninterventionskräfte und, und, und.
Und ich stelle Ihnen heute hier die Frage: Ist es wirklich die Aufgabe der Hochschulen, unsere Lehrer dafür auszubilden, darauf vorzubereiten? – Nein. Es wäre Ihre Aufgabe, liebe Regierung, dafür zu sorgen, dass solche Zustände in unseren Schulen gar nicht vorhanden sind. (Beifall bei der FPÖ.)
Noch etwas ist ein ganz, ganz großes Problem in unseren Schulen: der eklatante Lehrermangel, denn der führt nämlich auch dazu, dass sehr viele Lehrer inzwischen fremdunterrichten. Das heißt, sie stehen in der Klasse und unterrichten Fächer, für die sie eigentlich gar keine Ausbildung erhalten haben. Erst vor Kurzem war die Schlagzeile zu lesen: „Ein Drittel der Lehrer unterrichtet beim Berufseinstieg (teils) fachfremd“. Plötzlich muss der Englischlehrer Informatik unterrichten, plötzlich muss sich die Geschichtelehrerin selbst Stricken und Häkeln beibringen, weil sie plötzlich zur Werklehrerin wird.
Ja, die Lehramtsstudien versuchen, unsere Pädagogen bestmöglich auf den Alltag in den Schulen vorzubereiten, aber was ist, wenn man tagtäglich mit Herausforderungen konfrontiert ist, für die man auf der einen Seite nichts kann und auf die man in der Theorie gar nicht vorbereitet werden kann?
Anstatt zu lehren, müssen die Lehrer die Probleme kompensieren, die Sie mit Ihrer Politik verursachen.
Meine Damen und Herren der Regierung, machen Sie endlich Ihren Job, damit unsere Lehrer den Job machen können, für den sie ausgebildet werden! – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)
11.13
Präsident Peter Haubner: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Wünscht die Frau Berichterstatterin das Wort? – Das ist nicht der Fall.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.