RN/99
14.54
Abgeordneter Franz Hörl (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Ich denke, es ist ganz gut, dass Kollege Hammer dort hingefahren ist. (Rufe bei der FPÖ: Geflogen!) Dann setzt sich bei den Grünen endlich die Meinung durch, dass wir in Österreich alleine das Weltklima nicht retten können, sondern nur in der globalen Gesamtheit. (Beifall der Abgeordneten Zorba [Grüne] und Bernhard [NEOS].)
Aber zurück zum Thema: Mehr als die Hälfte der globalen Wirtschaftsleistung – ich habe es selber nicht geglaubt –, 58 Billionen US-Dollar, hängen direkt oder indirekt von der Natur ab. Das las ich im „Handelsblatt“. Ich habe zwar gewusst, dass das wichtig ist, aber dass es diese Dimensionen hat, habe ich mir auch erst erarbeiten müssen.
Die Erhaltung der Ökosysteme und der Biodiversität ist jedem verantwortungsvoll Agierenden ein großes Anliegen, nicht nur am Land, bei uns in den Alpen, in den Bergen, sondern auch zu Wasser. Unsere Verantwortung sind in erster Linie natürlich unsere Flüsse und Seen, denn die speisen am Ende über die Donau oder über den Rhein die Meere. Hochqualitatives Trinkwasser, eine hervorragende Abwasserbeseitigung mit höchstem Reinigungsgrad, Badeseen von höchster Reinheit, Bäche und Flüsse, in denen man gefahrlos schwimmen und baden kann, auch das ist Österreich.
Ein Beispiel aus meinem Heimatbezirk Schwaz: Achental und Zillertal, beides bekannte Tourismusdestinationen; das Zillertal ist das intensivste Tourismustal überhaupt in den Alpen. Wir haben eine Abwasseranlage von jeder Berghütte, jeden Skiberg, vom Tuxer Gletscher auf 3 000 Metern bis an die deutsche Grenze, und aus dieser Abwasseranlage kommt gereinigtes Wasser, das man auch trinken kann. Auch das ist Österreichs Tourismus.
Das Bundesministerium hat die Mittel für den Siedlungswasserbau erhöht und alleine im vergangenen Jahr rund 1,2 Milliarden Euro in diese Sektoren investiert. Ich denke: gut investiertes Geld.
Die Hochsee, also jenes Gebiet jenseits nationaler Hoheitsgewässer, von der wir heute reden, die etwa zwei Drittel der Ozeane umfasst, ist bisher weitgehend ungeschützt – auch, weil nationale Regelungen und Schutz fehlen – und zunehmend durch Überfischung, chemische Verschmutzung und die Folgen des Klimawandels bedroht. Einbrechende Fischbestände sind natürlich ein Drama für das ökologische Gleichgewicht, für die Wissenschaft, für unsere Kinder. (Präsident Rosenkranz übernimmt den Vorsitz.)
Wer die Filme des Franzosen Jacques-Yves Cousteau oder unseres Hans Hass kennt oder selbst einmal tauchen war, so wie ich, darf keine Sekunde daran zweifeln und sollte selbstverständlich jedem positiven Gedanken für Initiativen wie diesem Abkommen nachgehen. Das ist natürlich auch ein Thema für unsere Köche und Gourmets. Am Herd zu Hause, in der Gastronomie und insbesondere für die 82 Sternerestaurants zwischen Bodensee und Neusiedlersee, die 2025 vom Guide Michelin ausgezeichnet wurden: Keine exzellente Küche kommt ohne Meeresfrüchte und Fische aus. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)
Ich freue mich über das entschiedene Einschreiten, den Blick über den nationalen Tellerrand hinaus. Schade, dass ihr, liebe Kollegen von der FPÖ, nicht dabei seid. Das verstehe ich als ehemaliger Taucher genauso wenig, wie ich auch als Wirt nicht verstehe, dass die blauen Touristiker gegen Saisonniers bei den Wirten sind. Liebe Wirte, liebe Kellner und Köche, die uns zusehen: Die FPÖ ist nicht die Lösung, sondern das Problem! (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten der SPÖ sowie des Abg. Bernhard [NEOS]. – Abg. Kassegger [FPÖ]: Das ist ein bisschen zu verkürzt! – Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Ich glaube, die Wähler sehen das anders!)
14.58
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Sehr geehrte Frau Abgeordnete Herr, es sind noch wenige Minuten, bis ich die Dringliche aufrufe. Sollen wir es auf später verschieben? (Abgeordnete Herr [SPÖ] bejaht dies.) Dann unterbreche ich die Sitzung bis zum Aufruf der Dringlichen Anfrage. Die Sitzung ist unterbrochen.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.