RN/142

18.19

Abgeordneter Mag. Antonio Della Rossa (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Zusehende und Zuhörende hier im Saal – falls noch welche da sind – und vor den Bildschirmen zu Hause! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich kann es mir nicht verkneifen, noch einen kurzen Kommentar zur dringlichen Debatte zu machen, weil Frau Belakowitsch ja die Antifa als Terrorgruppe sehen will. (Abg. Spalt [FPÖ]: Zur Sache!)

Ich werde Ihnen ganz kurz erklären, was das heißt, Antifa: Anti heißt gegen, fa ist die Abkürzung für Faschismus, also gegen Faschismus. (Abg. Spalt [FPÖ]: Zur Sache!) Falls Sie nicht wissen, was Faschismus ist: Das ist die Bewegung, die im letzten Jahrhundert der größten Verbrechen an der Menschheit schuldig war; und ja, ich bin Antifaschist, und ich glaube, ganz Österreich ist antifaschistisch, spätestens seit 1945. (Beifall bei der SPÖ.) 

Jetzt zur Sache, meine Damen und Herren! Ich kann diesen Affekt des Kollegen Spalt als gelerntem Vorarlberger, als Bergmensch, durchaus verstehen. Wir kennen von den Meeren vor allem das schwäbische Meer, das man auch als Bodensee kennt. (Heiterkeit des Abg. Lindner [SPÖ].) Als Allererstes habe ich mir auch gedacht: Na ja, wir haben ja kaum Berührungspunkte zur Hochsee, was haben wir damit zu tun? – Mehr als wir glauben. Das haben wir heute auch schon gehört. 

Aber, Herr Spalt, wir sind da nicht alleine, es geht nämlich der ganzen Menschheit so. Es ist unglaublich, aber es gibt einen Trabanten, der nennt sich Mond. Dieser ist fast 400 000 Kilometer weit weg, wir haben ihn komplett kartiert. (Abg. Spalt [FPÖ]: ... Trabanten ...!) Ja, wir kennen uns an der Oberfläche des Mondes sehr gut aus – die Tiefsee kennen wir nicht, wir kennen 80 Prozent der Tiefsee nicht. 

Jetzt könnte man glauben, na ist ja gut, da ist noch nie einer von uns gewesen – also, Herr Spalt, Sie und ich definitiv nicht, aber die ganze Menschheit nicht, als Menschheit waren wir da noch nie. Jetzt könnte man meinen: Ja, ist doch toll, dann können wir das zumindest nicht zerstören. Das Traurige ist: Leider weit gefehlt, weil Klima ist ein globales System, liebe FPÖ, das haben Sie anscheinend nicht verstanden. Da können Sie keine Grenzen ziehen oder Ihre Festungen bauen oder Mauern, das ist dem Klima relativ egal, das wird Österreich immer betreffen, und deshalb ist es ganz, ganz wichtig, dass wir dieses Abkommen auch wirklich ratifizieren. (Beifall bei der SPÖ, bei Abgeordneten der ÖVP sowie der Abg. von Künsberg Sarre [NEOS].)

Da es hier schon blinkt (auf das blinkende rote Lämpchen auf dem Rednerinnen- und Rednerpult blickend), nur kurz noch inhaltlich zu der Sache, warum Österreich da mitmachen muss: Es ist auch unser Verhalten, es ist unser CO2-Ausstoß, der dazu führt, dass die Meere sich erwärmen, dass sie sauer werden. Wir müssen uns vorstellen: Wir haben ganz viele von diesen Spezies, die in diesem unbekannten Bereich leben, wahrscheinlich noch gar nie kennengelernt und schon ausgerottet. Dieses Abkommen ist nicht nur ein tolles Papier, es ist eigentlich, wenn man es genau liest, eine Notbremse, die wir dringend ziehen müssen; und deshalb bitte ich Sie, das zu unterstützen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

18.22

Präsident Peter Haubner: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Markus Hofer. Redezeitwunsch: 1 Minute. 

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.