RN/136

17.42

Abgeordneter Franz Hörl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister, grüß Gott! Hohes Haus! Zuhörer, insbesondere im Burgenland! Wenig Kritik von der Freiheitlichen Partei ist schon ein gutes Zeichen. Ich denke, dass wir über die Nationalparks in Österreich sehr gut reden können. Es gibt sechs Nationalparks: Hohe Tauern – aufgeteilt auf drei Bundesländer –, Kalkalpen, Donau-Auen, Thayatal, Gesäuse und Neusiedler See-Seewinkel. Die Gesamtfläche der Nationalparks sind 2 395, also fast 2 400 Quadratkilometer, also rund 3 Prozent der österreichischen Landesfläche – strengstens unter Schutz. Mit Stolz können wir, Frau Gewessler, heute sagen, dass ein weiteres Drittel der österreichischen Landesfläche als Schutzgebiete ausgewiesen sind. Die Mär, die immer wieder verbreitet wird, dass unser Land von Raubrittern und anderen, weiß nicht was, überfallen wird, ist eigentlich völlig falsch. (Zwischenruf der Abg. Gewessler [Grüne].) 

Dazu kommen dann noch ungefähr 30, 40 Prozent Kalkgebirge in Tirol, sodass eigentlich fast zwei Drittel der Landschaft in Tirol unter Schutz stehen – das ist gut so. 

Der Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel wurde 1993 errichtet. Das ist der erste grenzüberschreitende Nationalpark Österreichs – der Nationalpark Hohe Tauern erstreckt sich über drei Bundesländer –, 100 Quadratkilometer sind in Österreich und die doppelte Fläche ist in Ungarn. 300 Quadratkilometer geschützte Feuchtwiesen, Moore, Schilfflächen, Salzlaken – ein wichtiger Lebensraum für die Wasservögel und bei uns heimischer oder auf der Durchreise befindlicher Vögel, sogenannter Saisonniers. (Heiterkeit bei ÖVP und SPÖ. ) 

Erfreulicherweise ist der Nationalpark im Wachsen begriffen – danke, Herr Minister –, denn immer mehr Bauern tragen mit gezielter Beweidung und Mahd zur Sicherung der biologischen Vielfalt bei. Erst unlängst konnte der Nationalpark Neusiedler See um 150 Hektar erweitert werden. (Zwischenruf bei der SPÖ.)

Generell werden unsere Nationalparks laut einer Bund-Länder-Vereinbarung je zur Hälfte, das ist bereits gesagt worden, bezuschusst. Insgesamt sind es an die 30 Millionen Euro, die wir jährlich für unsere Nationalparks aufwenden. 

Herr Bundesminister, dein Einsatz, was die Nationalparks betrifft, hätte eigentlich längst dazu führen sollen, dass du das Komturkreuz des Landes Burgenlandes, das ja öffentlich vergeben wird und in letzter Zeit öfter vergeben wurde, von Doskozil erhältst. ( Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP.)

Generell ist zu sagen, Nationalparks können Leuchttürme im Tourismus sein und sind es auch. Beim Nationalpark Hohe Tauern ist diesbezüglich, gerade was den Tiroler Teil betrifft, noch viel Luft nach oben. Auf meinen Hinweis beim vorherigen Nationalparkdirektor, man möge doch auch die Benchmarks der global wichtigen Nationalparks einmal anschauen und schauen, wie man das auch touristisch vermarkten kann – ich habe den Yellowstone National Park vorgestellt –, wurde mir die Antwort gegeben – Zitat –: Diesen Zirkus brauchen wir bei uns in Österreich nicht. – Das ist, glaube ich, die falsche Einstellung. 

Man sollte schon glauben, dass unsere Nationalparks auch für den Tourismus wichtig sind, und der Neusiedler See ist ja gerade ein Paradebeispiel dafür, Herr Bürgermeister (in Richtung Abg. Köllner), dass das funktioniert. Also diese Geschichte ist, glaube ich, ganz gut gelungen. 

Was auch sehr gut gelungen ist – ich war ja seit der Gründung der Nationalparks, insbesondere des Nationalparks Hohe Tauern, immer wieder auch mit dem Thema beschäftigt –, ist das Verhältnis zu den Grundeigentümern, die ja diesbezüglich sehr, sehr skeptisch waren, vor allem betreffend die Almen und so weiter. Aber auch bei allen anderen Nationalparks war große Skepsis vorhanden, und es ist den Nationalparkverwaltungen, aber auch der Politik gelungen, dieses Misstrauen der Grundeigentümer abzubauen. Das sehe ich auch als ganz großen Erfolg für die Nationalparks in Österreich, für den Tourismus, für die Bauern und für dich, Herr Minister, als künftigem Komturkreuzträger des Burgenlandes. (Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP.)

17.46

Präsident Peter Haubner: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Maximilian Köllner. – Ich stelle Ihre Redezeit auf 3 Minuten ein, Herr Abgeordneter.

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.