RN/149

18.27

Abgeordnete Elisabeth Feichtinger, BEd BEd (SPÖ): Danke, Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Wenn wir heute über die biologische Landwirtschaft sprechen, dann sprechen wir nicht über die Anbauweisen, über das Gütesiegel oder die Budgetzahlen, sondern wir sprechen über den Boden, auf dem unsere Gesellschaft steht, vor allem auch über die Felder, die uns ernähren, und über jene Menschen, die jeden Tag im Morgengrauen rausgehen und mit Sorgfalt, Wissen und vor allem Respekt die Lebensmittel, die diesen Namen verdienen, erzeugen. 

Die biologische Landwirtschaft ist gewissermaßen das Wurzelsystem unserer Zukunft. Es ist nicht sichtbar, aber wir alle brauchen es. Wenn wir diese Wurzeln stärken, wächst ein Baum, in dessen Krone unsere Gesellschaft von einer Generation zur nächsten sein kann. Deshalb ist auch die Sozialdemokratie ganz stark für die Förderung der Biolandwirtschaft. (Beifall bei der SPÖ.)

Wir wissen, biologische Produktion ist schonender für die Tiere, schonender für das Klima, für die Natur, für das Wasser und natürlich auch für all unsere Böden. Ein besonders wirkungsvolles Instrument dafür ist die öffentliche Beschaffung. Sie ist wie ein starker Strom, der kleine und große Biobetriebe nährt und ihnen die Sicherheit für Investitionen in die Zukunft gibt. Mit jedem Produkt, das die Öffentlichkeit erwirbt, zeigt sie ein klares Signal, nämlich: Nachhaltigkeit soll nicht die Ausnahme sein, sondern zur Norm werden. 

Ja, die budgetäre Lage ist angespannt. Liebe Grüne, liebe Olga, ihr wisst ganz genau, dass das schon sehr hausgemacht ist und aus der letzten Regierungsphase kommt, und wir müssen das jetzt ausbaden und die Suppe auslöffeln. (Abg. Voglauer [Grüne]: Dann tut es doch!) Natürlich bleibt, wenn überall gespart wird, auch der nachhaltige Einkauf nicht unberührt. Doch eines möchte ich klar und deutlich sagen: Wir bleiben bei dem Ziel 55 Prozent Bio. (Abg. Voglauer [Grüne]: Das schauen wir uns an!) Dieses Ziel ist kein Luxus, es ist definitiv eine Notwendigkeit. (Abg. Voglauer [Grüne]: In deinem Antrag steht es aber nicht drinnen! Das hast du vergessen!)

Aktuell läuft ein Prozess zur Anpassung der Nabe-Kriterien, um die finanzielle Realität darzustellen. (Abg. Voglauer [Grüne]: Wieso steht es dann nicht drinnen? Hättest es ja reinschreiben können!) Da kommen viele Stimmen zu Wort und ganz besonders jene, die eben die Bioproduktion vertreten; das ist auch ganz, ganz wichtig. 

Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten setzen uns in diesem Prozess für zwei Themen ganz stark ein: Erstens für die Ausweitung der Bioanteile dort, wo es möglich und vor allem auch sinnvoll ist, und zweitens für ein praxistaugliches Monitoringsystem, das klar zeigt, wie die Entwicklung ist. 

Sehr geehrte Damen und Herren, ob wir uns Bio leisten können, ist nicht die Frage. Können wir uns leisten, auf Bio zu verzichten? – Wir tragen Verantwortung dafür, Österreichs Landwirtschaft in den nächsten 20, 30 und 50 Jahren weiterzuentwickeln. Lassen wir uns nicht von kurzfristigen Engpässen die langfristigen Perspektiven nehmen! Stärken wir jene, die nachhaltig produzieren! Stärken wir unsere Böden und vor allem unsere Zukunft! (Beifall bei der SPÖ sowie der Abgeordneten Strasser [ÖVP] und Shetty [NEOS].)

18.30

Präsident Peter Haubner: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Lisa Aldali. – Ich stelle die Redezeit auf 3 Minuten ein, Frau Abgeordnete.

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.