RN/150

18.30

Abgeordnete Lisa Aldali (NEOS): Werter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Minister! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Man hat mir geraten, ich soll heute erwähnen, dass es meine erste Rede hier ist, weil man dann vielleicht ein bisschen sanfter mit mir umgeht. Ich sage es trotzdem, aber nicht, weil ich als Tierschutzsprecherin für Welpenschutz appelliere – ich hatte nie einen und brauche keinen –, sondern weil eines klar ist, sehr geehrte Damen und Herren: Von einer Partei, deren Spitzenvertreter es für akzeptabel hält, meine Familie öffentlich in den Schmutz zu ziehen, ist so etwas wie Rücksicht ohnehin nicht zu erwarten. (Beifall bei den NEOS. – Abg. Schnedlitz [FPÖ]: Redet ja keiner ...!)

Wissen Sie was, sehr geehrte Damen und Herren und Herr Kollege: Wer Familien angreift, hat die Kontrolle über politische Kultur schon längst verloren. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Genau deshalb stehe ich heute hier, nicht leiser, sondern sehr viel klarer. Ich komme aus einer Mittelschule in Pinzgau, ich war dort Lehrerin für Deutsch, Geschichte und politische Bildung. Und was habe ich dort gelernt, sehr geehrte Damen und Herren? – Wie man Konflikte löst, ohne Menschen zu demütigen. Und ich habe dort eines erkannt: Zwölfjährige haben oft mehr Anstand als manche, die seit Jahrzehnten Politik machen. (Beifall bei den NEOS sowie der Abgeordneten Baumgartner [ÖVP] und Zadić [Grüne].)

Und ja, ich sage das jetzt ganz bewusst und direkt an die FPÖ: Politik ist kein Wurstelprater, und wir sind nicht für Showeinlagen hier. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ.) Ich bin hier, weil ich die verantwortungsvollere Politik, die ehrlichere Sprache und den respektvolleren Umgang zurückholen möchte.

Und jetzt komme ich zum Antrag, sehr geehrte Damen und Herren. Wir sprechen heute über nachhaltige, regionale, tierwohlgerechte Beschaffung. Es klingt zwar etwas technisch, ist aber eigentlich etwas ganz Grundsätzliches: Wie ernst nimmt der Staat seine Pflicht, mit Steuergeldern gut umzugehen, um die Nachfrage nach Bio- und regionalen Produkten bestmöglich zu unterstützen? Es geht da weder um Romantik noch um eine Ideologie, und wir haben uns im Regierungsprogramm große Ziele gesetzt. Deshalb ist es umso wichtiger, mit gutem Beispiel vor allem bei Bio voranzugehen.

Und gerade da zeigt sich der Unterschied im Hohen Haus, sehr geehrte Damen und Herren. Während manche hier – und ich muss jetzt leider noch einmal zur FPÖ blicken – jedes Thema reflexartig zum Kulturkampf machen, wollen wir NEOS Transparenz statt Theater, Qualität statt Krawall, Verantwortung statt Verwirrung, denn Österreich verdient vernünftige Politik und keine Schlagzeilenpolitik. (Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)

Zum Schluss ganz persönlich von mir: Ich stehe heute zum ersten Mal hier, ja, aber sicher nicht, um mich von Ihnen wegducken zu lassen. Ich lasse mir meine Stimme nicht von Menschen nehmen, die ihre eigene längst verloren haben. (Zwischenruf des Abg. Schnedlitz [FPÖ].) Ich bin hier, weil ich an ein Österreich glaube, das größer als die Wut, stärker als diese Hetze und klüger als jede billige Ablenkung ist. – Danke schön. (Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)

18.34

Präsident Peter Haubner: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Manuel Pfeifer. Ich stelle seine Redezeit auf 3 Minuten ein.

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.