RN/152

18.36

Abgeordneter Ing. Josef Hechenberger (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Geschätzter Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Zuseherinnen und Zuseher! Ich denke, auf die Vorredner braucht man nicht großartig einzugehen, das lassen wir einfach so stehen. 

Was, glaube ich, ganz wichtig ist: dass man einmal ganz klar aufzeigt, worum es eigentlich geht. Es geht bei der Nabe um eine nachhaltige Beschaffung des Bundes, die, wie Kollege Strasser bereits erwähnt hat, ja viel mehr als nur Lebensmittel betrifft. Da geht es um Elektrizität, um Bau und vieles andere mehr. In Summe sind es rund 54 Milliarden Euro allein im Jahr 2020, die da investiert wurden. Positiv für mich: Trotz höherer Kosten gibt es am Ende einen wirtschaftlichen Mehrwert für Österreich, weil der Nutzen größer ist. Und positiv – an die Grünen gerichtet –: Wir sparen mit der Nabe rund 43 000 Tonnen CO₂ ein. Somit ist das eben auch im Sinne des Umweltschutzes wichtig.

Was mir aber ganz wichtig ist, ist das Thema Lebensmittel. Olga, ich glaube, das müssen wir einfach einmal ausdiskutieren (Abg. Voglauer [Grüne]: Ja, bitte!) Eines ist klar (Zwischenruf der Abg. Voglauer [Grüne]): Mein Zugang ist der – und Österreich ist Bioeuropameister (Abg. Voglauer [Grüne]: Ja! ...!), und wir sind stolz darauf –, Faktum ist: Biolebensmittel ja – aber wenn wir sie nicht mehr haben, ist mir ein regionales Lebensmittel aus Österreich (Abg. Voglauer [Grüne]: Mit Tierqual?) lieber als ein Biolebensmittel von irgendwo. (Abg. Tomaselli [Grüne]: Was hast du gegen Boden...?) Bestes Beispiel: Mir persönlich ist ein Tiroler Bergkäse, konventionell mit AMA-Gütesiegel produziert, lieber als ein Biogouda aus Holland (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP – Abg. Voglauer [Grüne]: Dann reden wir auch übers Schweinefleisch, ja!), denn eines ist auch klar: Wir wissen, wo es herkommt, wie es produziert wurde, und wir wissen, wenn es aus Österreich ist, dass die Wertschöpfung in Österreich bleibt. Ich glaube, das ist in Zeiten wie diesen auch nicht ganz unwesentlich.

Ich möchte aber an dieser Stelle auch einen zweiten Punkt einbringen, der mir schon einigermaßen Sorgen bereitet: Das ist die Diskussion über die Lebensmittelpreise. Und ich habe völliges Verständnis: Es gibt Österreicherinnen und Österreicher, die jeden Euro dreimal umdrehen müssen, damit sie sich die Lebensmittel leisten können. Denen müssen wir auch von politischer Seite mit aller Kraft helfen. Faktum ist aber auch, dass wir derzeit rund 12 Prozent des Haushaltseinkommens für Lebensmittel ausgeben und rund ein Drittel der genusstauglichen Lebensmittel weggeschmissen wird. (Zwischenruf der Abg. Voglauer [Grüne].) Und genau aus diesem Grund, glaube ich, müssen wir appellieren: Wer sich regional hochqualitativ mit wertvollen Lebensmitteln ernährt, ernährt sich nicht nur gut, sondern das ist auch die beste Gesundheitsvorsorge.

Was mir in dem Zusammenhang, wenn wir über Lebensmittelpreise diskutieren, besonders Sorge bereitet (Abg. Voglauer [Grüne]: Nein, wir diskutieren über ...!), ist die jetzt beginnende Diskussion im Lebensmittelhandel. Wir haben deutsche Lebensmittelkonzerne, die auch in Österreich Filialen betreiben, die jetzt beginnen, österreichische Lebensmittel zugunsten ausländischer Lebensmittel, die zu niedrigen Standards produziert worden sind – zu niedrigeren Tierschutzstandards, zu niedrigeren Umweltschutzstandards –, auszulisten. Das heißt, bei dieser ganzen Debatte gilt eines: Es zahlt die Landwirtschaft drauf, und dagegen sollten wir schon gemeinsam und geschlossen auftreten. Deshalb mein Appell an alle Konsumentinnen und Konsumenten: Beim Griff ins Regal, beim Griff zum AMA-Gütesiegel ist garantiert Österreich drin, und man kann garantiert sicher sein, dass das Produkt aus Österreich ist und zu hohen Standards produziert worden ist. (Beifall bei der ÖVP.)

An und für sich haben wir ja mit der Nabe ein starkes Werkzeug in der Hand. Leben wir dieses starke Werkzeug – für die Produzentinnen und Produzenten, damit die Produktion in Österreich bleibt, damit wir der Landwirtschaft Planungssicherheit geben, aber auch der Gesellschaft die Möglichkeit geben, hochwertige, fair produzierte, nachhaltige Ernährung sicherzustellen. In diesem Sinne, denke ich, ist dieser Antrag und die Kampagne von unserem geschätzten Herrn Bundesminister absolut unterstützenswert. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Voglauer [Grüne]: Welche Kampagne?)

18.41

Präsident Peter Haubner: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Petra Tanzler. – Ich stelle Ihre Redezeit auf 3 Minuten ein, Frau Abgeordnete.

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.