RN/156

18.50

Abgeordneter Michael Fürtbauer (FPÖ): Sehr geehrter Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Geschätzte Zuhörer! Wir reden heute über nachhaltige öffentliche Lebensmittelbeschaffung – und ja, wir Freiheitliche stehen klar dazu. Der Staat sollte mit gutem Beispiel vorangehen. 

Eines sage ich Ihnen aber auch gleich vorweg: Nachhaltigkeit bedeutet für uns nicht ein grünes Biodogma. Frau Voglauer, laut Landwirtschaftskammer Niederösterreich stammen nur rund 48 Prozent aller Bioprodukte, die in Österreich verkauft werden, aus Österreich. Nachhaltigkeit heißt für uns, heimische Produktion zu stärken, ob Bio, ob Tierwohl, ob konventionell, einfach alle. Eines ist Fakt: Die österreichische Landwirtschaft besteht nicht nur aus Biobauern, Frau Voglauer! (Abg. Voglauer [Grüne]: Auch!) Der Großteil unserer Betriebe arbeitet konventionell, und das mit extrem hohen Standards, die weltweit ihresgleichen suchen. Diese Bauern dürfen wir nicht ignorieren und schon gar nicht wirtschaftlich an die Wand drücken, indem wir nur noch auf Bio und Tierwohl setzen. Auch die konventionelle Landwirtschaft gehört unterstützt und ihre Wettbewerbsfähigkeit sichergestellt. Genau deshalb sagen wir Ja zu heimischen Produkten, aber Nein zu einseitigen Biofixierungen. (Beifall bei der FPÖ.)

Wir müssen im Bereich der Gemeinschaftsküchen ein Auge auf die Kosten werfen. Ich habe in meinem Gasthaus die Volksschule und den Kindergarten bekochen dürfen: so ungefähr 200 Kinderportionen am Tag. Durch Ihr wirtschaftspolitisches Versagen gibt es leider immer mehr Österreicher, für die der Preis sehr wohl ein ausschlaggebendes Kriterium ist. Für uns muss das wichtigste Kriterium sein, österreichische Produkte einzukaufen. 

Selbstverständlich sollte der Bund mit gutem Beispiel vorangehen; und was im Landwirtschaftsministerium passiert ist – dass 70 Prozent des Fleisches aus dem Ausland kommen –, ist natürlich ein Irrsinn und unterläuft alle Bemühungen zur Sensibilisierung der Bevölkerung. Wenn wir wirklich nachhaltig sein wollen, dann müssen wir alle heimischen Landwirtschaftsformen stärken: ob Bio, ob Tierwohl, aber auch konventionelle Landwirtschaft, die den Großteil unserer Ernährung sichert. Bei allen drei Produktionsformen werden Tag für Tag bei jedem Wetter unter steigenden Kosten, strengen Auflagen und im brutalen internationalen Wettbewerb hochwertigste Lebensmittel für uns produziert. 

Wir brauchen daher drei einfache Prinzipien: heimisch vor Ausland, regional vor global und Wettbewerbsfähigkeit vor Ideologie. Alle Bauern müssen leben und nicht nur überleben können. Wir stehen zu heimischen Lebensmitteln – aber von allen Bauern, nicht nur von jenen, die in Ihr politisches Weltbild passen. Die öffentliche Hand sollte endlich das tun, was sie predigt: einfach Österreich zuerst. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

18.53

Präsident Peter Haubner: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Jakob Schwarz mit einer gemeldeten Redezeit von 4 Minuten.

 

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.