16.13

Abgeordnete Angela Baumgartner (ÖVP): Danke schön, Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Staatssekretärin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Im Namen meines Kollegen Obernosterer darf ich eine Besuchergruppe aus Kärnten recht herzlich begrüßen. (Allgemeiner Beifall.)

Der Eltern-Kind-Pass, vielen, Herr Kollege Wurm, noch bekannt als Mutter-Kind-Pass, ist seit Jahrzehnten ein zentrales Instrument unserer Gesundheitsversorgung, und er begleitet werdende Mütter und Kinder in den ersten Lebensjahren und trägt entscheidend dazu bei, Risiken frühzeitig zu erkennen und eine bestmögliche Entwicklung sicherzustellen.

Der neue elektronische Eltern-Kind-Pass startet im Oktober 2026 für Schwangerschaften und ab März 2027 für Kinder, die eben ab März 2027 geboren werden. Der gelbe Papierpass wird damit Schritt für Schritt durch eine digitale, zeitgemäße Lösung ersetzt.

Herr Kollege Steiner! (Abg. Steiner [FPÖ] steht in den Reihen der ÖVP und spricht mit Abg. Bogner-Strauß [ÖVP]. ) Herr Kollege Steiner! (Abg. Hörl [ÖVP]: Aufpassen! – Abg. Steiner [FPÖ]: Bitte!) Herr Kollege Steiner, ich weiß, es ist fast nicht zu glauben, aber Sie sind fast 20 Jahre jünger als ich. Das glaubt man fast gar nicht. Aber, da denke ich mir - - (Heiterkeit bei ÖVP, SPÖ und Grünen sowie Beifall bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Belakowitsch [FPÖ]: So alt sind Sie schon?) – Ja, so alt bin ich schon, gell? Aber ich glaube, Sie sind ein bisschen älter als ich, Frau Kollegin Belakowitsch. (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Möglich!) – Herr Kollege Steiner, Sie sind ja eigentlich in einer digitalisierten Welt groß geworden. Also nehme ich auch an, dass Sie mit der Digitalisierung besser umgehen können als zum Beispiel Frau Kollegin Belakowitsch und ich (Abg. Steiner [FPÖ]: Das maße ich mir nicht an!), wir sind vor 1970 zur Welt gekommen. (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Wir können das schon!)

Ich bin überzeugt davon, dass die heutigen Eltern wirklich sehr gut mit der Digitalisierung umgehen können. (Abg. Steiner [FPÖ]: Um das geht’s nicht! Es geht um Wahlfreiheit! – Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Es geht nicht darum, ob sie es können, sondern ob sie es wollen! Ob sie es wollen!) Sie können sich den Mutter-Kind- -, also den Eltern-Kind-Pass ja ausdrucken. (Abg. Steiner [FPÖ]: Hoppala! – Rufe bei der FPÖ: Ah!) – Hoppala! Er kann ausgedruckt werden, das ist ja überhaupt kein Problem. Er kann digital sein, ausgedruckt sein, und ich denke, wie ich gesagt habe, die heutige Generation kann wirklich gut damit umgehen. (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Die will das aber auch nicht ...!) 

In erster Linie geht es ja darum, dass der elektronische Eltern-Kind-Pass eine Erleichterung darstellt – eine Erleichterung in der Kommunikation zwischen den Ärztinnen und Ärzten, den Hebammen und anderen Gesundheitseinrichtungen. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich denke, Herr Kollege Steiner, es geht in Wahrheit um den Grundgedanken des Eltern-Kind-Passes. (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Genau! Um den geht es!) Da geht es wirklich darum, regelmäßig Untersuchungen vor und nach der Geburt durchzuführen. (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: An wem? An wem, Frau Kollegin? Wer wird untersucht?) Er ist die Voraussetzung für den vollen Bezug des Kinderbetreuungsgeldes und ist auch für die Familien kostenlos. Das, finde ich, ist der Grundgedanke, und darauf sollten wir uns wirklich fokussieren.

Was ist neu? (Abg. Wurm [FPÖ]: Die Hebammen?) – Hebammen, ja, Herr Kollege Wurm. (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Die sind immer noch nicht drinnen!) Erstens: Wir stärken die Betreuung. Eine zusätzliche Hebammenberatung (Abg. Wurm [FPÖ]: Freiwillig! Freiwilligkeit, Frau Kollegin! – Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Aber freiwillig! Freiwillig!) zwischen der 18. und 22. Schwangerschaftswoche wird Bestandteil des Programms. Sie war immer freiwillig. Sie war immer freiwillig! (Beifall der Abg. Totter [ÖVP]. – Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Ja, und Sie haben versprochen, sie kommt verpflichtend! Sie brechen Ihr Wahlversprechen!)

Zweitens: die Erweiterung der medizinischen Versorgung. Ein dritter Ultraschall am Ende der Schwangerschaft ergänzt die bisherigen Untersuchungen.

Drittens: Wir verbessern die Früherkennung von Krankheiten. Es wird nämlich ein zusätzliches Hörscreening für Neugeborene in das Programm aufgenommen.

Viertens – und das ist mir wirklich besonders wichtig –: Wir nehmen die psychologische Gesundheit stärker in den Fokus. Die Wochenbettdepression soll nämlich nicht unterschätzt werden. In einem Beratungsgespräch sollen Belastungen frühzeitig erkannt und Unterstützung angeboten werden. Damit schaffen wir ein modernes Vorsorgeprogramm, das sowohl mehr medizinische Qualität als auch persönliche Begleitung bietet. 

Ich möchte schon festhalten, dass von der Schwangerschaft bis zum fünften Geburtstag des Kindes alle notwendigen Untersuchungen erhalten bleiben – von gynäkologischen Checks über Ultraschall bis hin zu zehn kinderärztlichen Untersuchungen einschließlich Augenuntersuchungen, einer HNO-Untersuchung und orthopädischen Kontrollen. Mit diesem Programm stellen wir sicher, dass jedes Kind in Österreich die bestmögliche medizinische Begleitung erhält und Familien die Unterstützung bekommen, die sie benötigen. – Herzlichen Dank. (Beifall bei ÖVP und SPÖ sowie bei Abgeordneten der NEOS.)

16.18

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Als Nächste zu Wort gemeldet: Frau Abgeordnete Eisenhut. Die eingemeldete Redezeit beträgt 3 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.