16.21
Abgeordnete Mag. Gertraud Auinger-Oberzaucher (NEOS): Danke schön, sehr geehrter Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Wir schreiben das Jahr 2025. Diese Nationalratssitzung kann man streamen und wir befinden uns im Zeitalter der Digitalisierung. Alles andere ist Geschichte. (Beifall bei den NEOS, bei Abgeordneten der SPÖ sowie der Abg. Falkner [ÖVP].)
Auch wenn es heute wie eine kleine Nostalgieveranstaltung erscheint – es ist keine, sondern es ist ein Ausblick in die Zukunft. Es geht nicht an, dass ein gelbes Heft von der FPÖ instrumentalisiert wird, um die Gesundheit und die Zukunft der Kinder zu gefährden. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Was gefährdet es denn bitte? – Zwischenruf des Abg. Deimek [FPÖ].)
Die FPÖ schafft es nicht einmal, den aktuellen Namen des Eltern-Kind-Passes auszusprechen, sondern schwelgt in einer Bezeichnung, in der Nomenklatur aus dem Jahr 1974. Das ist 51 Jahre her. Der damalige Mutter-Kind-Pass hat einen guten Dienst geleistet, aber er heißt jetzt Eltern-Kind-Pass, und in Zukunft ist er elektronisch. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Super! Aber wir werden es wieder ändern!)
Haben Sie sich schon einmal überlegt, wie das ist, wenn man den physischen Eltern-Kind-Pass verliert? – Das ist verdammt kompliziert. Man muss nämlich alles, was da drinnen steht, nachweisen. (Abg. Steiner [FPÖ]: Wahlfreiheit!) Das kann man sich in Zukunft ersparen, wenn man die elektronische Version davon hat. (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: ... nie verloren! – Abg. Deimek [FPÖ]: Was genau an Wahlfreiheit haben Sie nicht verstanden?) Wir brauchen keine romantische Beziehung zu einem gelben Heft. (Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)
Wir brauchen gute Beziehungen und einen Blick in die Zukunft für unsere Kinder. Ein romantisches analoges Lebensgefühl braucht da tatsächlich niemand. (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Romantisch! – Abg. Deimek [FPÖ]: Fragen Sie einmal Ihre Zuschauer, ob die auch das denken! – Zwischenruf des Abg. Lausch [FPÖ].) Familien und Kinder brauchen effiziente Systeme und einen guten Blick in die Zukunft. Ab nächstem Jahr führen wir – und das sage ich auch mit Ausrufungszeichen: endlich! – den elektronischen Eltern-Kind-Pass ein, denn die Versorgung funktioniert nur dort, wo auch die Information funktioniert und vernetzt ist, wo Ärztinnen, Hebammen, Frühe Hilfen darauf zugreifen können.
Es geht nicht nur um die Digitalisierung, es geht auch darum, in Zukunft weitere Leistungen einzuführen: weitere Hebammenberatung, mehr Ultraschall, weitere Laborleistungen (Abg. Steiner [FPÖ]: Wahlfreiheit!), systematisches Gesundheitsgespräch zu psychosozialen Belastungen. (Abg. Deimek [FPÖ]: Ganz schlechte Rede gerade!) Das ist nicht nur ein Update, das ist eine qualitative Weiterentwicklung eines sehr effizienten und guten Systems. (Abg. Schnedlitz [FPÖ]: Geht es noch ein bisschen mehr von oben herab Richtung Bevölkerung? Geht es noch ein bisschen mehr von oben herab?)
Ein bisschen erinnert mich die heutige Diskussion an die Vignettendebatte. Das ist ein Copy-Paste von der Klebevignette zum Eltern-Kind-Pass. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Ja, das glaube ich, dass für Sie das gleich ... Auto – Kind!)
Es ist dasselbe Muster, aber es geht nicht um das Auto. Es geht um etwas ganz extrem Wichtiges und Zentrales unserer Gesellschaft: Es geht um die Kinder und es geht um deren Gesundheit. (Abg. Schnedlitz [FPÖ]: Was für ein Affront gegenüber der Mutter! Euch brauchen die Eltern nicht, damit die Kinder gesund sind! Trotz euch müssen sie gesund bleiben, das ist die Herausforderung!) Es ist jetzt die Chance, dass wir mit dem elektronischen Eltern-Kind-Pass in ein durchgängiges Gesundheitssystem für junge Menschen einsteigen, in dem es einen nahtlosen Übergang vom Eltern-Kind-Pass zum öffentlichen Gesundheitssystem gibt.
Der Mutter-Kind-Pass war einmal, jetzt ist es der Eltern-Kind-Pass. Er war ein seinerzeit starkes Instrument, aber der elektronische Eltern-Kind-Pass ist die Voraussetzung dafür, dass er es auch in Zukunft bleibt. – Danke schön. (Beifall bei den NEOS, bei Abgeordneten der SPÖ sowie des Abg. Gödl [ÖVP].)
16.24
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Als Nächste zu Wort gemeldet: Frau Abgeordnete Belakowitsch. 3 Minuten eingemeldete Redezeit.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.