20.14
Abgeordnete Margreth Falkner (ÖVP): Vielen Dank, Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Ministerin! Auch ich darf über den Tourismusbeschäftigtenfonds sprechen. (Zwischenruf des Abg. Linder [FPÖ].) Dabei geht es um 6,5 Millionen Euro, die wir jährlich in jene Menschen investieren, die einen der wichtigsten Wirtschaftszweige Österreichs überhaupt möglich machen, denn der Tourismus ist kein Nebenschauplatz, er ist ein zentraler wirtschaftlicher Motor.
Rund 8 Prozent unseres Bruttoinlandsproduktes erwirtschaftet die Tourismus- und Freizeitwirtschaft. In Tirol sind es sogar 16 Prozent. In vielen Bundesländern wäre die regionale Wertschöpfung ohne Tourismus überhaupt nicht denkbar, und über 300 000 Arbeitsplätze hängen direkt an dieser Branche. Jeder Euro, den der Tourismus erwirtschaftet, schafft unmittelbar Nachfrage in unseren Gemeinden, im Handel, im Handwerk, in der Landwirtschaft und in der Dienstleistung.
Kurz gesagt, wenn der Tourismus stark ist, dann ist Österreich stark. Diese Stärke hängt aber nicht von schönen Häusern ab, nicht von Konzepten und auch nicht vom Marketing. Sie hängt vom Menschen ab, von jenen Menschen, die von früh bis spät da sind, die vor und hinter den Kulissen schauen, dass alles passt, die den Gästen jederzeit das Gefühl geben, in unserem Land willkommen zu sein, also von jenen, die Gastgeberinnen und Gastgeber mit Herz sind, und das Tag für Tag. Ihnen gilt heute mein Dank. (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)
Ohne ihren Einsatz, ohne ihre Ausdauer und ohne ihren Anspruch auf Qualität gäbe es diesen wirtschaftlichen Erfolg eben nicht. Sie alle tragen den Tourismus, und sie verdienen nicht nur Applaus, sondern sie verdienen vor allem auch unsere tatkräftige Unterstützung, denn die größte Herausforderung ist längst nicht mehr der fehlende Gast, die größte Herausforderung sind die fehlenden Fachkräfte.
Für diesen Mangel gibt es mehrere Gründe, und genau da setzt dieser Fonds für Beschäftigte an. Er erleichtert den Einstieg in die Branche, er ermöglicht jenen, die im Tourismus arbeiten, eine gute Aus- und Weiterbildung und er stärkt die langfristige Bindung.
Er dient auch als Soforthilfe bei Arbeitsunfällen oder auch Arbeitslosigkeit. Darum ist dieser Fonds eben kein Nice-to-have-Instrument. Er ist eine wirtschaftliche Notwendigkeit, damit Österreich im internationalen Wettbewerb bestehen kann, damit unsere Betriebe die Qualität anbieten können, die sie nicht nur versprechen, sondern tagtäglich leben.
Vor allem in den touristisch geprägten Bundesländern Tirol, Salzburg und Vorarlberg sieht man: Stabilität im Tourismus bedeutet Stabilität in der gesamten regionalen Wirtschaft. Lehrstellen, ganzjährige Beschäftigung, Familienbetriebe, Innovation – all das hängt von gut ausgebildeten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ab.
Wenn wir also den Tourismus stärken wollen, müssen wir jene stärken, die ihn täglich mit Leben füllen. Dieser Fonds ist kein Allheilmittel, aber er ist ein sehr deutliches Signal. Wir nehmen die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus ernst und wir schätzen die Menschen, die dahinterstehen.
An die Opposition hier auf der rechten Seite: Man kann überall und permanent ein Problem sehen oder auch einmal Chancen in etwas entdecken. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)
20.17
Präsidentin Doris Bures: Nun hat sich Frau Bundesministerin Korinna Schumann zu Wort gemeldet. – Bitte.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.