RN/15
10.11
Abgeordnete Barbara Neßler (Grüne): Danke, Herr Präsident! Geschätzte Kollegen, Kolleginnen! Im Abänderungsantrag befindet sich noch eine Verbesserung, über die bisher niemand gesprochen hat. Worum geht es? – Heute korrigieren wir einen Fehler, der lange bekannt war und für viele Studierende reale Konsequenzen hatte: Die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik bildet seit 2008 Umweltpädagogen und -pädagoginnen aus. Das sind also gut ausgebildete Leute, die es dringend an Schulen braucht, die aber bislang nicht wirklich arbeiten konnten.
Stellen Sie sich vor, eine junge Absolventin bewirbt sich als Lehrperson für Naturwissenschaften, sie ist total qualifiziert, doch ein regulärer Vertrag ist nicht möglich, lediglich ein Sondervertrag. Die Begründung: Sie dürfe als Absolventin nur an einer einzigen Schule in Wien unterrichten, weil diese dem Landwirtschaftsministerium unterstellt ist. Das ist absurd und natürlich für niemanden nachvollziehbar. Sie steht sogar schlechter da, als wenn sie als Quereinsteigerin anfangen würde.
Ich sage es ganz klar: Gerade im Kontext des Lehrer:innenmangels können wir es uns gar nicht leisten, auf ausgebildetes Personal zu verzichten. Das wäre, als würde man einfach six-seven sagen. Das passt nicht zusammen. Jede ungenützte qualifizierte Lehrperson verschärft das Problem zusätzlich. (Beifall bei den Grünen.)
Genau deshalb hat unsere Kollegin Sigi Maurer einen entsprechenden Antrag eingebracht, und ich bin sehr froh, dass die Regierungsparteien dieses Anliegen jetzt aufgenommen haben und dass wir diese wichtige Korrektur heute durchführen. Mit der Gesetzesänderung schließen wir diese Lücke endlich. Die Absolvent:innen können nun so eingesetzt werden, dass es ihrer Ausbildung entspricht. Das ist richtig so, längst überfällig und niemand verliert dadurch, im Gegenteil, das ganze System gewinnt.
Wir schaffen heute Fairness, geben Rechtssicherheit und stärken ein Berufsbild, das gerade im Bildungssystem extrem wichtig ist.
Mein großer Dank gilt meiner Kollegin Sigi Maurer, er gilt auch allen Kolleginnen und Kollegen der Regierungsparteien, die daran mitgearbeitet haben, dass es diese Verbesserung gibt. Ein großes Danke vor allem auch an die Studierendenvertretung, die sich mit ihrem offenen Brief an uns gewendet hat, die hartnäckig für ihr Anliegen gekämpft hat. Sie hat gezeigt, wie wichtig das Thema ist und dass es sich rentiert, wenn man sich für eine Sache einsetzt. Umso mehr freut es mich, dass wir das heute beschließen können. (Beifall bei den Grünen.)
10.13
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Für eine zweite Wortmeldung hat sich Herr Abgeordneter Herbert gemeldet. Die eingemeldete Redezeit: 3 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.