Von Jänner bis Juli 2022 waren die bereinigten Einzahlungen mit 48,48 Mrd. EUR um 4,07 Mrd. EUR bzw. 9,2 % höher als im Vergleichszeitraum 2021. Der Einzahlungsanstieg ist überwiegend auf das gestiegene Aufkommen aus Abgaben und abgabenähnlichen Erträgen zurückzuführen. Im Vorjahr wurde das Aufkommen vor allem zu Beginn des Jahres noch stark durch die Einschränkungen aufgrund der COVID‑19-Pandemie gedämpft. Weitere Mehreinzahlungen betrafen etwa die Dividendenzahlungen der ASFINAG, der ÖBAG, der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) und der Verbund AG. Der Anstieg der bereinigten Erträge im Ergebnishaushalt war mit 4,19 Mrd. EUR auf 47,21 Mrd. EUR geringfügig höher.
Das Abgabenaufkommen (brutto) von Jänner bis Juli 2022 lag um 6,80 Mrd. EUR bzw. 13,5 % über dem Vorjahresaufkommen. Zu Mehreinzahlungen von Jänner bis Juli 2022 kam es im Vorjahresvergleich insbesondere bei der Umsatzsteuer (+2,96 Mrd. EUR), der Körperschaftsteuer (+1,58 Mrd. EUR) und der Lohnsteuer (+0,96 Mrd. EUR). Geringer als im Vorjahr war etwa das Aufkommen aus den Energieabgaben (‑114,4 Mio. EUR) und der Normverbrauchsabgabe (‑25,8 Mio. EUR). Bei den Ab-Überweisungen kam es zu starken Zuwächsen bei den Ertragsanteilen der Länder (+3,02 Mrd. EUR) und Gemeinden (+0,97 Mrd. EUR) aufgrund der positiven Zwischenabrechnung im März für das Jahr 2021 und den Steigerungen bei den Ertragsanteil‑Vorschüssen aufgrund der guten Abgabenentwicklung.
Die bereinigten Auszahlungen von Jänner bis Juli 2022 waren mit 57,15 Mrd. EUR um 1,38 Mrd. EUR bzw. 2,4 % niedriger als im Vorjahreszeitraum. Die Abweichung resultiert aus gegenläufigen Effekten. Geringer als im Vorjahr waren die Auszahlungen insbesondere in der UG 20‑Arbeit (‑3,54 Mrd. EUR) wegen der Rückgänge von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit sowie in der UG 45‑Bundesvermögen (‑2,28 Mrd. EUR) wegen niedrigerer Auszahlungen an die COFAG. Vor allem der niedrigere Mittelbedarf für den Härtefallfonds reduzierte die Auszahlungen der UG 40‑Wirtschaft (‑0,81 Mrd. EUR). In der UG 58‑Finanzierungen, Währungstauschverträge kam es hingegen zu einem Auszahlungsanstieg (+2,02 Mrd. EUR), weil bei der Emission von Anleihen im steigenden Zinsumfeld Abschläge (Disagien) bezahlt werden mussten, während im Vorjahr noch Aufschläge (Agien) eingenommen wurden. Die Auszahlungen in der UG 24‑Gesundheit (+1,44 Mrd. EUR) stiegen vor allem aufgrund von Auszahlungen für die COVID‑19-Maßnahmen. Höhere Auszahlungen in der UG 44‑Finanzausgleich (+0,82 Mrd. EUR) resultierten aus Transfers an die Länder für die Krankenanstaltenfinanzierung und Investitionen, während Zweckzuschüsse an die Gemeinden im Vorjahresvergleich zurückgingen. Die bereinigten Aufwendungen sind um 3,56 Mrd. EUR auf 54,85 Mrd. EUR zurückgegangen. Der stärkere Rückgang liegt insbesondere am periodengerecht zugeordneten Zinsaufwand in der UG 58‑Finanzierungen, Währungstauschverträge, sodass etwa Disagien dort über die Gesamtlaufzeit der Anleihe aufgeteilt werden.
Der Nettofinanzierungssaldo war Ende Juli 2022 mit ‑8,67 Mrd. EUR um 5,44 Mrd. EUR günstiger als per Ende Juli 2021. Das Nettoergebnis im Ergebnishaushalt war mit ‑7,64 Mrd. EUR um 1,04 Mrd. EUR günstiger als der Nettofinanzierungssaldo. Dabei waren die Aufwendungen im Ergebnishaushalt insbesondere wegen der Periodenabgrenzungen beim Zinsaufwand um 2,31 Mrd. EUR niedriger als die Auszahlungen, während die Einzahlungen vor allem wegen der beim Zahlungseingang verbuchten Abgaben um 1,27 Mrd. EUR höher als die Erträge im Ergebnishaushalt waren.