Zusammenfassung
Während Diplomatie traditionell als Kunst und Praxis des Verhandelns auf internationaler Ebene, also als eine elaborierte Form zwischenmenschlicher Kommunikation verstanden wurde, eröffnen neue wissenschaftliche und technische Entwicklungen die Chance auf eine „Verwissenschaftlichung der Diplomatie“ (GESDA 2021, S. 160ff., siehe zitierte Literatur im PDF). Vor allem computerbasierte Sozialwissenschaften, Mathematik, Optimierungstheorie und Verhaltensforschung sollen neue Möglichkeiten für wissenschaftsbasiertes Verhandeln eröffnen. Dabei geht es (noch länger) nicht um Verhandlungen zwischen KI-basierten Agenten, sondern vielmehr um die computergestützte, systematische Analyse des Status-Quo und von Optionen für darauf aufbauende Entscheidungen und Verhandlungsstrategien.