Fachinfos - Zukunftsthemen 23.05.2023

Umweltwirkungen der Raumfahrt

Raketenstarts hinterlassen enorme Treibstoffmengen mit ozonschädigende Emissionen in der oberen Atmosphäre aber auch in Bodennähe sowie Weltraumschrott mit Absturzgefahren im All. (23. Mai 2023)

Zusammenfassung

Schon jetzt gibt es über 5.500 aktive Satelliten im Orbit, bis 2030 sollen es 58.000 sein – eine Entwicklung, die vor allem auch durch die kommerzielle Raumfahrt angetrieben wird. Dazu kommen in absehbarer Zukunft die Raketenstarts zu geplanten Raumstationen und für Erkundungsmissionen zum Mond und Mars, Weltraumtourismus, Bergbau im All, Antisatellitenwaffen oder Solarkraftwerke. Auswirkungen dieser Aktivitäten sind vielfältig. Satelliten bieten essentielle Dienste, haben aber problematische Umweltwirkungen, die bisher aufgrund der relativ geringen Startdichte wenig beachtet wurden: Dazu gehören ozonschädigende Emissionen (Aluminium, Chlor) in der oberen Atmosphäre; enorme Treibstoffmengen mit Treibhausgasemissionen (CO2, Wassersdampf, Rußpartikel), auch bodennah beim Start; Weltraumschrott, mit Kollisionsgefahr und Emissionen beim Wiedereintritt; Gefährdung durch wiedereintretende Raketenteile/kaputte Satelliten; Beeinträchtigung der Astronomie. Es gibt für den Weltraum zwar völkerrechtliche Übereinkommen, die aber diese Emissionen ebenso wenig abdecken wie Umweltabkommen (z. B. Montreal-Protokoll).

Umweltwirkungen der Raumfahrt / PDF, 293 KB

Monitoring Mai 2023 / PDF, 2152 KB

Das Monitoring wird erstellt vom Institut für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ITA-ÖAW) im Auftrag des österreichischen Parlaments.