Parlamentskorrespondenz Nr. 638 vom 24.07.2012

Wir gratulieren

Runde Geburtstage im August

Wien (PK) - Im August feiern folgende (ehemalige) MandatarInnen runde Geburtstage:

der ehemalige Abgeordnete Karl Freund (V) – 65. Geburtstag am 1. August,

der ehemalige Bundesrat Reinhard WINTERAUER (S) – 65. Geburtstag am 1. August,

der ehemalige Staatssekretär, Mitglied des Europaparlaments a.D. sowie ehemalige Abgeordnete Mag. Karl SCHWEITZER (F) – 60. Geburtstag am 7. August,

der ehemalige Abgeordnete Rudolf Gurtner (V) – 85. Geburtstag am 11. August,

der ehemalige Abgeordnete Franz RUHALTINGER (S) – 85. Geburtstag am 13. August,

der ehemalige Bundesrat Siegfried HERRMANN (S) – 70. Geburtstag am 16. August,

der ehemalige Abgeordnete Dr. Walter HAUSER (V) – 90. Geburtstag am 18. August,

der ehemalige Abgeordnete Mag. Walter GUGGENBERGER (S) – 65. Geburtstag am 23. August,

die Abgeordnete Rosemarie SCHÖNPASS (S) – 60. Geburtstag am 26. August,

die ehemalige Bundesrätin Herta WIMMLER (V) – 75. Geburtstag am 26. August,

die ehemalige Abgeordnete Brigitte CREDNER-FORSTINGER (L) – 60. Geburtstag am 29. August,

der Bundesminister a.D. sowie ehemalige Bundesratspräsident Jürgen WEISS (V) – 65. Geburtstag am 30. August,

der Bundesrat Stefan ZANGERL (Liste Fritz) – 60. Geburtstag am 31. August.

Walter Hauser 90

Mit österreichischer Sozialpartnerschaft, Justiz und Nationalrat ist in den sechziger wie siebziger Jahren untrennbar der Name Walter Hauser verbunden. Der Weg dorthin war schon vorgezeichnet, als der am 18. August 1922 in Wien geborene Hauser nach Abschluss des humanistischen Gymnasiums Rechts- und Staatswissenschaften an der Alma Mater Vindobonensis studierte, 1947 zum Doktor iur. promovierte und noch im gleichen Jahr in die Bundeswirtschaftskammer eintrat. Mitte Dezember 1962 begann Walter Hauser seine politische Karriere im Nationalrat, dem er als Abgeordneter der ÖVP und Mitglied zahlreicher Ausschüsse, insbesondere des Justiz-, Verfassungs- und Sozialausschusses, während sechs Legislaturperioden über 20 Jahre lang angehörte.

Sei es in der Funktion des Justizsprechers seiner Partei oder der eines Vorsitzenden bzw. Obmann-Stellvertreters des Justizausschusses, den er von 1966 bis 1970 leitete - Hauser war ein "Mann der Konsensdemokratie", des parlamentarischen Interessenausgleiches nach den von ihm hochgehaltenen ungeschriebenen Regeln der Sozialpartnerschaft. Er wirkte maßgeblich am Grundsatzkonzept der ÖVP betreffend die Rentendynamik, bei der Einführung der 45-Stunden-Woche und am einvernehmlichen Zustandekommen des Arbeitsverfassungsgesetzes mit. Selbst in seiner letzten Rede im Jahr 1983, die er zum Strafrechtsänderungsgesetz hielt, blieb Hauser seiner Linie treu: "Besonnene Abgeordnete müssen das Rückgrat dieses Plenums bleiben. Wir sind ein großes Kollektiv, ein Organon des Volkswillens, und so soll es auch sein."

Franz Ruhaltinger 85

Seinen 85. Geburtstag feiert am 13. August der langjährige Zentralbetriebsratsobmann der VÖEST Franz Ruhaltinger, der dem Hohen Haus von 1979 bis 1990 als Abgeordneter angehörte. Ruhaltinger wurde am 13.8.1927 in Neukirchen am Walde geboren und erlernte nach der Pflichtschule den Beruf eines Werkzeugschmieds. 1948 trat er in die VÖEST ein, wo er als Hüttenarbeiter und später als Kranführer tätig war. Bereits 1952 wurde Ruhaltinger Vertrauensperson, 1959 avancierte er zum Arbeiterbetriebsrat. Ab 1972 gehörte Ruhaltinger dem zentralen Betriebsrat der VÖEST an, zunächst als stellvertretender und ab 1977 als Obmann. Überdies wirkte er als stellvertretender Obmann der Gewerkschaft Metall-Bergbau-Energie und als oberösterreichischer ÖGB-Obmann. Zu Beginn der XV. Gesetzgebungsperiode zog Ruhaltinger in den Nationalrat ein, dem er durch drei Perioden hindurch angehörte. Er machte sich einen Namen als engagierter Fürsprecher von Arbeitnehmerinteressen und zählte gleichzeitig zu den Stützen der Sozialpartnerschaft.

Jürgen Weiss 65

Einen runden Geburtstag feiert auch der viele Jahre mit dem Bundesrat verbundene Jürgen Weiss. Geboren am 30. August 1947 in Hard, maturierte er 1965 an der Bundeshandelsakademie Bregenz und trat sodann in den Vorarlberger Landesdienst ein. Der Vorarlberger Landtag entsandte Weiss erstmals im November 1979 in den Bundesrat, wo er im Mai 1983 die Funktion des Ordners übernahm. Im Oktober 1991 wurde Weiss zum Bundesminister für Föderalismus und Verwaltungsreform ernannt, und er gehörte der Bundesregierung in der Folge bis November 1994 an, wobei er im November 1994 auch mit der Leitung des Landwirtschaftsministeriums betraut war. In seiner Zeit als Minister machte sich Weiss als Wahrer und Mehrer der Länderrechte einen Namen, viele wichtige Initiativen auf dem Gebiet des Föderalismus gehen auf ihn zurück. Zentralen Stellenwert hatte dabei das 1992 vereinbarte "Perchtoldsdorfer Paktum", in welchem der weitere Ausbau der Länderrechte in Aussicht genommen worden war.

Nach seinem Ausscheiden aus der Bundesregierung kehrte Weiss im November 1994 in den Bundesrat zurück, wo er seitdem zum "Mister Bundesrat" avancierte. Bereits im Januar 1995 übernahm er erstmals die Präsidentschaft über die Länderkammer, 1999, 2004 und 2008 war er erneut Präsident des Bundesrates. Zudem übte Weiss auch eine Vielzahl weiterer Funktionen aus, so war er 1990 bis 1995 Gemeinderat von Bregenz und 1979 bis 1991 Mitglied des ORF-Kuratoriums, als dessen stellvertretender Vorsitzender er 1990/91 fungierte. Überdies gehörte Weiss dem Präsidium der ÖVP Vorarlberg sowie dem Bundesparteivorstand der ÖVP an.

Karl Schweitzer 60

Seinen 60. Geburtstag begeht der ehemalige Staatssekretär für Sport im Bundeskanzleramt, Karl Schweitzer. Der im Jahr 1952 in Sankt Michael geborene Burgenländer ist ausgebildeter Lehrer für Geographie und Leibesübungen und nach dem Ende seiner politischen Tätigkeit als solcher auch wieder in der Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Oberwart tätig. Seine politische Karriere startete Schweitzer zunächst bei der Freiheitlichen Partei, die ihn auch von 1990 bis 2003 in den Nationalrat entsandte. Von 1995 bis 1996 war er zudem Abgeordneter im Europäischen Parlament. Ab Februar 2003 war Schweitzer (zunächst für die FPÖ, ab 2005 als Mitglied des BZÖ) in der Bundesregierung Schüssel II für das Sportssekretariat im Bundeskanzleramt zuständig. (Schluss)