Parlamentskorrespondenz Nr. 805 vom 19.10.2012

Ausschreibung zur Sanierung des Parlamentsgebäudes wird vorbereitet

Kommission für Auswahl eines Generalplaners bestellt

Wien (PK) – Mit der Einsetzung einer Kommission zur Auswahl eines Generalplaners wurde heute ein weiterer wichtiger Schritt zur Sanierung des Parlamentsgebäudes eingeleitet. Das Gremium soll für ein transparentes und professionelles Verfahren sorgen und ist mit sieben nationalen und internationalen Fachpreisrichtern prominent besetzt: den Architekten Walter Angonese, Ernst Beneder, Boris Podrecca, Jan Søndergaard und Martin Treberspurg sowie Univ.-Prof. Detlef Heck. Als Vorsitzende der Jury wurde Architektin Marta Schreieck, Präsidentin der Zentralvereinigung der ArchitektInnen Österreichs, nominiert. Gemeinsam mit Beneder, Heck und Treberspurg hat sie in den vergangenen Monaten bereits die Verfahrensvorbereitung unterstützt. Seitens des Parlaments werden die Nationalratspräsidentin, der Bundesratspräsident, der Zweite Nationalratspräsident und der Parlamentsdirektor in der Kommission vertreten sein.

"Ich danke allen Kommissionsmitgliedern für ihre Bereitschaft, an dem herausfordernden Projekt der Sanierungsplanung mitzuwirken. Vor allem freue ich mich, dass sich Architektin Marta Schreieck bereit erklärt hat, den Vorsitz zu übernehmen und dass auch Architekt Boris Podrecca – der mich schon in der Vergangenheit beraten hat – als Mitglied der Kommission zur Verfügung steht", sagt Nationalratspräsidentin Barbara Prammer.

Zur Sanierung des historischen Parlamentsgebäudes ist ein EU-weites, zweistufiges Verhandlungsverfahren mit wettbewerbsähnlichem Charakter vorgesehen. Die Ausschreibung dazu ist für Ende 2012 geplant. In einer ersten Stufe werden die zehn bestgeeigneten BewerberInnen ausgewählt, die vor allem Erfahrungen in den Bereichen Generalplanung, Bestandssanierung, Architektur, Haustechnik und Statik nachweisen müssen. In einer zweiten Stufe werden die Gesamtlösungsansätze zur Generalsanierung anhand von Planskizzen, Projektbeschreibungen und Projektstudien bewertet. Dieses Verfahren wird rund ein Jahr dauern.

Auch der Nationalratssitzungssaal soll in die Planung einbezogen werden. Im Zuge der Vorbereitungsarbeiten für das Verfahren hat sich gezeigt, dass eine Umsetzung des Siegerprojektes des Wettbewerbes von 2008 mit dem Anspruch einer effizienten Gesamtsanierung nicht vereinbar gewesen wäre. Die geteilten Zuständigkeiten für die Gesamtsanierung und den als Teilsanierungsprojekt geplanten Nationalratssitzungssaal hätten gravierende Schnittstellenprobleme mit hohen Qualitäts- und Kostenrisiken nach sich gezogen. Aus vergaberechtlichen Gründen muss somit das in Folge des Wettbewerbes 2008 eingeleitete Verhandlungsverfahren widerrufen werden. Es ist geplant, eine Einigung mit dem damaligen Wettbewerbssieger, Architekt Andreas Heidl, zu erreichen.

Zwei weitere Vergabeverfahren laufen bereits nach Plan: Das Verfahren zur Beauftragung der Projektsteuerung und das Verfahren zur Begleitenden Kontrolle sollen im Jänner und Februar 2013 zum Abschluss kommen. Alle drei Verfahren werden von dem von Transparency International nominierten Monitor begleitet.(Schluss)