Parlamentskorrespondenz Nr. 901 vom 28.08.2015

NR-Präsidentin Bures trifft in New York Holocaust-Überlebende

Bures ruft zur Zivilcourage gegen antidemokratische Tendenzen und Diskriminierung auf

Wien/New York (PK) – Nationalratspräsidentin Doris Bures nahm im Rahmen ihres Aufenthalts in New York an einem Empfang im österreichischen Generalkonsulat teil, wo sie unter anderem mit Holocaust-Überlebenden und EmigrantInnen zusammentraf. Österreich habe sich spät aber doch zu seiner historischen Verantwortung bekannt und mit dem Nationalfonds, der vor zwanzig Jahren eingerichtet wurde, ein Zeichen gesetzt, betonte Bures, die als Nationalratspräsidentin auch Vorsitzende des Kuratoriums ist.

Die Begegnungen mit Menschen, die so bitteres Leid erfahren mussten und trotzdem nie aufgegeben haben, sei für sie immer etwas Besonderes, sagte Bures. "Sie sind Mahnung an die Politik, die Demokratie zu stärken und alles zu tun, um derartige Gräueltaten nie wieder zuzulassen. Wir sind heute wieder mehr denn je aufgerufen, derartige Entwicklungen im Keim zu ersticken, denn solche beginnen meist mit Worten. Dazu brauchen wir aber auch die Bevölkerung", appellierte Bures und meinte, "aufgerufen ist daher auch jede Bürgerin und jeder Bürger, Zivilcourage zu zeigen und sich offen und mit Nachdruck gegen antidemokratische Tendenzen und Diskriminierung zu stellen".

Die Präsidentin erinnerte auch an die wichtige Rolle der Holocaust-Überlebenden und EmigrantInnen als ZeitzeugInnen, "denn authentische Lebensberichte berühren immer mehr als Geschichtsbücher. Und das ist für die Bewusstseinsbildung vor allem junger Menschen von unschätzbarem Wert", so Bures.

Unter den zahlreichen Gästen befand sich eine große Gruppe von ÖsterreicherInnen, die mit dem Kindertransport nach England gebracht wurden und später in die USA ausgewandert sind. Sehr viele dieser damaligen Kinder, die in den USA in der "Kindertransport-Association" eine Interessensgemeinschaft gefunden haben, haben ihre Eltern im Holocaust verloren. Die anwesenden EmigrantInnen haben mit ihren Eltern noch Österreich verlassen können oder sind zu Verwandten in die USA gebracht worden. Rund 10 Eingeladene waren Holocaust-Überlebende. (Schluss) jan

HINWEIS: Fotos von diesem Empfang finden Sie – zeitverzögert - im Fotoalbum auf www.parlament.gv.at.