Bundesrat Stenographisches Protokoll 615. Sitzung / Seite 134

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geführt. – Die Gesundheit unserer Wälder aufmerksam beachten und überprüfen, Gefährdungen früh erkennen und so rasch als möglich handeln, muß unser Anliegen sein.

Im Zusammenhang mit der Holzzertifizierung sei bemerkt, daß die Bemühungen Früchte tragen. Man könnte sogar darauf hinweisen, daß die österreichische Forstwirtschaft im Gegensatz zu vielen anderen Ländern recht gut und verantwortungsbewußt arbeitet, was auch Anerkennung findet. Mit dem 1993 beschlossenen Bundesgesetz zur Schaffung eines Gütezeichens für Holz und Holzprodukte aus nachhaltiger Nutzung sind verbesserte Möglichkeiten geschaffen worden. Der Holzbeirat hat als wichtige Aufgabe die Festlegung der Kriterien für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung zu vertreten. Die bisherigen Erfahrungen mit dem sogenannten Holzgütezeichen sind gut. Die nun vorhandenen Informationen sind ein Beitrag für eine verantwortungsvolle Kaufentscheidung und ein Beitrag zur Verstärkung des Umweltbewußtseins der Konsumentinnen und Konsumenten.

Im Forstbetrieb hatte der Schadholzanfall im Jahre 1990 letzten Endes zur Folge, daß es zu einem Preisrückgang kam. 1994 war wieder eine leichte Verbesserung zu verspüren.

In diesem Jahr ging der Stand des Forstpersonals weiter zurück. Logische Folge daraus: Immer größere Flächen müssen von weniger Förstern und von weniger Helfern betreut werden. Das ist bei den Bundesforsten und auch im privaten Bereich zu spüren. Es taucht allerdings auch die Befürchtung auf, daß es dadurch zu einer Verringerung der Qualität kommen könnte. (Präsident Pfeifer übernimmt den Vorsitz.)

Lassen Sie mich noch ein paar Worte zum Themenbereich Beeinträchtigungen des Waldes durch Wild und Weidevieh sagen. Bis 1990 wurde der Stand der Verbißsituation bei freistehenden Jungwüchsen durch die Forstinventur erarbeitet. Ab 1992 wurde die Verjüngungserhebung neu strukturiert. Jetzt gibt es erstmals Aufschlüsse über künstliche und natürliche Verjüngung. Der Vergleich 1992 bis 1994 der vorläufigen Ergebnisse ist sehr aussagekräftig. Die Daten der Bezirksforstinspektionen stimmen weitgehendst mit den Ergebnissen der Waldinventur überein. Der Bericht ist entsprechend dem Wunsch des Nationalratsausschusses vom 15. März 1995 um die Daten über die Beeinträchtigung des Waldes durch Weidevieh und Wild aus den Bundesländern ergänzt worden. Natürlich gäbe es in diesem Zusammenhang interessante Details aus den Bundesländern und Bezirken, aber die Einzelheiten würden zu weit führen.

Ich möchte daher nur noch eine Bemerkung anschließen: Ich finde es wichtig und auch zielführend, daß die Daten aus den Bezirksforstinspektionen einfließen und erwarte mir davon auch wertvolle Aufschlüsse für die zukünftig erforderlichen Maßnahmen.

Als Mitglied des Landwirtschaftsausschusses möchte ich heute noch ein Thema behandeln, das für viele von Bedeutung ist. In meinem Bezirk ist Mountainbiking derzeit noch nicht aktuell. Man sollte sich aber rechtzeitig mit solchen Dingen auseinandersetzen. Sowohl die Situation der Landwirtschaft als auch die der österreichischen Tourismuswirtschaft sind von einer großen Umstrukturierung geprägt, mit dem Ziel, diese Wirtschaftszweige im Hinblick auf eine erfolgreichere wirtschaftliche Zukunft zu modernisieren.

Ich möchte Ihnen zum angekündigten Thema folgendes sagen: Es geht um die künftige Regelung für Mountainbiking zur Zufriedenheit aller Partner. Eine bessere Zusammenarbeit von Waldbesitzern, ob im privaten oder öffentlichen Bereich, ist Voraussetzung, wobei es noch einige Arbeit zu tun gibt und noch einige Klärungen herbeizuführen sind. Warum ist das wichtig? – Der Boom im Mountainbikebereich ist zweifellos ungebrochen. Eine vom Fessel-Institut durchgeführte Umfrage ergab, daß 12 Prozent aller Österreicher ein Mountainbike besitzen und 5 Prozent beabsichtigen, ein solches zu kaufen. In Österreich werden jährlich zirka 500 000 Fahrräder verkauft. Ein besonderes Anliegen ist mir dieses Thema auch deshalb, da dieser Sport gerade bei den Jugendlichen immer beliebter wird und daher darüber gesprochen werden muß.

Das Abweichen von traditionellen Sportarten bringt auch eine Verlagerung der Aktivitäten von den Sportstätten in die Natur mit sich, und dadurch entstehen gesellschaftliche Konfliktpotentiale, die von der Politik zu lösen sein werden und zum Teil regional bereits auch erfolgreich gelöst worden sind. Ein immer wieder aufgeworfenes Problem ist dabei die sogenannte Weger


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