Bundesrat Stenographisches Protokoll 622. Sitzung / Seite 99

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für unsere Tourismusbetriebe. Für diese Branche ist Österreich ein Sportland, und zwar nicht nur aufgrund unserer guten topographischen Voraussetzungen, sondern weil wir auch tüchtige Leute sind. Ich weiß nicht, von wem heute ein wenig diese Großereignisse kritisiert wurden, ich muß sagen, ich sehe das nicht so.

Ich bin davon überzeugt, daß wir diese Großereignisse brauchen – ganz egal, ob das jetzt Europameisterschaften in diesem oder jenem Bereich sind, ob das Weltmeisterschaften sind oder die Olympia im Bundesland Salzburg im Jahr 2006. Ich bin schon davon überzeugt, daß es richtig ist, daß man diese Dinge erwähnt und auch durchführt, sind sie doch dazu angetan, die Scheinwerfer der anderen Länder auf unseren Kontinent, auf Österreich zu richten, und darauf dürfen wir stolz sein.

Geschätzte Damen und Herren! Politik hat im Sport nur einen Rahmen zu geben – ich freue mich, daß die Jugend jetzt so zahlreich im Saal ist –, innerhalb dessen das Wesentliche ermöglicht wird. Sport muß zielgerichtet sein, wobei im Mittelpunkt der Mensch zu stehen hat – der Mensch mit seinen umfassenden Fähigkeiten, mit seinen Entwicklungsmöglichkeiten. Und diese Entwicklungsmöglichkeiten, diese Chancen sind zu fördern und werden gerade durch den Sport und durch eine sinnvolle Freizeitbetätigung gefördert.

Geschätzte Damen und Herren! Der Bericht verweist auf verschiedene Dinge. Er verweist auf der einen Seite auf ein Organigramm, es wird mit Dachverbänden – der Herr Staatssekretär hat es erwähnt –, Bundesverbänden, Landesverbänden und und und gearbeitet, und auf der anderen Seite wissen wir, daß die direkte Umsetzung trotzdem vor Ort im einzelnen Verein passiert. Daß wir in Österreich viele Hunderte verschiedene Vereine haben, zeigt, wie richtig es ist, daß man trotzdem eine straffe Organisation hat. Die Keimzelle des sportlichen Tätigseins – davon bin ich überzeugt – ist der Verein mit seiner Lebenskraft, mit seiner Aufgabe, die er in der Gesellschaft hat. Und ich wage zu behaupten: Gebe es keine Vereine, könnten wir diese zielgerichtete Sportarbeit für die Leute gar nicht bewältigen.

Zum zweiten weist der Bericht einige Zahlen aus. Zahlen sind natürlich eine trockene Materie. Keine Angst, ich erspare sie Ihnen, ich werde keine Zahlen nennen. Sie haben sie ja ohnehin – ich nehme das an – zum großen Teil gelesen. Trotzdem will ich mich zum Punkt Finanzen ein wenig äußern. Wir wissen, Geld und Budgetmittel sind notwendig, um Dinge in die richtige Richtung zu bewegen. Im Sportbericht sehen wir die öffentlichen Mittel oder die halböffentlichen Mittel – Sporthilfe, Toto – ausgewiesen, aber nicht die privaten Mittel. Wir wissen, geschätzte Damen und Herren, daß der Sport ohne diese privaten Möglichkeiten, ohne diese Sponsortätigkeit überhaupt nicht mehr möglich wäre.

Einige meiner Vorredner haben schon auf die Funktionäre verwiesen, die ehrenamtlich tätig sind. Ich kann mich diesbezüglich kurz fassen, möchte aber, Herr Staatssekretär – das bringe ich als echte Kritik an diesem Sportbericht an –, darauf verweisen, daß diese ehrenamtlichen Funktionäre, von denen wir wissen, daß sie enorm wichtig sind und eigentlich auf diesen vielen Tausenden Damen und Herren der Erfolg ruht, in diesem Bericht nicht einmal mit einer Zeile erwähnt sind. Ich bitte – Sie haben die Chancen dazu und Ihre Vorstellungen dargelegt, die ich im übrigen teile –, daß diese Funktionäre und diese Funktionärsarbeit beim nächsten Sportbericht Beachtung finden, daß wir sie hervorheben. Ich glaube, das ist notwendig, und das verdienen sich auch diese Frauen und Männer.

Geschätzte Damen und Herren! Ansonsten ist dieser Bericht, wie gesagt, ein Zahlenwerk, eine Statistik, die notwendig ist. Dieser Bericht ist aber auch zu Kontrollzwecken notwendig, daß wir wissen, wohin das Geld fließt und welche Kanäle gezogen werden. Ich bin froh, daß die Parteipolitik im Sportgeschehen eine nicht zu große Bedeutung hat und daß man das Sportlich-tätig-Sein in den Vordergrund stellt.

Ich habe von privatem Sponsoring gesprochen. Die Wirtschaft macht Werbung, die Wirtschaft muß Werbung machen. Geschätzte Damen und Herren! Aber Werbung muß sich auch rechnen. In Zeiten der knappen Kassen – ob das im öffentlichen oder im privaten Bereich ist, das ist ganz egal – muß sich Werbung rechnen, muß sich rentieren. Und da schließt sich für mich der


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