Bundesrat Stenographisches Protokoll 624. Sitzung / Seite 14

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profil, das sie erarbeitet hat, jährlich hinterfrägt, jährlich überprüft, die Qualität des Unterrichtes feststellt und vor allem auch den Erfolg des Unterrichtes immer wieder abfragt. Das kann natürlich durch Befragungen der Eltern, durch Befragungen der Schüler geschehen, wird aber dann an der Schule direkt erarbeitet.

Das zweite ist das Feedback der Schüler und der Schülerinnen, und ich meine, daß dieses Feedback ein sehr wichtiges Instrumentarium ist.

Und das dritte ist die äußere Evaluierung, das heißt, die Qualitätsüberprüfung durch die Schulaufsicht.

Diese drei Teile zusammen ergeben dann eine Qualitätssicherung, eine Evaluierung an der Schule. Wir sind bereits im Verwirklichungsstadium. Die innere Schulevaluierung wird in Pilotprojekten durchgeführt. Für das Feedback durch Eltern und durch Schüler sind bereits einfache Fragestellungen erarbeitet worden. Die Schulaufsicht hat die Aufgabe, eine gesamthafte Qualitätsfeststellung für Schulen zu erarbeiten. Schulaufsicht wird nicht mehr einen Tag in der Schule stattfinden, sondern eine Woche, und so wird dann gesamthaft die Qualität der Schule festgestellt werden.

Präsident Dr. DDr. h. c. Herbert Schambeck: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte.

Bundesrat Johann Payer: Frau Bundesministerin! Sie haben die Qualität des Unterrichtes angesprochen. Für die Qualität im Unterricht spielt die Lehrerfortbildung eine immens wichtige Rolle. Diese Lehrerfortbildung geschieht momentan auf freiwilliger Basis. So wie in jedem Beruf gibt es natürlich auch im Lehrerberuf schwarze Schafe. Könnten Sie sich vorstellen, daß die Lehrerfortbildung in Zukunft für diese Gruppe verpflichtend installiert wird?

Präsident Dr. DDr. h. c. Herbert Schambeck: Bitte, Frau Bundesministerin.

Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer: Eine Feststellung: 80 Prozent der Eltern in Österreich sagen laut einer Umfrage, die wir gemacht haben, daß sie mit den Lehrerinnen und Lehrern sehr zufrieden oder zufrieden sind. Diese Feststellung ist mir sehr wichtig, denn dies macht deutlich, daß Probleme wirklich nur bei einer kleinen, verschwindenden Minderheit auftreten.

Erstens: Lehrerweiterbildung ist das Um und Auf. Wie bei jedem anderen Staatsbürger ist auch im Schulbereich lebensbegleitendes Lernen gefragt. Ich werde daher einen Lehrerweiterbildungspaß einführen, wo alle Weiterbildungen sichtbar festgehalten werden. Der gilt aber natürlich auch für die Schulaufsicht, das halte ich auch für wichtig. Die müssen sich auch weiterbilden.

Zweitens: Es ist derzeit schon so, daß, wenn Mängel festgestellt werden, Lehrer verpflichtet werden können, Weiterbildungsmaßnahmen zu konsumieren. Da muß der Auftrag von der Schulaufsicht aus erteilt werden – das ist derzeit schon so –, und ich habe auch allen Schulaufsichtsbeamten den Auftrag gegeben, dort, wo Mängel sichtbar werden, sofort zu verlangen, daß der Lehrer diese oder jene Weiterbildung macht.

Präsident Dr. DDr. h. c. Herbert Schambeck: Wird eine zweite Zusatzfrage gewünscht? – Bitte.

Bundesrat Johann Payer: Sie haben die Qualitätssicherung, die Qualitätssteigerung, die Qualitätskontrolle angesprochen. Es gibt diesbezüglich in den verschiedenen Bundesländern verschiedene Initiativen. So gibt es in meinem Bundesland – im Bundesland Burgenland – seitens des Landesschulrates neben einem verpflichtenden Hearing für Bewerber um eine Leiterstelle auch die Initiative "Quality Circle", wo erfahrene Pädagogen und Elternvertreter gemeinsam zum Beispiel Empfehlungen für Leiterbesetzungen, Empfehlungen für Versetzungen aussprechen.

Was halten Sie von solchen Initiativen?


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